Wegen Produktionsstopp: Serienfinale von "Supernatural" und "Empire" sind in Gefahr

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Supernatural Finale

Links: Taraji P. Henson in "Empire" © 2019 FOX Broadcasting Co.
Rechts: Jensen Ackles und Jared Padalecki in "Supernatural" © 2020 The CW Network, LLC. All Rights Reserved

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Quelle: Deadline

Vor einer Woche wurde "Riverdale" zur ersten US-Serie, deren Produktion sofort gestoppt wurde, nachdem ein Crew-Mitglied positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden war. Wie jeder inzwischen feststellen konnte, kann sich innerhalb einer Woche die ganze Welt verändern. Nahezu alle US-amerikanischen Serienproduktionen, sowohl von den fünf Network-Sendern ABC, FOX, CBS, NBC und The CW als auch von den Kabelsendern und Streaming-Anbietern wurden in den letzten Tagen vorsorglich gestoppt. Bei manchen wurde zunächst eine optimistische Pause von zwei Wochen eingelegt, andere wurden auf unbestimmte Dauer angehalten. Angesichts der Umstände ist es natürlich eine nachvollziehbare Maßnahme, auch wenn sie gerade für viele Mitarbeiter der Crew schwere Verdienstausfälle bedeutet.

Während Kabelsender und Streamer in der Veröffentlichung ihrer Serien flexibel und weniger an die traditionalen TV-Saisons gebunden sind, gibt es bei den fünf Network-Sendern diese Einschränkung. Aus diesem Grund haben CBS, NBC und The CW bereits kurz nach dem Produktionsstopp beschlossen, dass die Dreharbeiten fast aller laufenden Staffeln nicht mehr wieder aufgenommen werden sollen. Grund dafür ist die Unsicherheit darüber, wie sich die Situation entwickeln wird. Alle Produktionsmitglieder weiterhin zu bezahlen, in der Hoffnung, die Dreharbeiten bald fortsetzen zu dürfen, wäre zu kostspielig. Das gilt auch dafür, die Produktion komplett wieder aufzurollen.

Was bedeutet das für die Zuschauer? Bei vielen Serien wurde der Dreh mittendrin während einer der letzten Staffelfolgen gestoppt. Bei "Riverdale" passierte es beispielsweise beim Dreh der 20. von insgesamt 22 Folgen der 4. Staffel. Das bedeutet, dass die aktuellen Staffeln dieser Serien ohne ein richtiges Finale enden werden, da bei den meisten noch eine bis zwei Folgen fehlen, die noch nicht produziert worden sind. Dazu gehören u. a."Bull", "Young Sheldon", "S.W.A.T.", "Supergirl", "The Flash", "New Amsterdam", "FBI" sowie die "Navy CIS"– und "Chicago"-Serien. Es gibt noch keine genauen Pläne, was mit den bestellten, ausstehenden Folgen passieren wird. Eine Überlegung ist es, sie als Teil der verlängerten nächsten Staffeln für den Herbst nachzuproduzieren. NBCs "Superstore" sollte mit dem Finale der 5. Staffel eigentlich Hauptdarstellerin America Ferrera verabschieden. Sie hat jedoch schon angedeutet, dass sie bereit sei, für den Abschluss ihrer Figur zu Beginn der nächsten Season zurückzukehren.

Bei einigen Serien hoffen die Sender dennoch, die fehlenden Folgen noch während der laufenden Staffeln nachproduzieren zu können. Das betrifft ABCs "Grey’s Anatomy", bei der noch vier Folgen unproduziert sind, NBCs "The Blacklist", der noch dreieinhalb Episoden fehlen, und FOX' "Atlanta Medical". Dass es dazu kommen wird, erscheint jedoch mit jeder weiteren Entwicklung der Krise immer unwahrscheinlicher.

Besonders schlimm trifft es allerdings zwei Serien: FOX' "Empire" und The CWs "Supernatural". Beide befinden sich am Ende ihrer jeweils finalen Staffeln, sodass es keine Option gibt, die fehlenden Episoden als Teil der nächsten Season einfach im Herbst auszustrahlen. "Empire" endet nach sechs Staffeln, beim Dauerbrenner "Supernatural" ist nach 15 Staffeln Schluss. Beiden fehlen nur noch eineinhalb bis zwei Episoden bis die Produktion der Serien abgeschlossen worden ist. Für Fans wäre es natürlich undenkbar, dass sie nach jahrelanger Treue kein richtiges Finale bekommen. Wann und in welcher Form die letzten Episoden produziert werden, ist aktuell unklar. Ein Problem ist aber, dass sich die Serien nicht im Vakuum befinden. Ihre Darsteller haben bereits neue Projekte in Aussicht, an die sie verpflichtet sind, sodass man sie nicht einfach problemlos für die letzten Episoden zurückholen kann, wenn die Krise abgeflaut ist. So wird Jared Padalecki aus "Supernatural" beispielsweise im Piloten zum "Walker, Texas Ranger"-Reboot mitspielen.

Sicherlich werden die Sender alles daran setzen, beiden Serien ein den Umständen entsprechend angemessenes Finale zu verpassen. Es ist aber wahrscheinlich, dass dieses irgendwann als zweiteiliges Sonderevent ausgestrahlt wird, wie vor fünf Jahren das Serienfinale von "CSI: Vegas". Wir werden Euch natürlich mit weiteren Informationen versorgen, sobald diese verfügbar sind.

Weitere Serien, die dieses Jahr enden – "Hawaii Five-0", "Modern Family" und "The 100" – haben es haarscharf geschafft, ihre finalen Staffeln abzudrehen, bevor sie zu einem Produktionsstopp gezwungen worden wären. Die finale 11. "Will & Grace"-Season wurde bereits vergangenes Jahr abgedreht. Auch Serien mit kürzeren Staffeln wie "This Is Us" und "The Good Doctor" werden regulär abgeschlossene Staffeln haben.