Box-Office Deutschland – The Expendables 2 ist eine starke Nummer 1

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Quelle: Insidekino

Die alten Haudegen haben’s noch drauf! War der Start von The Expendables 2 noch eine leichte Enttäuschung in den Staaten, überzeugten Sly, Arnie und Co hierzulande auf ganzer Linie. Mit fast 442,000 Besuchern zum Start (inkl. Previews) verdrängten die Expendables nach vier Wochen Ted von der Spitze und legten auch gleich den besten Schnitt unter den Top 20 Filmen hin. Gegenüber dem Vorgänger, der noch mit etwa 311,000 Zuschauern aus den Startlöchern kam, bedeutet das eine Verbesserung von fast 42%! Insbesondere beeindruckend ist der Start angesichts der restriktiven Altersfreigabe. Niemand unter 18 darf den Film sehen. Mit seinem Start gelang The Expendables 2 das beste Startwochenende für einen Film, der von der FSK den "keine Jugendfeigabe"-Siegel bekam, seit Blade Trinity vor über sieben Jahren. Hier hat wohl die Mischung aus einer effektiven Werbekampagne, die vor allem die stärkere Präsenz von Arnold Schwarzenegger (der hierzulande sich schon immer besonderer Beliebheit erfreute) und einem guten Starttermin zum Erfolg verholfen. The Expendables 2 sollte nun das schaffen, woran sein Vorgänger scheiterte – als erster "ab 18"-Film seit Final Destination 4 in 2009 die 1 Mio-Zuschauermarke erreichen. Auch wenn er sich als sehr frontlastig entpuppt, sollte dies kein Problem darstellen. Geminsam mit dem ab 16 Jahren freigegebenen Ted stellt The Expendables 2 ein Beispiel dafür da, dass bestimmte Filme auch mit einschränkenden Freigaben großen Erfolg erreichen können.

Der zweite Platz ging an Step Up: Miami Heat. Mit ca. 255,000 Zuschauern am letzten Wochenende ist Step Up 4 der erste Film in der Reihe, der sich gegenüber dem Vorgänger verschlechterte. Step Up 3D startete vor zwei Jahren mit 281,000 Besuchern zum Start. Ironischerweise eröffnete der Film damals am gleichen Wochenende wie der erste Expendables-Film, der damals das Duell deutlich knapper gewann und beim Gesamtergebnis sich geschlagen geben musste. Dazu muss man anmerken, dass Step Up 3D genau zu der Zeit kam, als 3D-Filme im Zuge von Avatar und Alice im Wunderland noch eine ganz besondere Attraktion darstellten. Trotz des leichten (9%) Abstiegs vom dritten Film, ist der Start von Miami Heat dennoch deutlich über den Startwochenenden der ersten beiden Filme in der Reihe. In nur vier Tagen konnte Step Up: Miami Heat schon fast die Gesamtbesucherzahl von Streetdance 2 (266,000) einholen, was von der Sträke dieser Tanzfilm-Reihe spricht. Ob er es wie sein Vorgänger auf 1 Mio Zuschauer bringt, ist noch ungewiss, doch als ein solider Erfolg in Deutschland kann der Film jetzt schon bezeichnet werden.

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Ted musste sich nach vier Wochen auf dem Box-Office-Thron endlich geschlagen geben und fiel um 32% auf etwa 178,000 Zuschauer. Mittlerweile hat der Film mehr als 2,9 Mio Menschen in Deutschland in die Kinos locken können.eine Goldene Leinwand ist nur noch weniger als 65,000 Zuschauer entfernt und sollte in den kommenden Tagen Wirklichkeit werden. Es wird interessant zu beobachten, welche Auswirkung die neu eingesetzten Ted-Kopien sein werden, in denen die Dialoge des Rüpel-Teddys mit jeweils bayerischem bzw. berliner Dialekt neusynchronisiert wurden. So oder so steuert der Film immer noch auf mehr als 3,5 Mio Zuschauer zu. Ein phänomenaler Erfolg für eine ab 16 Jahren freigegebene Komödie!

Der vierte Platz ging an das Total Recall Remake, welches ordentlich Federn lassen musste und 43% der Zuschauer von der Vorwoche verlor. Nach zusätzlichen 120,000 Zuschuern steht der Film jetzt insgesamt etwas oberhalb von 400,000 Besuchern. So richtig beeindruckend ist das nicht und entspricht der schwachen Performance auf der anderen Seite des Teichs.

Deutlich besser konnte sich Ice Age 4 – Voll verschoben behaupten, der einen Rückgang von nur 17% verbuchte und nach weiteren 114,000 Zuschauern nun bei fast 6,3 Mio Besuchern insgesamt steht und somit nur noch knapp eine Million hinter dem ersten Ice Age-Film. Auch wenn er diesen nicht erreichen wird und die beiden Sequels, die jeweils mehr als 8,7 Mio Zuschauer in die Kinos locken konnten, sowieso nicht, so ist es dennoch ein sehr beachtenswerter Erfolg für den vierten Teil einer Filmreihe.  Nach Umsatz hat er dank Inflation und dem 3D-Aufschlag Ice Age 2 bereits hinter sich gelassen und wird schon sehr bald als erst 18. Film die €50 Mio-Marke knacken. An Besuchern sollten in den kommenden Monaten wahrscheinlich noch weitere 500,000 dazukommen.

Merida – Legende der Highlands fiel zurück auf Platz 6 und holte weitere 96,000 Zuschauer in die Kinos (-24%). Obwohl sch der Film mittlerweile stabilisiert hat, liegt er dennoch hoffnungslos hinter allen anderen Pixar Filmen in Deutschland, ohne jegliche Chance aufzuholen. Spätestens wenn Madagascar 3 in weniger als einem Monat die deutschen Kinos ereicht, ist es aus und vorbei für das Highlands-Märchen. Mit etwas Glück werden hier insgesamt 1,5 Mio Zuschauer zusammenkommen, aber auch das ist noch nicht sicher.

Eines der größten Überraschungserfolge am Wochenende war Woody Allens neuster Streich To Rome with Love, der einschließlich Previews etwa 96,000 Zuschauer in die Kinos locken konnte. Am regulären Wochenende waren es fast 90,000 und das bei nur 140 Kinos. Damit lag er 11% über dem Start von Midnight in Paris letztes Jahr, der zudem auch noch in 35 Kinos mehr gestartet wurde. Insgesamt gelang To Rome with Love einer der besten Starts von Woody Allens Karriere nach Besuchern und der beste nach Umsatz. Dies spricht wohl unter anderem von der dank Midnight in Paris gestiegenen Popularität. Da Allens Filme in der Regel für gutes Durchhaltevermögen bekannt sind, kann man hier zweifelsohne mehr als eine halbe Million Besucher erwarten. Midnight in Paris konnte nach einem schwächeren Start letztes Jahr mehr als 760,000 Kinogänger für sich verbuchen, wobei hier sicherlich auch die zahlreichen Oscar-Nominierungen eine Rolle gespielt haben.

The Dark Knight Rises gab in der 6. Woche um 37% nach und rutschte auf Platz 8 ab. Etwa 66,000 weitere Zuschauer sahen die Comicbuchverfilmung am Wochenende. Schon letzte Woche schaffte The Dark Knight Rises etwas, was keinem Batman-Film und keiner anderen Comicbuchverfilmung seit Spider-Man 3 in 2007 gelungen ist – er holte die Goldene Leinwand mit mehr als 3 Mio Besuchern. Insgesamt steht der Film bei etwa 3,075 Mio Zuschauern und wird auch Spider-Man 3 (3,2 Mio) bald überholen. Die Fledermaus hält fest am Kurs in Richtung 3,3 Mio Besucher, was den Streifen zum erfolgreichsten Comic-Film seit Spider-Man vor genau 10 Jahren machen wird. Gegenüber seinem Vorgänger würde dies eine solide Verbesserung von etwa 18% darstellen. Außerdem ist The Dark Knight Rises erst der dritte Film von 2012, der es jenseits von 3 Mio Besuchern geschafft hat.

Nur ganz knapp dahinter lag Prometheus, der mit 65,000 Zuschauern (-43%) sich mit dem 9. Platz begüngen musste. Dafür kratzt der Film mit insgesamt etwa 970,000 Besuchern schon an der 1 Mio-Zuschauermarke, die in den kommenden Tagen fallen sollte.

Marcus H. Rosenmüllers neuster Regionalhit Wer’s glaubt, wird selig konnte auch in der dritten Woche wieder zulegen. Mit etwa 63,000 Zuschauern (+3%) hielt sich der Film in der Top 10 und hat bereits mehr als 200,000 Zuschauer erreicht. Hier ist eine extrem lange Laufzeit zu erwarten, sodass der Film zumindest in die Nähe von 1 Mio Zuschauer kommen sollte.

Ein weiterer Mundart-Hit besetzte am Wochenende den 11. Platz der Charts. Der schwäbische Hit Die Kirche bleibt im Dorf bekam nur zusätzliche 14 Kinos spendiert, legte aber um phänomenale 38% zu und lockte fast 50,000 Zuschauer in die Kinos, sodass bereits nach dem zweiten Wochenende 100,000 Zuschauer erreicht wurden. Auch hier erwarte ich mehr als eine halbe Million bevor der Film endgültig die Kinos verlässt (was ebenfalls lange dauern wird).

Die Stripper-Dramödie Magic Mike von Stephen Soderbergh konte hiezulande den großartigen Erfolg aus den USA nicht replizieren, aber steht nach weiteren 45,000 Zuschauern bei soliden 320,000 Besuchern.