Keanu Reeves wollte eindeutigen Tod für John Wick, ließ sich aber auf einen Kompromiss ein

Keanu Reeves in John Wick: Kapitel 4 © 2023 Lionsgate

Quelle: Collider

John Wick ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Als der erste Film vor neun Jahren in die Kinos kam, war sein Hauptdarsteller Keanu Reeves seit über zehn Jahren in keinem großen Kinohit mehr zu sehen. Ein Jahr zuvor floppten sein Fantasy-Epos 47 Ronin und sein Regiedebüt Man of Tai Chi an den Kinokassen und große Studios haben das Vertrauen in Reeves als Kassenmagnet verloren. Nachdem die Dreharbeiten abgeschlossen waren, hatte der Film Schwierigkeiten, ein Studio zu finden und die Produzenten glaubten zwischenzeitlich, den Film direkt im Heimkino veröffentlichen zu müssen. Lediglich Lionsgate erklärte sich bereit, den Film zu verhältnismäßig schlechten Konditionen aufzunehmen und in die Kinos zu bringen.

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Als der Film dann endlich herauskam, war er kein überwältigender Erfolg. Bei einem Budget von $20-30 Mio spielte diese schlichte, aber ultrastylische Geschichte über einen Ex-Profikiller, der aus dem Ruhestand zurückkehrt, um sein gestohlenes Auto wiederzuholen und die Mörder seines Hundes zu bestrafen, rund $86 Mio weltweit ein. Damit war er profitabel, aber natürlich kein Blockbuster.

Das Wunder von John Wick geschah erst nach seiner Kinoauswertung. Es hat sich herumgesprochen, dass die fantastische Action-Choreografie des Films aus der Masse heraussticht und Reeves in dem Film in absoluter Bestform ist. Auf DVD und Blu-ray wurde der Film von viel mehr Menschen entdeckt als im Kino und als 2017 John Wick: Kapitel 2 in die Kinos kam, waren die Erwartungen bereits ganz andere. Seitdem hat jeder Teil der Reihe deutlich mehr eingespielt als alle seine Vorgänger und etablierte Keanu Reeves wieder als gefragten Superstar. Dieser Siegeszug gipfelte im fast dreistündigen Ballerepos John Wick: Kapitel 4, das rund $440 Mio eingespielt hat und mitunter die besten Rezensionen der Reihe erhielt.

Die Zukunft von John Wick ist jedoch weniger eindeutig als zuvor. Zwar wird Keanu Reeves die Rolle im Spin-Off Ballerina, das zwischen dem dritten und dem vierten Kapitel spielt, nächstes Jahr noch einmal verkörpern, wann John Wick 5 kommt, ist jedoch noch offen. Natürlich möchte Lionsgate einen weiteren Teil, doch sowohl Regisseur Chad Stahelski als auch Reeves selbst zögern noch. Der vierte Film endete mit Wicks vermeintlichem Tod Man sieht zwar nie die Leiche, es gibt jedoch auch keinen konkreten Hinweis darauf, dass er überlebt hat.

Produzent Basil Iwanyk hat nun enthüllt, dass wenn es nach Reeves gegangen wäre, wäre das Ende noch eindeutiger gewesen und John Wick wäre unwiederbringbar tot. Allerdings habe man ihn zu einem Kompromiss überreden können, um eine Tür für die Zukunft offen zu lassen, sollte er es sich anders überlegen: (aus dem Englischen)

Nach dem zweiten, dritten und vierten Film, ist es so anstrengend, diese Filme zu drehen und es zerstört Keanu körperlich und emotional. Am Ende sagt er immer: "Ich kann es nicht noch einmal machen," und wir stimmen ihm zu. Er ist einfach nur noch eine leere Hülle, weil er sich dieser Rolle komplett hingibt. Er meinte: "Ich möchte am Ende dieses Films endgültig getötet werden." Wir meinten: "Weißt du, wir lassen noch eine 10%-ige Öffnung".

Der 59-jährige Reeves ist auch nicht mehr der Jüngste und für seine Rolle als John Wick gibt er alles. Er trainiert monatelang mit Schusswaffen und führt die meisten seiner Stunts und Kampfszenen selbst aus. Wer die Filme kennt, weiß, dass sie ihm sehr viel abverlangen. Daher kann ich den Impuls, irgendwann den Schlussstrich zu ziehen, verstehen. Ich hoffe sowieso, dass wenn John Wick 5 tatsächlich kommen sollte – und davon gehe ich aktuell aus – die Macher sich Zeit damit lassen. Der vierte Teil wirkte trotz spektakulärer Action zwischenzeitlich ermüdend und redundant.

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