Box-Office Welt – Der Hobbit verpasst nur knapp $100 Mio

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Box-Office Welt - 27.-29.12.2013 Zusammenfassung und Analyse

Peter Jacksons Fantasy-Sequel Der Hobbit – Smaugs Einöde beendete das Box-Office-Jahr mit starken Zahlen an den internationalen Kinokassen. An seinem dritten Wochenende spielte der Mittelteil der zweiten Mittelerde-Trilogie $99,7 Mio ein und verfehlte dreistellige Millionenzahlen um eine Haaresbreite. Insgesamt hat der Film international bereits $424,8 Mio eingenommen. Das macht ihn zum sechsterfolgreichsten Film des Jahres außerhalb von USA/Kanada und dem erfolgreichsten für Warner Bros. So toll diese Zahlen auch sind, wie auch in den USA hinkt der Film international ebenfalls seinem Vorgänger hinterher. Jener spielte an seinem dritten Wochenende nämlich $106,5 Mio ein und hat insgesamt $464 Mio nach drei Wochen erreicht. Am Ende seiner Laufzeit, sammelte Der Hobbit – Eine unerwartete Reise knapp $715 Mio ein, was gerade noch für ein weltweites Einspiel oberhalb von $1 Mrd ausreichte. Dies wird dem zweiten Film angesichts des aktuellen Stands kaum vergönnt sein. Der Film hat aktuell weltweit mehr als $615 Mio eingespielt, doch in den USA sind nicht mehr als $275 Mio drin und es erscheint mir als sehr unwahrscheinlich, dass der Streifen seinen Vorgänger international übertreffen wird. Vielmehr befürchte ich, dass er sogar die $700-Mio-Marke nicht knacken wird. Das wird wohl erst Teil 3 wieder schaffen.

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Die besten Zahlen kamen für den Film am Wochenende aus Deutschland, wo er in der dritten Woche mit $15,8 Mio sein Gesamtergebnis auf $62,6 Mio nach 18 Tagen brachte – genug, um mit Abstand Platz 1 der Jahres-Charts zu belegen. Verglichen mit seinem Vorgänger liegt Smaugs Einöde hier knapp 2% weiter vorne. In Großbritannien begnügte sich der Streifen mit $9 Mio an seinem dritten Wochenende und steht bei insgesamt $48 Mio – knapp 17% hinter dem ersten Film, jedoch bereits genug für Rang 5 der erfolgreichsten Filme von 2013. In Frankreich läuft es für den Flm dafür außerordentlich gut. Nach einem $8,8-Mio-Wochenende steht er dort bereits bei $38,5 Mio und damit lediglich $3 Mio vom Gesamteinspiel des ersten Teils entfernt. Mit ein wenig Glück könnte der Film zum erfolgreichsten Franchise-Beitrag in dem Land werden. In Australien eröffnete Smaugs Einöde mit starken $12,9 Mio, was aber trotzdem 6% hinter Der Hobbit – Eine unerwartete Reise lag. Ein großer Kracher kam aus Polen, wo der Streifen mit $5,6 Mio das beste Startwochenende aller Zeiten hinlegte und prompt zum zweiterfolgreichsten Film des Jahres wurde. In Spanien eroberte der Film mit $18,6 Mio nach drei Wochen Platz 1 der umsatzstärksten Filme des Jahres, liegt aber ganze 20% hinter seinem Vorgänger im selben Zeitraum. In Brasilien gewinnt der Film mit $14,1 Mio um etwa 8% gegenüber seinem Vorgänger, während er in Mexiko mit $14,6 Mio ganz knapp (um 2%) den Kürzeren ziehen muss. Auch in Schweden liegt er mit $14,3 Mio etwa 6% hinter den Zahlen seines Vorgänger im gleichen Zeitraum, hat aber auch bereits problemlos Platz 1 der Jahres-Charts erreicht. Smaugs Einöde spielt mittlerweile in nahezu allen großen Märkten; lediglich China und Japan fehlen noch und sollten gemeinsam mehr als $50 Mio beisteuern. Nichtsdestotrotz erwarte ich ein internationales Gesamtergebnis von nicht mehr als $670-690 Mio. Das ist natürlich auch großartig, doch für einen Mittelerde-Film nicht umwerfend.

Die Eiskönigin – Völlig unverfroren war eine starke Nummer 2 am Wochenende mit $50,5 Mio von 43 Ländern und hat insgesamt $243,5 Mio eingespielt. Dabei liegen noch vielversprechende Märkte wie Brasilien, Argentinien, Japan, China, Südkorea und Schweden vor dem Film und könnten insgesamt deutlich mehr als $100 Mio beisteuern. Die bisherigen Einspielzahlen sind phänomenal. In Großbritannien hat er nach vier Wochen bereits $38,8 Mio eingenommen – mehr als Rapunzel – Neu verföhnt während seiner gesamten Laufzeit. In fast allen seinen Ländern liegt Die Eskönigin vor Rapunzel, so beispielsweise auch in Frankreich, wo der Streifen etwa 24% vor Rapunzel liegt. Das hat Die Eiskönigin nach drei Wochen auch in Russland geschafft und wurde dort mit $24 Mio zum erfolgreichsten Release aller Zeiten von Disney oder Pixar. Angesichts dieser Ausgangslage sollte Die Eiskönigin mit ziemlicher Sicherheit außerhalb von Nordamerika mehr als eine halbe Milliarde einspielen. Damit ist ein weltweites Einspiel von mehr als $800 Mio so gut wie sicher.

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty erfreute sich international eines starken Starts mit $27,2 Mio von 39 Ländern, wobei insbesondere Italien mit $4,9 Mio, Großbritannien mit $4,1 Mio und Australien mit $3,2 Mio hervorstachen. Der Ben-Stiller-Film startet im Januar in Russland, Deutschland, Frankreich, Schweden und Argentinien und erreicht im März auch Japan. Problemlos sollte der Streifen international mehr als $100 Mio einnehmen und vielleicht sogar mit der $125-Mio-Make flirten, wenn die Mundpropaganda sich überall durchsetzt.

Police Story 3 verbuchte ein weiteres starkes Wochenende in China und nahm dort zusätzliche $18 Mio ein, was für Rang 4 unter den am Wochenende international erfolgreichsten Filmen ausgereicht hat. Insgesamt hat das Sequel mit Jackie Chan in China bis dato $39 Mio erreicht.

Der Martial-Arts-Fantasyfilm Ronin 47 hat am Wochenende international $14.7 Mio von 29 Ländern eingespielt. Der mehr als $175 Mio teure US-Flop läuft zum Leidwesen des Studios auch international eher mittelprächtig. Bislang hat 47 Ronin außerhalb von USA/Kanada etwa $23,2 Mio eingenommen. Mit Russland, Frankreich, Deutschland, Brasilien, Italien, Australien, Polen und Schweden in petto sollte 47 Ronin zumindest $120 Mio international erreichen, doch auch das wird wenig an dem Flop-Status des Films mit Keanu Reeves ändern.

Der 3D-Film Dinosaurier – Im Reich der Giganten spielte an seinem zweiten Wochenende $12,2 Mio ein und steht jetzt bei $33,1 Mio. Der $80-Mio-teure Film hat aber bereits den Großteil seiner potenziellen Länder erreicht und wird im Laufe des Monats noch in Australien, Polen, Neuseeland, Griechenland, Italien, Brasilien, Argentinien und Vietnam gestartet. Sogar mit diesen Neustarts ist ein Gesamtergebnis von $10 Mio oder mehr dem Familienfilm nicht sicher.

Der Medicus gelang ein starker Start mit $11,9 Mio von deutschsprachigen Märkten. Die $132,8 Mio von Das Parfum wird er wohl nicht erreichen, doch $100 Mio könnten für die Produktion drin sein.

Die Tribute von Panem – Catching Fire nahm zusätzliche $10,5 Mio am Wochenende ein und überquerte die $400-Mio-Marke. Der Film erreichte mit Japan seine letzte Station und enttäusche dort mit gerade mal $540,000. Die besten Ergebnisse für den Film kommen aus Großbritannien ($52,3 Mio), Deutschland ($39,8 Mio) und Australien ($33,1 Mio). Insgesamt sollte der Film knapp $425 Mio für sich verbuchen und weltweit zumindest nah an $850 Mio herankommen.

Anchorman 2 spielte am Wochenende $8 Mio ein und steht bei insgesamt $24,5 Mio. Das Gesamtergebnis des ersten Films hat Anchorman 2 bereits in etwa verfünffacht. Alleine aus Großbritannien stammen tolle $14,4 Mio. Kaum zu glauben, aber der erste Film hat vor neun Jahren international nur knapp $5,3 Mio eingenommen. Für das Sequel sollten sogar im schlimmsten Fall zumindest $50 Mio drin sein.

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 spielte letztes Wochenende $5,7 Mio ein und steht mit $121,8 Mio nun vor dem internationalen Gesamteinspiel seines Vorgängers, der es auf $118,1 Mio brachte. In Italien startete der Film mit $2,2 Mio nur leicht schwächer als sein Vorgänger. Im Januar und Februar startet der Streifen dann auch in seinen letzten Märkten – Türkei, Dänemark,. Niederlande, Frankreich, Thailand und Norwegen. Insgesamt sollten hier mindestens $140 Mio möglich sein – also eine Verbesserung von fast 20% gegenüber Teil 1.

Gravity, der gerade erfolgreich in seinem letzten Markt, Japan ($13,2 Mio nach drei Wochen) läuft, steht international bei sehr kräftigen $405,6 Mio und hat weltweit mehr als 660 Mio vorzuweisen. China hat außerhalb von Nordamerika am meisten beigesteuert – dort spielte der Streifen stolze $68 Mio ein. In Frankreich und Großbritannien nahm der Film jeweils mehr als $40 Mio ein. Dank Oscar-Hype in den kommenden Wochen sollte er sein internationales Einspiel über kurz oder lang auf mehr als $420 Mio pushen.

Ein Update gab es wieder zu den internationalen Einnahmen von Ich – Einfach unverbesserlich 2. Der Film, der bald in China starten wird (nachdem es lange Zeit hieß, dass er keinen Release in dem Land bekommen würde) steht bei $553,2 Mio. Nach China sollte das Animationssequel Findet Nemo überholen und zum vierterfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten international sowie zum dritterfolgreichsten weltweit (nach Toy Story 3 und Der König der Löwen) werden. $1 Mrd wird er aber weltweit wohl knapp verfehlen.

Richard Curtis' Alles eine Frage der Zeit hat international mittlerweile $65,1 Mio eingespielt. Kurios ist dabei, dass der britische Film am erfolgreichsten in Südkorea gelaufen ist. Dort spielte er etwa $19 Mio ein und damit mehr als Hits wie Die Unfassbaren – Now You See Me, Man of Steel und Fast & Furious 6.

Conjuring – Die Heimsuchung hat international bislang grandiose $180,6 Mio eingespielt – für einen Horrorfilm eine unvorstellbar hohe Zahl! Der Oscarkandidat Captain Phillips steht international bei $104 Mio. Dank Oscar-Hype für den Film und Tom Hanks könnte aber noch etwas hinzukommen, auch wenn der Streifen bereits in allen Ländern veröffentlicht wurde. Thor – The Dark Kingdom hat international starke $427 Mio erreicht und wird im Februar in Japan gestartet. Zumindest $435 Mio sollten da noch zustande kommen. Damit wird der Film das knappe Rennen mit Gravity und Catching Fire um das höhere internationale Einspielergebnis letztendlich wohl doch für sich entscheiden.