Box-Office USA: Batman v Superman bleibt oben, aber fällt stark

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Der breiteste und erfolgreichste Neustart am Wochenende war der Christen-Film God’s Not Dead 2. Die Fortsetzung zum großen Überraschungserfolg aus dem Vorjahr nahm $8,1 Mio von 2419 Kinos ein und erzielte einen Schnitt von $3350 pro Kino. Der Film kostete dem Studio vermutlich nicht viel, sodass dieser Start durchaus akzeptabel ist, doch God’s Not Dead 2 wird weit hinter seinem Vorgänger zurückbleiben. Dieser lief letztes Jahr nämlich mit $9,2 Mio in nur 780 Kinos an, expandierte in den Wochen nach seinem Start und erreichte insgesamt $60,8 Mio. Da das Sequel direkt breit gestartet wurde, wird der Film mit Sicherheit kein so gutes Durchhaltevermögen an den Tag legen, auch wenn die Mundpropaganda beim Zielpublikum positiv ist. Dieses besteht v. a. aus Frauen (60%) über 25 (70%) und bewertete den Film im Schnitt mit einem "A"-CinemaScore (äquivalent einer "1"). Wäre der Markt in den letzten Wochen mit christlichen Filmen wie Himmelskind und Auferstanden nicht überfüllt gewesen, hätte God’s Not Dead 2 vermutlich besser abgeschnitten. Jetzt steuert die Fortsetzung auf etwa $18-22 Mio zu.

Knapp dahinter rundete Himmelskind mit $7,6 Mio die Top 5 ab und verlor trotz direkter Konkurrenz lediglich 22,1% gegenüber der Vorwoche. Der Film hat bis dato sehr ordentliche $46,8 Mio in den USA eingenommen und steuert auf ein Gesamtergebnis von $69 Mio zu. Für Jennifer Garner wird es der erfolgreichste Film sein, in dem sie die Hauptrolle spielt, und ihr größter Erfolg seit Valentinstag.

Nach dem desaströsen Fall in der zweiten Woche, erholte sich Die Bestimmung – Allegiant dank dem Mangel an neuer Konkurrenz und fiel lediglich um 39,3% und einen Platz auf $5,7 Mio und #6 der Charts. Insgesamt hat das Sequel $56,4 Mio nach 17 Tagen im Verleih eingenommen – nur knapp mehr als das, was die beiden Vorgänger an ihren Startwochenenden eingespielt haben. Auch kommendes Wochenende wird Allegiant vermutlich von ausbleibender Konkurrenz profitieren, doch schon bald wird er einen Großteil seiner Kinos verlieren und aus den Charts verschwinden. Insgesamt sollte der Streifen nicht mehr als $65 Mio in Nordamerika einnehmen.

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Hervorragend hielt sich am Wochenende 10 Cloverfield Lane mit $4,8 Mio und einem Rückgang von nur 20%. Bislang hat der Quasi-Nachfolger zu Cloverfield $63,6 Mio eingenommen. Zwar liegt der Film noch etwa 16% hinter Cloverfield im selben Zeitraum, wird aber den Abstand auf jeden Fall verkleinern. Ich gehe von einem Endergebnis in Höhe von $75 Mio aus, was sowohl auf deutlich positivere Mundpropaganda aber auch auf einen Mangel an jugendfreier Konkurrenz zurückzuführen sein wird. Einem weiteren Cloverfield-Film sollte jedenfalls nichts im Wege stehen.

Die afroamerikanische The-Purge-Parodie Meet the Blacks startete mit $4,1 Mio von 1015 Kinos (im Schnitt $4026 pro Spielstätte) auf Rang 8. Der Film wird sich sicherlich nicht lange halten und sollte nicht mehr als $10-11 Mio einspielen, doch ich vermute, dass das Budget auch nicht gerade hoch war, sodass der Verleih mit dem Ergebnis zufrieden sein kann.

Einer der größeren Gewinner am Wochenende war der Thriller Eye in the Sky mit Helen Mirren und dem kürzlich verstorbenen Alan Rickman. Nach der guten Performance in nur 123 Kinos in der Vorwoche, spendierte der Film ihm weitere 960 Lichtspielhäuser, sodass er um 334,9% auf $4,1 Mio zulegte und auf Platz 9 der Charts aufgestiegen ist. Dabei spielte er im Schnitt $3941 pro Kino ein. Insgesamt steht Eye in the Sky bei $6,1 Mio. Man kann hoffen, dass der Film weiter expandiert werden wird, denn dank guten Kritiken und als Kontrastprogramm für anspruchsvolle Kinogänger hat Eye in the Sky durchaus eine Chance auf $20 Mio in Nordamerika.

Platz 10 gehörte am Wochenende Deadpool, der seine 8. Woche in der Top 10 der nordamerikanischen Kinocharts verbrachte. Der Film baute lediglich 28,5% ab, spielte $3,5 Mio ein und brachte sein Gesamteinspiel in Nordamerika auf $355,1 Mio. Deadpool ist bereits der zweiterfolgreichste Film aller Zeiten in den USA mit einem R-Rating und belegt Platz 31 unter dem erfolgreichsten Filmen überhaupt, knapp hinter Alles steht Kopf, den er bald ebenfalls übertreffen wird. In den letzten Wochen hat Deadpool sich extrem gut gehalten und sollte etwa $363 Mio in Nordamerika erreichen. Wer hätte vor einigen Monaten noch gedacht, dass Deadpool in Nordamerika mehr einspielen würde als Zoomania und Batman v Superman?! Weltweit hat Deadpool bereits mehr als $750 Mio eingenommen.

Ein weiterer kleiner Film, der vom Konkurrenzmangel am Wochenende profitierte war die Indie-Komödie Hello, My Name is Doris mit Sally Field. Der Film erhielt 479 neue Kinos und spielte $2,4 Mio von 864 Lichtspielhäusern ein. Es ist jetzt schon der breiteste Release in der neunjährigen Geschichte des Verleihs Roadstyle Attractions und mit $6,6 Mio auch schon deren neunterfolgreichster Film. Insgesamt könnte er bis zu $15 Mio in den USA erreichen, was angesichts von nur $1 Mio Produktionskosten toll wäre.

London Has Fallen stürzte um vier Plätze auf Rang 12 und verlor 36,9% seiner Zuschauer von der Vorwoche. Das Action-Sequel spülte weitere $1,9 Mio in die nordamerikanischen Kinokassen und brachte das Einspiel des Films auf $59,1 Mio. Da ihn mit Hardcore kommendes Wochenende sehr direkte Konkurrenz erwartet, wird London Has Fallen vermutlich schnell fallen und am Ende $62 Mio erreichen, etwa 37% weniger als sein Vorgänger.

Das Musiker-Biopic I Saw the Light mit Tom Hiddleston expandierte zwar in insgesamt 741 Kinos am Wochenende, hinterließ aber mit nur $745,000 Einspiel keinen Eindruck.

Sehr bemerkenswert läuft dafür Star Wars: Das Erwachen der Macht weiter. Der Film gab am Wochenende lediglich um 11,3% nach und hat nach 16 Wochen $934,9 Mio eingenommen. An den letzten acht Wochenende fiel er im Schnitt um 24%, was wirklich beachtlich ist und für sehr positive Mudpropaganda sprich. Bevor er die Kinos verlässt, wird das Sequel der Sternensaga vermutlich $938 Mio in Nordamerika erreichen.

Zu guter Letzt bleibt noch zu erwähnen, dass Warner Bros. Midnight Special 53 zusätzliche Kinos spendierte, der daraufhin $581,000 von 58 Kinos einspielte und einen ziemlich guten Schnitt erzielte. Der Film hat im limitierten Verleih schon fast $1 Mio eingenommen und wartet nur darauf, vor einem breiteren Publikum zu laufen.