John Carpenter macht sich keine Sorgen um sein Vermächtnis wegen negativer Halloween-Kritiken

© 2022 Universal Pictures

Quelle: Vulture

Artikel enthält Spoiler zu Halloween Ends!

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Michael Myers ist tot. Ausgeblutet und in tausend Stücke zerschreddert. Die Halloween-Reihe, wie sie 1978 von John Carpenter ins Leben gerufen wurde, ist zu Ende. Jedenfalls vorerst, bis die Slasher-Geldkuh erneut gemolken werden muss. Doch die Geschichte von Jamie Lee Curtis' als Laurie Strode und ihrem Kampf gegen das personifizierte Böse ist mit Halloween Ends endgültig vorbei.

Michaels Schicksal am Ende des Films war für viele Horrorfans befriedigend, es ist jedoch der Weg dorthin, der noch mehr polarisiert als Rob Zombies Halloween-Filme und vielleicht sogar als Halloween III, in dem Michael Myers nicht einmal vorkam. Co-Autoren David Gordon Green und Danny McBride wollten die Erwartungen der Zuschauer mit ihrem Halloween-Finale unterlaufen und ein Statement über die Essenz des Bösen zu machen, das sie mehr oder weniger in ein heimliches Quasi-Remake von Carpenters Christine verpackt haben. Während manche die unkonventionelle Entscheidung des Films, einen brandneuen Charakter zur tragischen Hauptfigur des Films zu machen und Michaels Präsenz auf wenige Minuten und noch weniger Kills zu reduzieren, als mutig loben, hat sie die meisten Zuschauer und Kritiker vor den Kopf gestoßen.

Nach verhältnismäßig positiven Reaktionen auf Greens ersten Halloween von 2018 wurden sowohl Halloween Kills als auch Halloween Ends überwiegend verrissen. Doch wie sieht das Franchise-Schöpfer John Carpenter, der den neuen Filmen nicht nur seinen Segen gab, sondern als Berater, Produzent und Komponist sehr eng mit den Filmemachern zusammengearbeitet hat? Auf die Frage hin, ob er sich wegen der negativen Reaktionen auf die neuen Halloween-Filme Sorgen um sein Vermächtnis macht, erklärte er nüchtern, dass es ihn nicht die Bohne interessiert und ihm lediglich der gemeinhin als Klassiker gesehene Originalfilm wirklich am Herzen liegt: (aus dem Englischen)

Es ist mir egal. Es ist mir wirklich egal. Die Leute wollten Michael Myers noch einmal sehen. So war es. Der Halloween-Film, den ich am meisten liebe, ist derjenige, den ich 1978 gemacht habe, den ich selbst inszeniert habe. Andere Filme sind die Visionen anderer Leute. So läuft das. Das passiert, wenn man aufgibt. Ich wollte die Sequels nicht drehen. Ich dachte nicht, dass es noch eine Geschichte zu erzählen gab. Mann, lag ich falsch, oder?

Carpenter hat sich noch nie an den Remakes oder Fortsetzungen seiner Filme stören lassen und keinen Hehl daraus gemacht, dass solang er angemessen bezahlt wird, es ihm egal sei, was man aus seinen alten Filmen macht. Es ist schließlich ein Geschäft, nicht mehr und nicht weniger. Es soll aber auch nicht heißen, dass er Halloween Ends nicht mochte. In einem anderen Interview nahm er den Film und Greens ungewöhnlichen Richtungswechsel in Schutz und lobte das Sequel:

Er war gut! Ich mochte ihn. Er war sehr anders. Ich mochte die Risiken, die er einging. Jamie (Lee Curtis) ist einfach herausragend darin. Sie ist einfach wunderbar. Ich bin so stolz auf sie.

Der Film ist so anders, dass wir alles anders machen mussten. Er hat uns bei einigen Sachen herausgefordert, was toll war, und dann gab uns die ultimative Freiheit bei einigen anderen Dingen, was auch toll war. Wir hatten eine großartige Zusammenarbeit mit ihm. Er ist ein wundervoller Regisseur. Er weiß, was er will, und hat keine Angst, etwas zu riskieren. Er hat wirklich herausragende Arbeit geleistet. Es ist ein komplett anderer Film. Sehr anders. Und es war wie ein Puzzle, sich zu überlegen, wie man es macht, aber er hat es getan und er hat es gut getan.

Man muss es Green lassen: Er wiederholt sich nicht und jeder seiner drei Halloween-Filme unterscheidet sich massiv von den beiden anderen. Der erste stand noch sehr im Geiste von Carpenters Original, war atmosphärisch dicht und erinnerte daran, was an Michael Myers am besten funktioniert. Halloween Kills war dann ein ultrabrutaler Slasher, in dem Michael zum unaufhaltsamen Terminator mutierte und halb Haddonfield abmetzelte. Und was Halloween Ends angeht… nun ja, er war aus inem ganz anderen Holz geschnitzt und mehr ein romantisches Psychodrama als alles andere.

Wie haben Euch eigentlich die drei neuen Halloween-Filme gefallen?

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