Aaron Sorkin zieht The Social Network 2 in Erwägung

© Sony Pictures

Quelle: AP Entertainment

Ein Grund, weshalb es durchaus Spaß macht, den Oscars zu folgen, ist, weil man sich darüber aufregen kann, welche Filme oder Performances zu Unrecht ausgezeichnet oder eben unfairerweise übergangen wurden. In meinen Augen war eine der größten Oscar-Ungerechtigkeiten der letzten zehn Jahre die Auszeichnung des sehr soliden und toll gespielten, aber dennoch formelhaften Dramas The King’s Speech gegen den in vielfacher Hinsicht überlegenen The Social Network von David Fincher. Gerade beim Regie-Oscar ist es nur schwer, nachzuvollziehen, wie jemand beide Filme sehen kann und Tom Hoopers Arbeit besser findet als Finchers. The Social Network hat zwar nicht den Kultstatus von Finchers Sieben oder Fight Club erreicht, gehört aber zu den besten Filmen des Meisterregisseurs. Er fing den Zeitgeist perfekt ein und hat es tatsächlich geschafft, aus einem wirklich langweilig klingenden Thema, eine faszinierende Charakterstudie zu machen.

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Immerhin wurde The Social Network seinerzeit in drei Kategorien bei den Oscars ausgezeichnet, darunter für Aaron Sorkins pointiertes Drehbuch, dessen brillante Dialoge von Fincher perfekt in Szene gesetzt wurden.

Der Film kam 2010 in die Kinos und in Sachen Facebook hat sich in der Zwischenzeit viel getan, wenn auch nicht viel Positives, wenn man an die Datenschutz-Kontroversen und den Einfluss russischer Fake-Accounts in den letzten Jahren denkt. Für Sorkin bedeutet es eins: Die Zeit ist reif für eine Fortsetzung. So denkt wohl auch Produzent Scott Rudin, wie Sorkin kürzlich enthüllt hat: (aus dem Englischen)

Ich habe mehr als eine E-Mail von ihm mit einem Artikel im Anhang und der Frage "Ist es nicht Zeit für ein Sequel?" bekommen.

Die Rahmenhandlung des Films, der in Flashbacks erzählt wurde, stellte der Rechtsstreit zwischen Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und seinen ehemaligen Kollegen Eduardo Saverin sowie den Winklevoss-Zwillingen dar. Laut Sorkin gibt es aber danach noch viel mehr zu erzählen:

Zunächst einmal weiß ich viel mehr über Facebook im Jahr 2005 als 2018, aber ich weiß genug, um zu wissen, dass es ein Sequel geben sollte. Viele sehr interessante und dramatische Dinge sind passiert, seit der Film mit der Einigung im Rechtstreit mit den Winklevoss-Zwillingen und Eduardo Saverin endete.

Jesse Eisenbergs oscarnominierte Darbietung als Mark Zuckerberg war so fantastisch, dass der Schauspieler für mich seitdem synonym mit der Rolle ist. Auf seine Version von Zuckerbergs Aussage vor dem US-Kongress, geschrieben von Aaron Sorkin, würde ich mich sehr freuen. Da David Fincher jedoch kein großer Sequel-Freund ist, bin ich mir nicht, sicher ob er für eine potenzielle Fortsetzung zurückkehren würde. Es war die perfekte Synergie zwischen seiner Regie und Sorkins Skript, die The Social Network so energisch und lebendig machte.

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