Clint Eastwood führt Regie und spielt die Hauptrolle in Cry Macho

Clint Eastwood in The Mule © 2018 Warner Bros. Pictures

Quellen: Deadline, World of Reel

Während der 90-jährige Gene Hackman, der seinen zweiten Oscar für die Schurkenrolle im Western Erbarmungslos gewonnen hat, seit fast zwei Jahrzehnten den Ruhestand genießt, denkt dessen ebenfalls 90-jähriger Regisseur und Hauptdarsteller Clint Eastwood nicht daran, es ruhiger anzugehen. Von seinen politischen Ansichten kann man halten, was man will, doch Eastwood ist eine der letzten lebenden Legenden aus Hollywoods vergangener Ära, deren Erfolg und Ruhm nie nachgelassen haben. Auf der Leinwand ist er zwar seltener zu sehen als früher, dafür dreht er Filme wie am Fließband. In den letzten 20 Jahren alleine führte er bei 17 Filmen Regie und ist mit vier davon bei den Oscars angetreten (Mystic River, Million Dollar Baby, Letters from Iwo Jima, American Sniper). Vier goldene Statuen hat Eastwood bereits gewonnen, jedoch noch keine als Darsteller.

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Doch vielleicht ist es noch nicht zu spät, auch wenn man das schon bei Gran Torino und The Mule dachte. Eastwood, der zuletzt Der Fall Richard Jewell inszenierte, hat ein neues Regieprojekt gefunden und wird für dieses wieder vor die Kamera treten. Er inszeniert für sein Stamm-Studio Warner Bros. die Romanverfilmung Cry Macho inszenieren. Die Dreharbeiten haben bereits in New Mexico begonnen und sollen am 16. Dezember abgeschlossen werden. Da Eastwood extrem effizient beim Dreh und in der Post-Production ist, ist es sogar denkbar, dass der Film knapp vor der verschobenen Deadline für die nächsten Oscars (28. Februar) veröffentlicht werden könnte. Der Fall Richard Jewell feierte beispielsweise nur fünf Monate nach Drehbeginn seine Weltpremiere.

Sowohl The Mule als auch Gran Torino waren große Kassenhits für Warner, was kein Wunder ist, denn Eastwood auf der Leinwand zu sehen, ist eine echte Besonderheit. Bei beiden Filmen dachten viele Filmfans, es könnte seine Abschiedsvorstellung sein.

Cry Macho basiert auf dem gleichnamigen Roman von N. Richard Nash aus dem Jahr 1975. Eastwood wird darin einen ehemaligen Rodeo-Star und abgehalfterten Pferdezüchter im Jahr 1978 spielen, der einen Job von seinem Ex-Boss annimmt, um den jungen Sohn des Mannes von seiner alkoholkranken Mutter in Mexiko zu entführen und zu ihm zu bringen. Auf dem Weg durchs ländliche Mexiko zurück nach Texas muss das seltsame Paar einige unerwartete Herausforderungen überwinden. Dabei findet der lebensüberdrüssige Pferdezüchter möglicherweise seine Erlösung, indem er dem Jungen beibringt, was es bedeutet, ein guter Mensch zu sein.  Vorlagenautor Nash schrieb das Drehbuch gemeinsam mit Nick Schenk, der schon Gran Torino und The Mule für Eastwood geschrieben hat.

Es ist tatsächlich nicht das erste Mal, dass Eastwood mit dem Roman liebäugelt. Bereits 1988 wollte er ihn adaptieren, entschied aber dann doch für den finalen Dirty-Harry-Film Das Todesspiel. Eine Verfilmung wurde 2011 beim Filmfestival von Cannes mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle des Rodeo-Stars angekündigt, jedoch kurze Zeit später abgesagt.

Es stellt sich vermutlich nicht nur mir jedoch die Frage, weshalb irgendjemand einen 90-Jährigen beauftragen würde, um einen Jungen aus einer heiklen Situation über die Grenze zurückzubringen. Falls Ihr Euch wundert – in dem Roman ist der Charakter 38 Jahre alt, also sogar deutlich jünger, als Eastwood 1988 gewesen ist, als er den Film ursprünglich machen wollte. Aber sei’s drum, einen Eastwood-Film lasse ich mit im Kino definitiv nicht entgehen.

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