Quelle: Constantin Film
Fast vier Millionen Kinotickets wurden dieses Jahr in Deutschland für Horrorfilme verkauft, davon nahezu ein Viertel alleine für The Nun II. Weitere Horrorhits in Deutschland dieses Jahr warne Five Nights at Freddy’s, M3GAN, Insidious: The Red Door, Evil Dead Rise und Scream VI. Es gibt wirklich viele Horrorfans in Deutschland. Umso bedauerlicher ist es, wie stiefmütterlich das Genre in der heimischen Filmindustrie behandelt wird. Viele Jahre wurde das Fantasy Filmfest hierzulande nicht gefördert, weil sein Angebot aus Horror-, Science-Fiction- und Fantasyfilmen nicht als kulturell wertvoll gesehen wurde.
Zum Glück hat sich das geändert, doch Genrefilme aus Deutschland sind weiterhin seltener als Nicht-Trinker auf dem Oktoberfest. Da lässt einen der gelegentliche Blick zu anderen europäischen Ländern wie Spanien, Frankreich, Italien, Irland, Schweden oder Dänemark vor Neid erblassen. Alle diese Länder haben eine etablierte Horrorfilmtradition und deren Beiträge landen u. a. regelmäßig im Programm des Fantasy Filmfests. Deutsche Beiträge sucht man dort meist vergeblich, was sicherlich auch mit dem Fördersystem zu tun hat, das Genrefilme benachteiligt. Aber auch der Ruf des deutschen Genrekinos ist so durchwachsen, dass diese Filme es schwer haben, ein Publikum zu finden, wodurch wiederum talentierte Filmemacher abgeschreckt werden. Stattdessen werden eben weitere Filme über die schwierige deutsche Geschichte gedreht.
Auch ich bin nicht frei von Vorurteilen gegenüber deutschen Genrefilmen, versuche ihnen aber immer eine faire Chance zu geben, denn Vielfalt im Kino soll gefördert werden. Ein Film, den Horrorfans auf dem Radar behalten sollten, ist Home Sweet Home – Wo das Böse wohnt, der nach mehreren internationalen Festival-Aufführungen am 25. Januar im Verleih von Constantin in die deutschen Kinos kommt. Inszeniert von Thomas Sieben, der für Netflix bereits die packenden deutschen Thriller Kidnapping Stella und Prey drehte, handelt der ambitionierte in einer ununterbrochenen Kamerafahrt gedrehte Film von der hochschwangeren Maria, die gemeinsam mit ihrem Verlobten Viktor aus dem Landhaus seiner Familie ein Bed-and-Breakfast machen möchte. Doch als sie alleine das renovierungsbedürftige Haus besucht, während Viktor noch in seiner Kanzlei feststeckt, wird sie von unheimlichen Gestalten heimgesucht und kommt einem dunklen Familiengeheimnis auf die Schliche. Zu allem Überfluss setzen auch noch ihre Wehen ein und der Albtraum fängt gerade erst an…
Shooting Star Nilam Farooq, die für Contra mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wurde, spielt die Hauptrolle als Maria trägt den Film mehr oder weniger komplett auf ihren Schultern. David Kross (Der Vorleser) spielt in einer Nebenrolle ihren Verlobten Viktor und Justus von Dohnányi (Der Vorname) seinen Vater Wilhelm. Unten könnt Ihr den unheimlichen Trailer und das Filmposter sehen:
"Als die hochschwangere Maria (Nilam Farooq) abends allein zurück in das entlegene Landhaus ihres Schwiegervaters (Justus von Dohnányi) fährt, das sie mit ihrem Verlobten Viktor (David Kross) gerade erst bezogen hat, ahnt sie nicht, was dort im Verborgenen lauert: Erst scheint es ein ganz normaler Abend zu sein, doch während sie mit Viktor, der noch in der Kanzlei festhängt, telefoniert, gehen im Haus plötzlich alle Lichter aus. Als sie in den Keller hinuntergeht, um nach dem Sicherungskasten zu schauen, hört sie unheimliche Geräusche. Ein mysteriöses Atmen. Maria bemerkt nicht den geisterhaften Schatten, der hinter ihr in der Dunkelheit steht. Sie versucht, ruhig zu bleiben und der Sache auf den Grund zu gehen. Im weitläufigen Keller entdeckt Maria einen geheimen Raum, in dem sie auf ein schreckliches Familiengeheimnis stößt. Panisch will sie zurück in die Stadt fahren, doch als sie aus dem Haus rennt, ist ihr Autoschlüssel verschwunden. Im selben Moment setzen auch noch Marias Wehen ein. Und das ist erst der Anfang einer unheimlichen und dramatischen Nacht, in der Maria um ihr eigenes Leben und das ihres Kindes kämpfen muss …"