Tom Hardy führt das Ensemble des Vietnamkriegsfilms The Things They Carried an

Links: Bill Skarsgård in Das Handwerk des Teufels © 2020 Netflix
Mitte: Tom Hardy in Venom © 2018 Sony Pictures
Rechts: Tye Sheridan in Ready Player One © 2018 Warner Bros. Pictures

Quelle: Deadline

Kriege sind furchtbare Ereignisse, doch seit jeher füttern sie Filmschaffende mit Ideen und Inhalten, um die Tragödien zu verarbeiten. Natürlich hat der Zweite Weltkrieg mehr Filme und Serien inspiriert als jeder andere, doch insbesondere in den USA ist auch der Vietnamkrieg, das vermutlich größte Trauma der US-amerikanischen Gesellschaft, ein beliebtes Thema im Kino. Die Maßstäbe setzte dabei das brillante Quartett Die durch die Hölle gehen, Apocalypse Now, Platoon und Full Metal Jacket, allesamt zwischen 1978 und 1987 veröffentlicht. Es ist seitdem wirklich nicht einfach, zum Thema Vietnamkrieg im Kino etwas Neues beizutragen, ohne an diesen vier Filmen gemessen zu werden. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb Spike Lees Netflix-Film Da 5 Bloods mit Chadwick Boseman diesen Sommer zum ersten größeren Vietnamkriegsfilm seit Wir waren Helden mit Mel Gibson vor fast zwei Jahrzehnten wurde.

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Wer sich jedoch an Kriegsfilmen über die Vietnam-Ära nicht sattgesehen hat, kann sich auf ein besonders vielbersprechendes neues Filmprojekt freuen, das im Rahmen des virtuellen American Film Market angekündigt wurde. The Things They Carried wird die Verfilmung der gleichnamigen Sammlung zusammenhängender Kurzgeschichten über die Erlebnisse eines US-amerikanischen Platoons im Vietnamkrieg sein. Tim O’Brien schrieb die Vorlage, die bei uns unter dem Titel "Was sie trugen" erschienen ist, basierend auf seinen eigenen traumatischen Erfahrungen im Vietnamkrieg und als Reaktion darauf, was er in der Gesellschaft als mangelndes Verständnis für Kriegsveteranen und deren Erlebnisse wahrgenommen hat. Die Geschichten im Buch folgen dem fiktiven Alpha Platoon, dessen Soldaten von Dorf zu Dorf inmitten des Chaos und der Verwirrung ziehen, und ein Labyrinth aus körperlichen, psychischen und emotionalen Herausforderungen bewältigen müssen.

"Was sie trugen" gehört an vielen US-amerikanischen Highschools und Unis zum Curriculum, und die New York Times wählte es als eins der besten Bücher des letzten Jahrhunderts. Eine der Kurzgeschichten aus der Sammlung wurde bereits 1998 als Fernsehfilm Die Kriegerin (OT: A Soldier’s Sweetheart) mit Kiefer Sutherland adaptiert.

Superstar Tom Hardy (Venom) übernimmt eine der Hauptrollen in dem Film und kehrt damit gewissermaßen zu den Anfängen seiner Karriere zurück. Seine ersten Rollen spielte er nämlich in der gefeierten Serie "Band of Brothers" und in Ridley Scotts Black Hawk Down. Hardy produziert den Film außerdem mit seiner Firma Hardy Son & Baker. Weitere Darsteller im Cast des Films sind Tye Sheridan (Ready Player One), Stephan James (Beale Street), Bill Skarsgård (Es), Moisés Arias (Monos), Ashton Sanders (Moonlight), Pete Davidson (The King of Staten Island), Martin Sensmeier (Wind River) und Angus Cloud ("Euphoria"). Dem Deadline-Bericht zufolge werden noch weitere Darsteller zum Ensemble hinzukommen.

Der oscarnominierte Autor Scott B. Smith (Ein einfacher Plan) schrieb das Drehbuch zur Verfilmung. Rupert Sanders (Ghost in the Shell) wird Regie führen. Die Dreharbeiten werden voraussichtlich 2021 in Thailand beginnen. Aktuell sucht das Projekt nach einem Käufer, sei es ein reguläres Filmstudio oder ein Streaming-Anbieter. Bei der großen Besetzung und dem Renommee der Vorlage dürfte es viele Interessenten geben.

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