Box-Office USA: Spider-Man: Homecoming schwingt sich an die Spitze

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Spider Man Homecoming Box Office

© 2017 Sony Pictures

Quelle: Boxofficemojo

Auf Marvels Spinnenmann ist Verlass. Der Start von Spider-Man: Homecoming, der einzigartigen Zusammenarbeit zwischen Rechteinhaber Sony Pictures und den kreativen Köpfen von Marvel Studios, sorgte dafür, dass die Gesamteinnahmen der Top 12 um satte 25% auf $200,7 Mio angestiegen sind. Es war der zweithöchste Top-12-Umsatz des Jahres, nach dem März-Wochenende, an dem Disneys Die Schöne und das Biest angelaufen ist und auch erst das zweite Mal dieses Jahr, dass die erfolgreichsten zwölf Filme zusammengerechnet mehr als $200 Mio am Wochenende verbuchen konnten. Im direkten Vergleich zum entsprechenden Wochenende aus dem Vorjahr, als Pets die Chartspitze eroberte, ging es dennoch um 4% runter.

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Auch wenn der Film trotz 3D-Zuschlag und Inflationsbonus nicht in die Nähe des einstigen Rekordstarts von Spider-Man 3 ($151,1 Mio) gekommen ist, kann das Startwochenende von Spider-Man: Homecoming dennoch als Erfolg auf ganzer Linie gewertet werden. Der neuste Film des Marvel Cinematic Unverse spielte in den ersten drei Tagen $117 Mio von 4348 Kinos ein und erzielte einen Schnitt von $26915 pro Spielstätte. Nach Iron Man 2 (4390 Kinos) und Marvel’s The Avengers (4349 Kinos) war es der drittbreiteste Start eines MCU-Films. Das Startwochenende lag knapp oberhalb dessen von Spider-Man, der 2002 mit $114,8 Mio den damaligen Startrekord von Harry Potter und der Stein der Weisen nach einem halben Jahr zerschmetterte. Bedenkt man, dass es der erste Film überhaupt mit mehr als $100 Mio in den ersten drei Tagen war und dass er den Rekord so deutlich übertraf, ist der Start des ersten Spider-Man-Films in der Gesamtbetrachtung natürlich deutlich beeindruckender.

Doch man darf auch nicht vergessen, dass es der erste große Spider-Man-Kinofilm überhaupt war und dass er zu einer Zeit herauskam, als die Kinogänger weit davon entfernt waren, durch Comicverfilmungen übersättigt zu sein. Dass 15 Jahre und vier Spider-Man-Filme (einschließlich eines Reboots) später ein neues Spidey-Abenteuer wieder locker die $100-Mio-Marke knackt ist definitiv bemerkenswert, insbesondere da The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro in Nordamerika mit nur $202,9 Mio Einspiel nicht nur der umsatzschwächste Teil der Reihe war, sondern mit seiner schwachen Mundpropaganda auch das Image der Marke "Spider-Man" etwas trübte. Nur drei Jahre später schafft es dennoch ein neuer Spider-Man-Film, den Start von Rise of Electro ($91,6 Mio) deutlich zu toppen. Tatsächlich ist Spider-Man 3 der einzige Spider-Man-Steifen, der ein besseres Startwochenende als Homecoming schrieb. Jedoch litt Spider-Man 3 unter mieser Mundpropaganda und verlor auch Zuschauer an zwei weitere Riesenhits im selben Monat – Shrek der Dritte und Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt, die jeweils mehr als $300 Mio in Nordamerika einspielten. Spider-Man 3 spielte $336,5 Mio ein und trotz eines schwächeren Starts hat Spider-Man: Homecoming gute Chancen, dessen Gesamteinspiel zu überholen. Der Film erhielt nicht nur sehr positive Rezensionen, sondern wurde auch mit einem "A"-CinemaScore (äquivalent einer "1") von den Zuschauern bewertet. Es war die bislang beste CinemaScore-Wertung eines Spider-Man-Films überhaupt. Gerade die Comedy-Anteile des Films und seine Leichtfüßigkeit werden ihn in den nächsten Wochen neben düsteren Spektakeln wie Planet der Affen – Survival und Dunkirk zu einem beliebten Ziel der Kinogänger machen. Es hilft auch, dass gerade jüngere Zuschauer Interesse an dem Film haben. Etwa 43% der Kinogänger am Wochenende waren unter 18.

Am Wochenende zeigte sich der Film etwas frontlastig. Nach $50,8 Mio am Starttag (davon $15,4 Mio aus Donnerstags-Previews), fiel er am Samstag um 27% auf $37,1 Mio. Doch der anfängliche Andrang sollte nun vorüber sein und positive Mundpropaganda wird sich über die nächsten Wochen entfalten, sodass man etwa $340-370 Mio von dem Film erwarten kann. Die beiden Amazing-Spider-Man-Filme wird er sehr schnell überholen und könnte mit etwas Glück sogar Spider-Man 2 ($373,6 Mio) hinter sich lassen. Nur der erste Spider-Man ist mit $403,7 Mio vermutlich außerhalb seiner Reichweite. Man sollte auch im Kopf behalten, dass Homecoming mit "nur" $175 Mio Budget der zweitgünstigste von allen bisherigen Spider-Man-Filmen ist. Nur der erste kostete mit $139 Mio weniger. Der Erfolg von Homecoming zeigt letztlich zweierlei: Der Charakter ist auch nach mehreren Filmen in kurzer Zeit immer noch immens beliebt und die Einbindung von Spider-Man in Marvels Kino-Universum (mit dem dazugehörigen Auftritt von Robert Downey Jr. als Tony Stark/Iron Man) weckte auf jeden Fall zusätzliches Interesse an dem Film.

Ich – Einfach unverbesserlich 3 erlitt einen heftigen Einsturz und sank um 53,6% auf $33,6 Mio und Platz 2 der Wochenendcharts. Der Film hielt sich ein wenig besser als Minions an seinem zweiten Wochenende, jedoch deutlich schlechter als seine beiden direkten Vorgänger, die einen Drop von 50% vermeiden konnten. Nach zehn Tagen zählt der Film bereits $148,8 Mio in Nordamerika (und $448 Mio weltweit), was ihn bei einem Budget von nur $80 Mio sehr profitabel für Universal macht. Die Höhen des zweiten Teils, der $368,1 Mio in den USA und in Kanada eingenommen hat, wird er nicht erreichen, doch er hat immer noch eine gute Chance, die $251,5 Mio des ersten Films to toppen. Damit werden sieben der acht bisherigen Filme der Animationsschmiede Illumination mehr als $200 Mio in Nordamerika einspielen, sechs sogar höchstwahrscheinlich mehr als $250 Mio. Eine solche Erfolgsquote kann nicht einmal Pixar vorweisen. Ich – Einfach unverbesserlich 3 hat den Vorteil, dass ihn mit der Ausnahme des Emoji-Films Ende des Monats keinerlei große Animationskonkurrenz im Juli oder August erwartet, sodass er sich schnell stabilisieren und insgesamt $255-270 Mio erreichen sollte. Das könnte ausreichen, um der umsatzstärkste Animationsfilm des Jahres zu bleiben, außer Pixars Coco überrascht im November.

Edgar Wrights Baby Driver zeigte bereits die Auswirkungen positiver Mundpropaganda (der Film erhielt einen "A-"-CinemaScore, äquivalent einer "1") und fiel in der zweiten Woche lediglich um 36,7% auf $13 Mio. Nach zwölf Tagen im Kino hat der Film bereits $57,1 Mio erreicht und damit das Gesamteinspiel des davor erfolgreichsten Films von Edgar Wright fast verdoppelt (Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt mit $31,5 Mio). Wright ist endlich sein großer Mainstream-Durchbruch in den USA gelungen. In den nächsten Wochen sollte es weiter gut laufen, lediglich Atomic Blonde könnte direkte Konkurrenz darstellen. Ein Gesamteinspiel von $90 Mio ist Baby Driver sicher und er könnte tatsächlich an der $100-Mio-Marke kratzen, was angesichts des $34-Mio-Produktionsbudgets und des R-Ratings großartig wäre.

Auf Seite 2 könnt Ihr nachlesen, weshalb Wonder Woman weiterhin ein Phänomen an den Kinokassen ist und Transformers: The Last Knight der mit Abstand größte Misserfolg der Reihe.

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