Marvels Namor wird keinen Solo-Film bekommen

Tenoch Huerta in Black Panther: Wakanda Forever © 2022 Marvel Studios

Quelle: The Wrap

Es gibt viele Gründe, weshalb Black Panther für mich und etliche andere Marvel-Fans einer der besten MCU-Filme bislang ist und weshalb er als erste Comicverfilmung überhaupt für den "Bester Film"-Oscar nominiert wurde. Einer davon ist Michael B. Jordan in der Rolle von N’Jadaka alias Erik "Killmonger" Stevens, dessen kraftvolle Performance ihn auf Anhieb zu einem der besten MCU-Antagonisten neben Thanos, Loki und Kilgrave gemacht hat. Er war ein Schurke, mit dem man vielleicht nicht ganz sympathisiert hat, aber dessen Beweggründe man nachvollziehen konnte.

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Auch der Widersacher im Sequel Black Panther: Wakanda Forever ist kein eindimensionaler Bösewicht, der auf Weltherrschaft sinnt oder die Auslöschung des halben Universums anstrebt, sondern jemand, der sich lediglich um das Wohl und die Sicherheit seines bedrohten Volkes sorgt. Regisseur und Drehbuchautor Ryan Coogler hat sich einige Freiheiten bei der Darstellung von Namor genommen, einer der ältesten Marvel-Figuren überhaupt, u. a. um sie von DCs Aquaman abzugrenzen und ihr eine kulturelle Identität zu verleihen, die an die Völker der Maya und Azteken angelehnt ist. Auch wenn er nicht ganz an Jordans wütende, intensive Performance herangereicht hat, war Tenoch Huerta als Namor trotzdem eins der schauspielerischen Highlights im Ensemble von Wakanda Forever.

Wer jedoch hofft, dass der Antiheld nach seiner Einführung demnächst einen eigenen Film oder eine Serie bekommen würde, sollte die Erwartungen deutlich zügeln. Ein Namor-Solo-Film wird nicht kommen, jedoch nicht mangels Interesses seitens Marvel, sondern aufgrund derselben verzwickten Rechtslage wie beim Hulk. Habt Ihr Euch schon mal gefragt, weshalb es seit Der unglaubliche Hulk keinen weiteren Solo-Auftritt des grünen Riesen gab? Tja, das liegt daran, dass Universal weiterhin die Teilrechte an dem Charakter besitzt und jeder Film oder Serie über Hulk von Universal produziert werden müsste.

Genauso verhält es sich bei Namor, den Marvel ausschließlich als Nebenfigur bzw. Teil eines größeren Ensembles von Superhelden einsetzen kann, jedoch nicht in einem eigenen Projekt. Auch beim Marketing darf Namor lediglich als Teil einer Charakterposterreihe eingesetzt werden, jedoch nicht zum zentralen Punkt des Marketings werden, wie Wakanda-Forever-Produzent Nate Moore erklärt hat: (aus dem Englischen)

Ich möchte nicht zu sehr belehrend wirken, aber es betrifft uns, ehrlich gesagt, viel mehr beim Marketing des Films als dabei, wie wir ihn im Film einsetzen.

Es gab nicht wirklich etwas, was wir mit seinem Charakter nicht machen konnten, was gut war, denn natürlich waren wir von der Vorlage inspiriert, machten aber auch einige große Änderungen, um ihn wirklich in einer wahren Welt zu verankern auf die Weise, wie die Comics es, meiner Meinung nach, nie ganz hingekriegt haben.

Vor geraumer Zeit, bevor Marvel eine der größten und zugkräftigsten Entertainment-Marken überhaupt war, hat der Comicverlag die Rechte an diversen seiner berühmten Charaktere an unterschiedliche Studios verscherbelt. Unter Disneys Führung konnte Marvel diese Rechte nach und nach wieder reinholen, doch Figuren wie Spider-Man, Hulk, Namor und einige andere gehören weiterhin nicht Marvel Studios und dürfen nur mit Genehmigung oder unter bestimmten Voraussetzungen eingesetzt werden.

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