Twister-Sequel Twisters nimmt Form an, soll nächstes Jahr gedreht werden

Helen Hunt und Bill Paxton in Twister (1996) © Universal Pictures/Warner Bros. Pictures

Quelle: Deadline

Trends im Kino kommen und gehen. In den 1990ern und 2000ern standen effektreiche Katastrophenfilme hoch in der Gunst der Kinogänger, die Filme wie Armageddon, Deep Impact, Dante’s Peak, The Day After Tomorrow oder 2012 zu Hits gemacht haben. Inzwischen sind die ZuschauerInnen mehr an Superheldenabenteuern interessiert und mit Szenen der Massenzerstörung lockt man nur noch selten wen hinter dem Ofen hervor, wie die Flops von Geostorm oder Roland Emmerichs Moonfall zeigten. Vielleicht haben sich die Leute einfach daran sattgesehen, wie ganze Städte oder sogar der gesamte Planet von Naturgewalten plattgewatzt werden. Ganz abschreiben würde ich Katastrophen-Spektakel jedoch nicht, denn San Andreas mit Dwayne Johnson war ein respektabler Hit und Greenland mit Gerard Butler wurde sogar im ersten Pandemiejahr so erfolgreich, dass demnächst eine Fortsetzung gedreht wird.

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In der Hoffnung, die Begeisterung der Zuschauer für unkontrollierbare Kräfte der Mutter Natur wieder zu erwecken, kehren Universal und Warner Bros. zu einem der größten Katastrophenfilme der Neunziger zurück, den beide Studios gemeinsam produziert haben: Jan de Bonts Twister über eine Gruppe todesmutiger Wissenschaftler und Tornado-Jäger brach 1996 einige Kassenrekorde und spielte fast eine halbe Milliarde US-Dollar ein. Bei den Oscars im darauffolgenden Jahr erhielt er zwei Nominierungen für seine Effekte und seinen Ton. Im Sommer 2020 haben wir berichtet, dass Joseph Kosinski (Top Gun: Maverick) den Film rebooten sollte, was unnötig, aber nicht sonderlich überraschend war.

Wie sich jetzt jedoch herausgestellt hat, handelt es sich beim Film, der den Titel Twisters tragen soll (warum nicht, hat auch bei Aliens funktioniert), nicht um ein Reboot, sondern um eine direkte Fortsetzung. Die Studios hoffen auch, Oscarpreisträgerin Helen Hunt n der Rolle der Tornado-Forscherin Joanne Harding zurückzubringen. Ihre Co-Stars Bill Paxton und Philip Seymour Hoffman sind inzwischen leider schon verstorben. Die Hauptfigur des Sequels soll die Tochter von Hunts und Paxtons Charakteren werden, die in die Fußstapfen ihrer Eltern tritt. Mark L. Smith (The Revenant) schrieb das Drehbuch zum Sequel, von dem Originalproduziert Steven Spielberg auf Anhieb begeistert war. Mit seiner Firma Amblin Entertainment wird der Twisters produzieren, während Universal und Warner Bros. die Finanzierung gemeinsam stemmen werden, wobei Universal in kreativer Hinsicht federführend beim Projekt sein wird.

Lange herumgefackelt soll auch nicht werden. Weil Kosinski wegen seines Formel-1-Films mit Brad Pitt erst einmal beschäftigt ist, werden aktuelle andere Regisseure für Twisters in Betracht gezogen. Zu den Kandidaten gehören u. a. Dan Trachtenberg (Prey), Travis Knight (Kubo – Der tapfere Samurai) und das Duo Jimmy Chin und Elizabeth Chai Vaserhelyi, das die packende oscarprämierte Doku Free Solo inszeniert hat. Ich wäre tatsächlich sehr neugierig auf den ersten Spielfilm der beiden. Originalregisseur Jan de Bont hat sich nach seinen Erfahrungen beim Dreh des Tomb-Raider-Sequels aus dem Filmgeschäft verabschiedet. Originalautor Michael Crichton ist leider schon verstorben.

Letztes Jahr hat Helen Hunt verraten, dass sie ein Twister-Sequel gemeinsam mit den Blindspotting-Autoren Daveed Diggs und Rafael Casal geschrieben hat und selbst Regie führen wollte. Ihre Fortsetzung sollte von überwiegend nicht-weißen Tornado-Jägerinnen und -Jägern handeln als Kontrast zum ersten Film. Jedoch hatte das Studio laut Hunt keinerlei Interesse und angeblich wollte sich nicht einmal jemand mit ihr treffen, um sich ihre Idee anzuhören. Mal sehen, ob sie trotz dieser frustrierenden Erfahrung dennoch bei Twisters mitmachen wird. Offiziell ist ihre Beteiligung noch nicht.

Kurios ist übrigens, dass 2016 ein inoffizielles Twister-Sequel ebenfalls mit dem Titel Twisters vom Schotten Conor Taylor angekündigt wurde und mit Hilfe von Crowdfunding finanziert werden sollte.

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