Oppenheimer ist Christopher Nolans längster Film

Cillian Murphy in Oppenheimer © 2023 Universal Pictures

Quellen: Variety, Puck News

Es gibt viele Kino-Highlights, auf die Filmfans sich diesen Sommer freuen können, von der bereits im Vorfeld gehypten DC-Comicverfilmung The Flash ber die lange ersehnte Rückkehr von Indiana Jones bis hin zu neuen Mission: Impossible-, The-Equalizer, Fast-&-Furious– und Transformers-Filmen. Doch auch wer die Schnauze von endlosen Sequels und Comicverfilmungen, mit denen Hollywood heutzutage die Multiplexe flutet, voll hat, kann sich auf neue Filme von zwei der originellsten Filmemacher ihrer Generation freuen. Die Filme von Wes Anderson und Christopher Nolan könnten kaum unterschiedlicher sein und doch haben beide oscarnominierte Auteure viel gemeinsam. Ihre Werke tragen stets ihren jeweiligen unverkennbaren Stempel, beide haben loyale Fangemeinden, sie sind beide sind dem Kino sehr treu und die größten Stars der Filmindustrie reißen sich förmlich darum, in ihren Filmen mitzuspielen.

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Wer auf großen Starauflauf steht, kommt bei Andersons Asteroid City und Nolans Oppenheimer diesen Sommer voll auf seine Kosten. Für beide Filme haben ihre jeweiligen Macher ihre bisher vermutlich größten Ensembles zusammengetrommelt. Für Andersons Asteroid City versammelten sich u. a. Tom Hanks, Scarlett Johansson, Jason Schwartzman, Adrien Brody, Hope Davis, Liev Schreiber, Tony Revolori, Matt Dillon, Steve Carell, Edward Norton, Hong Chau, Bryan Cranston, Margot Robbie, Willem Dafoe, Rupert Friend, Jeff Goldblum, Sophia Lillis und Rita Wilson vor der Kamera.

Doch auch der Cast Nolans Biopic Oppenheimer über den "Vater der Atombombe" steht dem nichts nach. Nolans Stammdarsteller Cillian Murphy spielt Robert J. Oppenheimer, Emily Blunt (A Quiet Place) verkörpert seine Ehefrau Katherine "Kitty" Oppenheimer. Weitere Rollen spielen Robert Downey Jr. (Iron Man), Florence Pugh (Midsommar), Matt Damon (Der Marsianer), Rami Malek (Bohemian Rapsody), Jason Clarke (Zero Dark Thirty), Kenneth Branagh (Tenet), Josh Hartnett (Pearl Harbor), Emma Dumont ("The Gifted"), Benny Safdie (Licorice Pizza), James D’Arcy (Dunkirk), Olivia Thirlby (Juno), Dane DeHaan (Chronicle), David Dastmalchian (The Suicide Squad) Jack Quaid ("The Boys"), Dylan Arnold (Halloween), Alex Wolff (Hereditary – Das Vermächtnis), Casey Affleck (Gone Baby Gone), Matthew Modine (Full Metal Jacket), Alden Ehrenreich (Solo: A Star Wars Story) und Matthias Schweighöfer (Army of the Dead). Auch Gary Oldman (Batman Begins) absolviert einen Gastauftritt in einer Szene, wie er kürzlich enthüllt hat. Das kann sich wirklich sehen lassen!

Allein schon anhand dieses gigantischen Ensembles kann man erahnen, dass Oppenheimer kein kurzes Vergnügen werden würde. Überhaupt ist Nolan seit Batman Begins nicht gerade für kurze Filme bekannt, mit der Ausnahme vom 106-minütigen Dunkirk. Mit 169 Minuten Laufzeit ist Interstellar bisher sein längster Film, doch es sieht ganz danach aus, als würde sich das mit Oppenheimer ändern Laut dem zuverlässigen Insider-Portal Puck News ist der Film aktuell rund drei Stunden lang, wobei sich die endgültige Laufzeit noch leicht ändern könnte, da Nolan noch an der finalen Schnittfassung arbeitet.

Nur wenige Tage nach der Meldung von Puck News hat Matt Damon bei der Premiere zu seinem neuen Film Air – Der große Wurf die Laufzeit mehr oder weniger bestätigt: (aus dem Englischen)

Der Film ist drei Stunden lang. Er ist fantastisch. Cillian ist phänomenal. Er ist alles, was man von ihm erwarten würde. Ich denke, er ist fast drei Stunden lang. Aber sie vergehen so schnell, das ist großartig.

Nolan gehört zu den wenigen Regisseuren, die das Recht auf die finale Schnittfassung ihrer Filme haben. Das heißt, dass das Studio zwar Wünsche äußern darf, Nolan aber am Ende entscheidet, wie lang sein Film ist und wie seine Kinofassung aussieht. Aus dem Grund gibt es auch keine Director’s Cuts von seinen Filmen, denn sie entsprechen bereits seiner präferierten Version. Die Studios haben auch guten Grund auf Nolans Gespür zu vertrauen: Die meisten seiner Filme haben Kritiker und Kinogänger gleichermaßen begeistert, auch wenn sein letzter Film Tenet das Publikum eher polarisiert hat.

Nolan drehte Oppenheimer für Universal und nicht für Warner, wie alle seine anderen Filme der letzten 20 Jahre. Der Grund dafür war, dass Nolan sich über Warnes Entscheidung geärgert hat, alle Filme des Studios 2021 zeitgleich in die Kinos und bei HBO Max in den Stream zu schicken. Mit harten Worten verurteilte Nolan die Strategie und wurde daraufhin von allen Hollywood-Studios für seinen neuen Film umworben. Universal hat ihn bekommen und gab dem Regisseur im Gegenzug nicht nur freie Hand, sondern auch die Garantie, dass sein Film 100 Tage exklusiv in den Kinos zu sehen sein wird.

Wie die letzten Nolan-Filme, wurde Oppenheimer komplett mit IMAX-Kameras gedreht, wobei einige Schlüsselszenen, wie seinerzeit bei Nolans Memento, in Schwarzweiß aufgenommen wurden. Dafür wurde bei Kodak sogar brandneues schwarzweißes IMAX-Filmmaterial entwickelt. Hoyte van Hoytema fungierte nach Interstellar, Dunkirk und Tenet erneut als Kameramann. Purist Nolan hat übrigens auch darauf bestanden, die Atombomben-Explosionen der Trinity-Nukleartests aus dem Film ohne Einsatz von CGI nachzumachen. Aber keine Sorge, dafür zündete Nolan keine echten Atombomben. Jedenfalls noch nicht.

Hier könnt Ihr den letzten Trailer zu Oppenheimer noch mal sehen. In unsere Kinos wird er am 20. Juli kommen. Wes Andersons Asteroid City – übrigens ebenfalls von Universal produziert – startet bereits am 15. Juni.

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