Red Sparrow 2: Regisseur Francis Lawrence glaubt nicht mehr an ein Sequel

Jennifer Lawrence in Red Sparrow © 2018 20th Century Fox

Quelle: People

Nachdem sie drei Tribute-von-Panem-Filme gemeinsam gedreht haben, haben sich Regisseur Francis Lawrence und Oscargewinnerin Jennifer Lawrence (nicht verwandt) für einen ganz anderen, deutlich erwachseneren Film zusammengetan. Mit vollem Körpereinsatz spielte Lawrence im Agententhriller Red Sparrow die russische Ballerina Dominika Egorova, die nach einer Verletzung vom Geheimdienst rekrutiert und in der Kunst der Verführung und Spionage ausgebildet. Daraufhin wird sie in die USA geschickt und auf einen CIA-Agenten angesetzt. Dieser versucht wiederum, sie umzudrehen und auf seine Seite zu ziehen. Doch die beiden verbindet schnell mehr als nur ihr Katz-und-Maus-Spiel.

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Red Sparrow verlagerte den Kalten Krieg zwischen Russland und den USA in die Gegenwart und wirkte über weite Strecken wie eine explizitere John-le-Carré-Adaption. Seine großartige Hauptdarstellerin, die clever verschachtelte Erzählweise und die atmosphärische Inszenierung machten den Film zu einem meiner persönlichen Highlights des letzten Jahres. Zugegeben, ich habe sowohl für Spionagethriller als auch für Jennifer Lawrence eine Schwäche, sodass der Film bei mir natürlich genau den richtigen Punkt getroffen hat. Dennoch zeigte Luc Bessons Anna beispielsweise dieses Jahr, wie man einen ähnlichen Film auch deutlich schlechter machen kann.

Red Sparrow basierte auf dem gleichnamigen Roman von Jason Matthews, der wiederum der Auftakt zu einer Trilogie war, die mit "Palace of Treason" und "The Kremlin’s Candidate" jeweils fortgesetzt und abgeschlossen wurde. Die Romane folgen dem komplexen Doppelleben von Dominika und ihrem CIA-Verbindungsmann Nate Nash. Den Film kan man, so wie er war, durchaus als abgeschlossen sehen, dennoch wäre die Tür für ein Sequel offen gewesen. Sowohl Francis Lawrence als auch Hauptdarsteller Joel Edgerton erklärten bereits zum Start von Red Sparrow ihr Interesse an einer Fortsetzung.

Doch leider war der 140 Minuten lange, R-rated-Thriller mit einigen recht offenherzigen Szenen trotz der Starpower von Jennifer Lawrence nicht zugänglich genug für die meisten Kinogänger. Bei einem Budget von $69 Mio (ohne Marketingausgaben) spielte er weltweit lediglich knapp mehr als $150 Mio ein – nicht einmal genug, um die Kosten des Studios in der Kinoauswertung zu decken. Die Chancen eines Sequels sind deutlich gesunken und kürzlich hat Francis Lawrence bestätigt, dass man sich wohl keine Hoffnungen mehr auf Red Sparrow 2 machen sollte: (aus dem Englischen)

Ich denke nicht, dass das zustandekommen wird. Der Film hat nicht die Reaktionen bekommen, auf die ich gehofft habe. Ich denke, dass das vermutlich vom Tisch ist.

Das ist schade, wenn auch nicht unerwartet. Red Sparrow gehört, wie alle anderen Fox-Filme, inzwischen auch Disney, und das letzte, was ich mir vorstellenkönnte, ist dass Disney großes Interesse an einem zweiten Teil zeigen würde.

Dafür hat Francis Lawrence seine Rückkehr zur Welt der Hungerspiele angedeutet. "Panem"-Autorin Suzanne Collins wird nächsten Mai den Prequelroman "The Ballad of Songbirds and Snakes" veröffentlichen, der 64 Jahre vor den Ereignissen der "Panem"-Reihe spielt und von den Nachwirkungen der gescheiterten Rebellion in Panem handelt. Natürlich schnappte sich Lionsgate prompt die Filmrechte, ist das Franchise doch bis heute das kommerziell erfolgreichste des Studios. Lawrence bestätigt, dass er mit der Schriftstellerin und mit Lionsgate bereits Gespräche über die mögliche Verfilmung geführt hat:

Ich habe auf jeden Fall mit Suzanne (Collins) darüber gesprochen und mit Lionsgate. Es ist etwas, was ich liebend gerne machen würde.

Natürlich stellt sich die Frage, wie groß das Interesse der Kinogänger an einem Film aus der Panem-Welt ohne Katniss und andere bekannte Figuren sein wird. Ich für meinen Teil hätte viel lieber Red Sparrow 2 von dem Regisseur gesehen, doch es zeigt sich wieder einmal, dass das Kinogänger-Verhalten das bestimmt, was wir zu sehen bekommen.

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