Box-Office USA: Pacific Rim 2 entthront Black Panther, startet aber deutlich unter Teil 1

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Platz 4 ging an den Neustart Sherlock Gnomes, die reichlich späte Fortsetzung zum Überraschungserfolg Gnomeo und Julia. Der Animationsfilm spielte 2011 fast $100 Mio an US-Kinokassen ein, woraufhin ein Sequel schnell angekündigt wurde, aber seltsamerweise sieben Jahre auf sich warten ließ. In der Zwischenzeit wechselte auch das Studio hinter dem Franchise von Disney zu Paramount. Sherlock Gnomes nahm lediglich $10,6 Mio von 3662 Kinos ein und erreichte einen Schnitt von $2895 pro Spielstätte. Der Start lag 58% unter dem des Originalfilms. Die Zuschauer bewerteten den Film mit einem "B+"-CinemaScore (äquivalent einer "2+"), was gerade bei einem Familienfilm nichts Besonderes ist. Allerdings wird Sherlock Gnomes davon profitieren, dass bis Die Unglaublichen 2 Mitte Juni keine nennenswerte animierte Konkurrenz ansteht. Daher könnte er etwa $35-40 Mio in Nordamerika einspielen, bevor er die Kinos verlässt. Da das Budget jedoch schockierenderweise $59 Mio betrug, wird es schwer sein, aus roten Zahlen herauszukommen.

Tomb Raider fiel am zweiten Wochenende um drei Plätze und 55,9% auf Rang 5 und $10,4 Mio. Er hielt sich damit immerhin erheblich besser als Warcraft: The Beginning, der 70% in Woche 2 abbaute, aber auch besser als der erste Tomb Raider mit Angelina Jolie, der um 58,6% nachgab. Nach zehn Tagen steht der Streifen mit Alicia Vikander bei $41,7 Mio. Es ist kein tolles Zwischenergebnis, weltweit sieht es jedoch mit $212 Mio schon deutlich besser aus. Tomb Raider steuert auf $55-60 Mio in den USA und in Kanada zu, was den Film zu einer der acht erfolgreichsten Videospielverfilmungen machen würde, und zwar noch vor Warcraft ($47,4 Mio) und Assassin’s Creed ($54,6 Mio) aus den letzten Jahren. Zudem kosteten beide auch mehr als Tomb Raider, der für schlanke $94 Mio produziert wurde.

Disneys Jugendbuchverfilmung Das Zeiträtsel halbierte sein Einspiel auch in Woche 3 und fiel um 50,5% auf $8 Mio. Damit belegte der Film Platz 6 der Wochenendcharts. Mit $73,9 Mio nach 17 Tagen ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Film die $100-Mio-Barriere noch überqueren wird. Es sieht nach einem finalen Ergebnis in Höhe von etwa $90 Mio aus.

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Die schwule Jugend-Romanze Love, Simon hielt sich am zweiten Wochenende sehr gut und sank lediglich um 33,7% auf $7,8 Mio. Insgesamt hat der Film $23,7 Mio nach zehn Tagen eingenommen. Das sieht vielleicht nicht nach viel aus, doch gerade für die Art Film ist es sehr ordentlich. Extrem positive Mundpropaganda wird für eine gute Performance in den nächsten Wochen sorgen und den Film zu einem Gesamtergebnis von etwa $45 Mio führen (bei einem Budget von $17 Mio).

Sonys christliches Drama Paul, Apostle of Christ spielte $5 Mio von 1473 Kinos ein und erzielte einen Schnitt von $3394 pro Lichtspielhaus. Sein Zielpublikum reagierte mit einem "A-"-CinemaScore (äquivalent einer "1-") sehr positiv auf den Film und mit Ostern im Rücken wird er vermutlich $17-20 Mio insgesamt erreichen, was bei einem Budget von nur $5 Mio nicht übel ist, allerdings auch nicht großartig, wenn man die Marketingkosten hinzurechnet.

Warners Komödie Game Night mit Jason Bateman und Rachel McAdams fiel an ihrem fünften Wochenende um drei Plätze auf #9 der Charts, gab dabei jedoch nur um 25,7% nach. Es war der zweitbeste Drop in der gesamten Top 12. Am Wochenende spielte der Film $4,2 Mio ein und steht jetzt bei $60,8 Mio. Nach einem leicht enttäuschenden Start hat sich der Film wirklich gut gemacht dank positiver Mundpropaganda und einem Mangel an Comedy-Konkurrenz. Letzteres wird sich ändern, wenn Der Sex-Pakt in zwei Wochen erscheint. Dennoch sollte es Game Night noch bis etwa $72 Mio schaffen, bevor seine Laufzeit zu Ende ist.

Die Jugendromanze Midnight Sun mit Bela Thorne und Arnies Sprössling Patrick Schwarzenegger rundete die Top 10 mit mageren $4,1 Mio von 2173 Kinos ab und erreichte einen Schnitt von nur $1896 pro Kino. Auch der "A-"-CinemaScore wird da nicht weiterhelfen und der Film sollte nicht mehr als $10-11 Mio einspielen.

Außerhalb der Top 10 lief Steven Soderberghs komplett auf einem iPhone 7 gedrehter Psychothriller Unsane mit nur $3,9 Mio von 2023 Kinos an ($1907 pro Kino). Der Film kam schlechter als alle anderen Neustarts unter den Zuschauern weg und erhielt im Schnitt einen "B-"-CinemaScore (äquivalent einer "2-"). In den nächsten Wochen wird Unsane schnell einbrechen und nicht mehr als $9 Mio einbringen.

Peter Hase litt unter direkter Konkurrenz von Sherlock Gnomes und fiel in Folge um fünf Plätze auf Rang 12. Dort spielte die Kinderbuchverfilmung weitere $2,5 Mio ein (-51,9%) und brachte das vorläufige Einspiel des Films auf $106,8 Mio. Dank Ostern und ohne viel Familienkonkurrenz in den nächsten Wochen wird sich der Häschenfilm vermutlich wieder erholen und knapp $113 Mio in Nordamerika einnehmen, was deutlich über allen Erwartungen liegt.

Wes Andersons Berlinale-Eröffnungsfilm Isle of Dogs – Ataris Reise lief mit gewaltigen $1,6 Mio von nur 27 Kinos an und schrieb einen fantastischen Schnitt von $58148 pro Kino. Der "A"-CinemaScore (äquivalent einer "1") ist auch sehr vielversprechend. Fox Searchlight wird den Film kommendes Wochenende in insgesamt 150-175 Kinos expandieren und Mitte April wird er landesweit anlaufen. Er sollte mindestens das inflationsbereinigte Einspiel von Andersons Der fantastische Mr. Fox ($25 Mio) erreichen, wobei mich angesichts sehr positiver Resonanz auch $40 Mio nicht wundern würden.

Außerhalb der Top 12 erreichte das Musical Greatest Showman mit Hugh Jackman einen neuen Meilenstein. Nach 14 Wochen in den Kinos zählt er insgesamt $170,9 Mio und damit zog er an Chicago als dritterfolgreichster Musical in Nordamerika vorbei. Es ist einfach unglaublich, wie weit Greatest Showman dank reiner Mundpropaganda gekommen ist, nachdem sein Startwochenende unter $9 Mio (!) lag.

Fifty Shades of Grey – Befreite Lust erreichte derweil nach sieben Wochen die $100-Mio-Marke und steht jetzt bei $100,2 Mio. Letztendlich wird der Film nur knapp 12% unter dem Gesamteinspiel seines Vorgängers landen.