Oscargewinner Alfonso Cuarón dreht die Serie "Disclaimer" mit Cate Blanchett und Kevin Kline

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Alfonso Cuaron Serie

Links: Cate Blanchett in "Mrs. America" © 2020 FX Network
Rechts: Kevin Kline in Last Vegas © 2013 Universal Pictures

Quelle: Deadline

Oscarpreisträger Alfonso Cuarón ist ein wahrer Visionär des Kinos, der mühelos zwischen effektreichen, großen Produktionen wie Harry Potter und der Gefangene von Askaban oder Gravity und intimen, persönlichen Dramen wie Roma wechselt. Die letzten beiden brachten Cuarón jeweils einen Regie-Oscar ein und zementierten ihn als einen der großen Auteure des modernen Kinos. Cuarón wählt seine Projekte immer mit Bedacht und lässt dazwischen auch gerne mal einige Jahre verstreichen, bis ihn etwas wirklich begeistert. Die Neugier war also groß, was er nach dem grundverschiedenen und bemerkenswerten Doppelschlag von Gravity und Roma machen würde. Erneut überrascht Cuarón, denn anstelle eines neuen Kinofilms kehrt er zu seinen Wurzeln ins Fernsehen zurück.

Seine Karriere hat in den späten Achtzigern als einer der Regisseure der mexikanischen Horror-Anthologieserie "La hora marcada" begonnen, an der auch Guillermo del Toro mitgewirkt hat. Die Serie brachte Cuarón auch mit dem Kameramann Emmanuel Lubezki zusammen, der später auch die Bilder von allen Cuarón-Filmen außer Harry Potter und der Gefangene von Askaban und Roma aufgenommen hat. Für ihre Zusammenarbeit bei Gravity gewann Lubezki den ersten seiner inzwischen drei Kamera-Oscars. Für seine neuste Miniserie Cuarón nicht nur Lubezki verpflichtet, sondern den ebenfalls gefeierten französischen Kameramann Bruno Delbonnel (Die fabelhafte Welt der Amélie).

Euch ist vielleicht aufgefallen, dass ich bislang noch gar nicht geschrieben habe, um was für eine Serie es sich überhaupt handelt. Eigentlich sind die Namen Cuarón, Lubezki und Delbonnel für mich in Zusammenarbeit schon aufregend genug, dass es sich auch um "Teletubbies" handeln könnte und ich dennoch großes Interesse hätte. Doch auch die Vorlage und vor allem der Cast von "Disclaimer" haben es in sich. Basierend auf Renee Knights gleichnamigem Roman, der hierzulande unter dem Titel "Deadline" erschienen ist, spielen Oscarpreisträger Cate Blanchett (Aviator) und Kevin Kline (Ein Fisch namens Wanda) die Hauptrollen – letzterer in seiner ersten Serien-Hauptrolle überhaupt.

Blanchett verkörpert in der Miniserie Catherine Ravenscroft, eine angesehene TV-Dokumentarfilmerin, deren Erfolg auf ihren aufsehenerregenden Enthüllungen über verborgene Verfehlungen namhafter Institutionen beruht. Doch auch Catherine verbirgt ein dunkles Geheimnis, einen Tag vor 20 Jahren, den sie nie vergessen wird. Doch eines Tages hält sie einen Roman in ihren Händen, geschrieben von einem Witwer (Kline), und stellt fest, dass sie die Schlüsselfigur in dem Roman ist, der ihr Geheimnis enthüllt. Es wird jedoch noch unheimlicher, denn der Roman endet mit Catherines grausamem Tod…

Die Miniserie, die Cuarón für den Streaming-Dienst Apple TV+ produziert, wird aktuell gedreht und ist bis in die Nebenrollen namhaft besetzt. Sacha Baron Cohen (The Trial of the Chicago 7), Kodi Smit-McPhee (The Power of the Dog), Lesley Manville (Der seidene Faden), Louis Patridge (Enola Holmes), Leila George ("Animal Kingdom") und "Squid Game"-Darstellerin HoYeon Jung spielen weitere Rollen. Cuarón, der 2019 einen Vertrag mit Apple TV+ abgeschlossen hat, schrieb alle Episoden der Miniserie selbst, führt bei allen Regie und produziert die Miniserie. Mit einem großartigen Cast wie diesem und zwei der besten lebenden Kameramännern der Welt könnte "Disclaimer" eins der größten Serien-Highlights 2023 werden.