Homophobie und anderer Horror im Trailer zu Spiral

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Quelle: Shudder

Es gibt kein Filmgenre, das ich nicht mag, doch wenn ich ein Lieblingsgenre benennen müsste, wäre es vermutlich Horror. Einer der Gründe dafür ist, wie weit gefasst und vielfältig dieses Genre ist. Ein anderer, dass es das Genre ist, in dem aufstrebende Filmemacher auch mit geringen Mitteln sehr kreativ werden können.

Ein weiterer Grund ist aber auch, dass Horror seit jeher auch eine Projektionsfläche für die Ängste der Menschen und gesellschaftliche Probleme bietet. Niemand hat diese Funktion des Genres bei den Massen so erfolgreich in Erinnerung gerufen wie Jordan Peele mit Wir und Get Out. Letzterer ist die beste Darstellung des Alltagsrassismus unter vermeintlich aufgeschlossenen, liberalen Menschen, die ich in den letzten Jahren im Kino gesehen habe.

An Get Out erinnert mich auch der Trailer zum sozialkritischen Horrorfilm Spiral, der am 17. September in den USA beim Streaming-Dienst Shudder erschienen ist. Der wahre Horror in Spiral ist Homophobie und blubbert unter der Oberfläche der augenscheinlich beschaulichen Kleinstadt, in die das schwule Paar Malink (Jeffrey Bowyer-Chapman aus "American Horror Story") und Aaron (Ari Cohen aus Es: Kapitel 2) auf der Suche nach einer besseren Umgebung für ihre 16-jährige Tochter Kayla (Jennifer Laporte) ziehen. Zwar werden sie von einem benachbarten Paar warm empfangen, doch es häufen sich Anzeichen dafür, dass mit dieser Stadt etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Und weshalb ist das einzige vorige gleichgeschlechtliche Paar der Stadt vor zehn Jahren unter mysteriösen Umständen gestorben?

Homophobie mag das (nicht sonderlich) unterschwellige Thema des Films sein, doch dem Trailer nach zu urteilen gibt es in der Stadt auch eine Sekte und Opferrituale, für die das Paar auserkoren wurde.

Spiral Trailer & PosterInszeniert wurde Spiral von Kurtis David Harder, dem Produzenten des bösen, knackigen Thrillers Harpoon, der letzten Sommer beim Fantasy Filmfest lief. Das Drehbuch stammt von Colin Minahan und John Poliquin, jeweils Co-Autor und Regisseur des Found-Footage-Horrorfilms Grave Encounters 2. Minahan wird außerdem demnächst das Reboot des Slashers Düstere Legenden inszenieren, für das er das Drehbuch geschrieben hat. Wann Spiral – nicht zu verwechseln mit dem ähnlich betitelten neuen Saw-Film – nach Deutschland kommen wird, ist noch nicht bekannt.