Randy Couture, Jason Statham und Sylvester Stallone in The Expendables 3 (2014) © Lionsgate
Quelle: One Take News
Es war der wahrgewordene feuchte Traum vieler Actionfans, als Sylvester Stallone 2010 für The Expendables die alte Garde zusammengetrommelt hat. Dolph Lundgren, Jet Li, Arnold Schwarzenegger, Bruce Willis, Jason Statham, Randy Couture und Stallone selbst – welcher Fan des Old-School-Actionkinos hat da keine Freudensprünge gemacht? The Expendables bot all das, was man sich davon erhoffen konnte: harte Kerle, beinharte Action und flotte Sprüche. Es war das Revival des Achtziger-Actionkinos im neuen Millennium. Die Fortsetzung setzte mit der Verpflichtung von Chuck Norris sowie Jean-Claude Van Damme und Scott Adkins als Schurken und größeren Rollen für Arnie und Willis einen drauf.
In der fehlgeleiteten Bemühung, ein breiteres und jüngeres Publikum zu erreichen, beging The Expendables 3 dann die Todsünde, indem er mit einem jugendfreien PG-13-Rating gedreht wurde und dazu noch eine Reihe Grünschnäbel besetzt hat, vermutlich um Zuschauer unter 40 anzusprechen. Das ging nach hinten los, denn junge Kinogänger hatten weiterhin keinerlei Interesse an den Abenteuern der alten Haudegen und das eigentliche Zielpublikum wurde durch die Weichspülung vergrault. Das konnten auch Neuzugänge wie Mel Gibson, Antonio Banderas, Wesley Snipes und Harrison Ford nicht retten.
Franchise-Schöpfer Stallone hat danach behauptet, er habe aus den Fehlern des dritten Films gelernt, und versichert, dass der vierte Teil wieder zum harten R-Rating zurückkehren und Dinge anders machen würde. Allerdings ließ The Expendables 4 nach zahlreichen Fehlstarts, darunter Stallones Ausstieg und Wiedereinstieg, lange auf sich warten. Erst nachdem Finanzierung aus China gesichert werden konnte, kam der Film langsam wieder ins Rollen und wird dieses Jahr, acht Jahre nach The Expendables 3, erscheinen.
Mit an Bord sind wieder Stallone, Statham, Couture und Lundgren. Jet Li, dessen Rolle in den ersten beiden Sequels schon deutlich schrumpfte, und Terry Crews sind diesmal ganz raus. Dafür sprechen zumindest einige der Neuzugänge definitiv das actionaffine Kernpublikum des Films an. Die asiatischen Martial-Arts-Stars Tony Jaa (Ong-Bak) und Iko Uwais (The Raid) wurden in Schlüsselrollen besetzt, wobei Uwais den Bösewicht des Films spielt und mindestens eine Kampfszene mit Statham hat. Weitere Parts übernehmen Megan Fox (Transformers), Levy Tran ("MacGyver"), Andy García (Ocean’s Eleven), Jacob Scipio (Bad Boys for Life) und Curtis "50 Cent" Jackson (Escape Plan). Ob Schwarzenegger wieder für einen Gastauftritt vorbeischauen wird, ist noch unklar.
Bei der CinemaCon, der weltgrößten Fachmesse für Kinobetreiber, wurde auch das erste Plakat bzw. Pappaufsteller zum Film präsentiert, der die schwerbewaffneten Silhouetten er Helden (und Schurken) zeigt und eine etwas bizarre Tagline hat, die sich mit "Sie werden sterben, wenn sie tot sind" übersetzen lässt. Außerdem lautet der offizielle Titel scheinbar…. Expend4bles.
Auffällig ist, dass Stallones Name nicht, wie bei den vorigen Filmen, als erster steht, sondern am Schluss. Das spricht dafür, dass die Gerüchte über eine kleinere Rolle von Stallones Barney Ross stimmen. Die Teamleitung soll diesmal an Stathams Figur Lee Christmas übertragen werden. Stallone verbrachte auch weniger Zeit am Set als sein Co-Star und hat sich offiziell vom Franchise verabschiedet, was ggf. auf ein tragisches Schicksal seiner Figur hindeuten könnte.
Ich vermute, dass sich Achtziger- und Neunziger-Actionfans vielleicht etwas mehr bekannte Altstars aus der Ära gewünscht hätten, die noch nicht im Franchise mitgewirkt haben. Der immer wieder aufkommende Wunsch nach einer Rolle für Jackie Chan bleibt weiterhin unerfüllt. Ich bin dennoch auf den Film gespannt und hoffe sehr auf eine deutliche Steigerung gegenüber dem dritten Teil. So schwer ist das eigentlich nicht.
Scott Waugh (Act of Valor) inszenierte Expend4bles, der als erster Teil der Reihe nicht von Stallone selbst mitgeschrieben wurde. Einen Kinostart hat der Film noch nicht.
