Escape Room, USA/ZA 2019 • 100 Min • Regie: Adam Robitel • Mit: Taylor Russell, Deborah Ann Woll, Logan Miller, Jay Ellis, Tyler Labine, Nik Dodani • FSK: ab 16 Jahren • Kinostart: 28.02.2019 • Website
Handlung
Die hochintelligente, aber schüchterne Physikstudentin Zoey (Taylor Russell), die als Kind bei einem Flugzeugabsturz ihre Eltern verloren hat, erhält eine mysteriöse Puzzlebox. Diese enthält die Einladung zu einem exklusiven Escape-Room-Spiel in einer hochmodernen Einrichtung, dessen Sieger 10.000 Dollar erwarten. Vor Ort trifft Zoey ihre fünf Mitspieler: Börsenmakler Jason (Jay Ellis), Slacker Ben (Logan Miller), Kriegsveteranin Amanda (Deborah Ann Woll), Trucker Mike (Tyler Labine) und Spielenerd Danny (Nik Dodani). Zu spät bemerken sie, dass sie Spielfiguren in einem Spiel um Leben und Tod sind. Jeder Raum in diesem Escape Room ist eine ausgeklügelte Todesfalle, der man nur entkommen kann, wenn man das jeweilige Rätsel rechtzeitig löst. Ein verzweifelter Überlebenskampf beginnt, bei dem die Mitspieler zusammenarbeiten müssen, ohne zu wissen, ob sie sich gegenseitig überhaupt vertrauen können. Während sich die Truppe unter Verlusten von Raum zu Raum vorarbeitet, stellen sie fest, dass sie mehr verbindet, als sie anfangs geglaubt haben.
Kritik
Escape Room ist ein kompletter Reinfall. Obwohl der Großteil des Films ein Spiel gegen die Zeit ist, bei dem es um Leben und Tod geht, schafft es der Thriller mit seinen einfallslosen Todesfallen dennoch nicht, die Spannungskurve jemals nach oben zu treiben. Ein Grund dafür sind die mittelprächtigen Schauspieler, die schlechte Dialoge aufsagen und Charaktere spielen, die bestenfalls uninteressant und schlimmstenfalls hassenswert sind. Als Zuschauer wird man dabei nicht einmal mit coolen Todesszenen dieser nervtötenden Gestalten belohnt, sodass das Ganze eine ziemlich unbefriedigende Angelegenheit ist. Zusammengefasst: Der Film ist reine Zeitverschwendung.
Die gute Nachricht ist: Die Rede ist von Will Wernicks Escape Room aus dem vorletzten Jahr. Adam Robitels diesjähriger, mit einem höheren Budget und einem hochwertigeren Cast produzierter gleichnamiger Film ist seinem Namensvetter deutlich überlegen. Die schlechte Nachricht: Einige der oben genannten Kritikpunkte treffen auch auf Escape Room anno 2019 zu.


Das größte Lob gebührt nicht dem Regisseur, den Autoren oder dem Darstellern, sondern den Szenenbildnern, denn die die kreative Ausgestaltung der einzelnen Raumfallen, die Jigsaw vor Neid erblassen lassen würden, ist auch die größte Stärke des Films. Dieser verschwendet nicht viel Zeit damit, sie dem Zuschauer vorzuführen. In der allerersten Szene des Films bricht ein junger Mann durch die Decke in ein elegant möbliertes Herrenzimmer hinein und sucht fieberhaft nach der Lösung für ein Zahlenrätsel, während die Wände um ihn herum einen auf die Müllpresse aus Star Wars machen und ihn zu zerquetschen drohen. Dann versetzt uns der Film jedoch drei Tage in die Vergangenheit zurück und enthüllt, dass der junge Mann aus der ersten Szene eine der sechs Hauptfiguren des Films ist.

Regisseur Adam Robitel, dessen grundsolider Beitrag zum Insidious-Franchise letztes Jahr ihn zum gefragten Genre-Filmemacher gemacht hat, inszeniert den Wettlauf gegen die Zeit routiniert und darf sich in einer Szene, in der die Protagonisten unter Drogeneinfluss stehen, auch visuell austoben. Das eigentliche Rätsellösen wirkt auf der Leinwand jedoch leider zuweilen so chaotisch, dass es häufig schwer nachzuvollziehen ist und dadurch nebensächlich wird. Dennoch schafft es Robitel gelegentlich, die Spannungsschraube deutlich anzuziehen. Dass es ihm nicht häufiger gelingt, liegt tatsächlich an den blassen Figuren. Als klischeehafte Abziehbilder, deren Entwicklung hauptsächlich mittels kurzer Flashbacks geschieht, sind sie einfach nicht interessant. Das hemmt wiederum echte Spannungsentwicklung. Überlebenskämpfe in Horrorfilmen und Thrillern funktionieren am besten, wenn die Zuschauer mit den Figuren aufrichtig mitfiebern. Immerhin sind die meisten Figuren hier im Gegensatz zum anderen Escape-Room-Film nicht so offensiv unsympathisch, dass man ihnen einen grausamen Tod wünscht, doch wirklich involviert ist man in deren Schicksal auch nicht. Die Zuschauer bleiben neutrale Beobachter, staunen über irrwitzige Fallen und werden durchweg bei Laune gehalten, solange das Spiel läuft.

Letztlich bietet der filmische Escape Room ähnlich zerstreuende Realitätsflucht wie echte Escape Rooms. Wenn man sich darauf einlässt und über die unzähligen Logiklöcher hinwegsieht, kann man 95 Minuten auch deutlich schlechter anlegen.
Fazit
Was wäre, wenn Jigsaw ein deutlich größeres Budget und einen geringeres Faible für Blut und Eingeweide gehabt hätte? Regisseur Adam Robitel beantwortet diese Frage mit seinem inhaltlich absurden, aber kurzweiligen Thriller Escape Room, der mit abgefahrenen Fallendesigns für langweilig stereotype Charaktere entschädigt.


I don’t understand the language used here, so can someone please translate this post into English for me. I’d be extremely thankful to the translator, and it would help me out massively. Please, don’t let me down.