Box-Office USA: Deadpool 2 entthront Infinity War, startet aber knapp unter Teil 1

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Die Komödie Book Club startete mit soliden Zahlen auf Rang 3 und spielte $12,5 Mio von 2781 Lichtspielhäusern ein (im Schnitt $4495 pro Kino). Mit einem Cast aus Diane Keaton, Mary Steenburgen, Candice Bergen, Craig T. Nelson, Jane Fonda, Richard Dreyfuss und Don Johnson punktete der Film besonders bei einem älteren Publikum, das von Hollywood allzu häufig vernachlässigt wird. Ganze 61% der Besucher des Films waren älter als 50, 97% waren über 25. Frauen machten 80% der Ticketkäufer aus. Ein solches Zielpublikum sowie der positive "A-"-CinemaScore (äquivalent einer "1-") versprechen eine lange Laufzeit in den Kinos. Ein Gesamtergebnis von $45-50 Mio sollte nicht überraschen.

Die Melissa-McCarthy-Komödie How to Party with Mom litt unter der Konkurrenz von Book Club und baute 56,8% ab. Letztes Wochenende profitierte der Film zudem vom Muttertag. Nach einem $7,7-Mio-Wochenende steht der Film bei $31 Mio in den USA und in Kanada. In den nächsten Wochen wird er sich wieder etwas erholen, allerdings sollte er dennoch nicht mehr als $50 Mio einspielen. Damit wäre es die bislang umsatzschwächste Komödie mit McCarthy in der Hauptrolle.

Ohne Muttertags-Bonus brach der Thriller Breaking In in der zweiten Woche um 63,3% ein und fiel um zwei Plätze auf Rang 5 der Wochenendcharts. An seinem zweiten Wochenende spielte der Streifen mit Gabrielle Union $6,5 Mio ein und erreichte ein vorläufiges Gesamteinspiel von $28,8 Mio nach zehn Tagen. Angesichts eines $6-Mio-Produktionsbudgets dürfte sich Universal über das Zwischenergebnis freuen. Insgesamt sollte Breaking In knapp $40 Mio in den USA und in Kanada einnehmen, bevor er endgültig aus den Kinos verschwindet.

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Der in der Kritik zerrissene Streifen Show Dogs belegte Rang 6 mit $6 Mio und profitierte von einem Mangel an Familienfilmen in den Kinos. Der Film erzielte einen Schnitt von $1879 von 3212 Kinos. Ohne viel direkte Konkurrenz bis Die Unglaublichen 2 Mitte Juni wird Show Dogs etwa $18-21 Mio in Nordamerika einspielen.

Overboard, das Remake der gleichnamigen Komödie mit Kurt Russell und Goldie Hawn aus dem Jahr 1987, fiel am dritten Wochenende um drei Plätze und 52,1% auf Rang 7 und $4,7 Mio. Nach 17 Tagen steht die Romcom mit Anna Faris bei ordentlichen $37 Mio. Der Film ist die erste Kino-Hauptrolle für "Mom"-Star Faris seit sieben Jahren. Als einzige romantische Komödie in den Kinos für die nächste Zeit, sollte er sich bald wieder stabilisieren und knapp $47 Mio erreichen. Das wäre nicht viel weniger als das inflationsbereinigte Einspiel des Originals, das sich auf knapp $60,6 Mio beläuft.

Einer der größten Gewinner war am Wochenende der Horror-Megahit A Quiet Place, der sich besser hielt als alle anderen älteren Filme in den Charts. Der Film mit Emily Blunt und John Krasinski fiel zwar auch um drei Ränge und landete auf #8, dabei verlor er jedoch nur 37,4% seiner Zuschauer von der Vorwoche. Weitere $4 Mio brachten das vorläufige Gesamteinspielergebnis des Films auf $176,2 Mio. Damit hat er den letztjährigen Horror-Überraschungserfolg Get Out überholt. Direkte Konkurrenz von Hereditary wird ihm im Juni zusetzen, bis dahin sollte er jedoch noch ordentlich laufen. Insgesamt winken A Quiet Place etwa $185 Mio in Nordamerika. Weltweit hat der $17 Mio teure Film bis dato $296 Mio eingespielt.

Dwayne Johnsons Rampage sank an seinem sechsten Wochenende um 56,7% und spielte weitere $1,5 Mio auf Rang 9 ein. Bis dato hat der Film $92,5 Mio eingespielt und ist bereits die dritterfolgreichste Videospielverfilmung aller Zeiten in Nordamerika, hinter Tomb Raider von 2001 ($131,2 Mio) und Angry Birds ($107,5 Mio). Weltweit hat er schon $406,9 Mio eingenommen und liegt nur noch hinter Warcraft: The Beginning ($433,7 Mio), dessen internationaler Erfolg v. a. von China ($213,5 Mio) angetrieben wurde. In Nordamerika wird der Film vermutlich knapp an der $100-Mio-Marke scheitern und die Kinos mit $97 Mio verlassen.

Der in der Presse gepriesene Dokumentarfilm RGB über die berühmte Juristin und Richterin Ruth Bader Ginsburg hielt sich auf Rang 10. Der Film erhielt 196 zusätzliche Kinos und spielte am Wochenende in insgesamt 375 Lichtspielhäusern. Als Ergebnis legte er um 7,7% gegenüber dem letzten Wochenende zu und nahm $1,3 Mio von Freitag bis Sonntag ein. Insgesamt hat die Doku bislang $3,8 Mio eingespielt. Für Magnolia Pictures ist RGB bereits der neunterfolgreichste Film in der Studiogeschichte. Erst letztes Jahr hatte Magnolia mit I Am Not Your Negro ($7,1 Mio) einen großen Doku-Hit, wobei jener Film nie in mehr als 320 Kinos gezeigt wurde. RGB hat das Potenzial, deutlich mehr einzunehmen. Aktuell gehe ich von mindestens $9 Mio aus.

I Feel Pretty mit Amy Schumer verlor am Wochenende fast die Hälfte seiner Kinos und stürzte um 68,5% auf $1,2 Mio sowie um fünf Plätze auf Rang 11 der Kinocharts. Insgesamt hat die Komödie bis dato solide $46,5 Mio eingenommen und wird die Kinos voraussichtlich mit $49 Mio verlassen.

Super Troopers 2 profitierte von den Double Features mit Deadpool 2 (beide Filme sind vom selben Studio) und legte um 11,9% auf $1,1 Mio zu. Damit kletterte der Film zurück in die Top 12. Die Fortsetzung zur Kultkomödie kann bislang $28,9 Mio vorweisen und wird insgesamt knapp mehr als $30 Mio einnehmen. Damit wird der Film sogar das inflationsbereinigte Gesamtergebnis seines Vorgängers knapp übertreffen. Ein dritter Film erscheint sehr wahrscheinlich.

Außerhalb der Top 12 überquerte Wahrheit oder Pflicht nach sechs Wochen $40 Mio und steht jetzt bei $40,3 Mio. Für die Produktionsfirma Blumhouse ist der Streifen ein weiterer kommerzieller Volltreffer, da er lediglich $3,5 Mio kostete. Einer Fortsetzung sollte nichts im Weg stehen.