Guillermo del Toro gewinnt mit Shape of Water bei der Regiegewerkschaft

Guillermo del Toro am Set von Shape of Water – Das Flüstern des Wassers © 2017 Fox Searchlight

Quelle: Directors Guild of America

Guillermo del Toros düsteres Fantasymärchen Shape of Water – Das Flüstern des Wassers hat einen weiteren wichtigen Schritt nach vorne auf dem Weg zum erhofften Oscarsieg gemacht. Vergangene Nacht wurde del Toro bei der Verleihung der jährlichen Auszeichnungen der Regiegewerkschaft Directors Guild of America (DGA) mit dem Hauptpreis für die beste Regiearbeit 2017 prämiert. Bereits im Januar gewann Shape of Water den Hauptpreis der Produzentengewerkschaft PGA als "Bester Film 2017". Die PGA und die DGA sind zwei der wichtigsten vier Industriegewerkschaften, deren Preise in den meisten Jahren richtungweisend für die Oscars sind.

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Die komplette Auflistung der diesjährigen DGA-Gewinner im Film und Fernsehe findet Ihr unten (hier sind die Nominierungen):

Beste Regie bei einem Kinofilm

Guillermo del Toro (Shape of Water – Das Flüstern des Wassers)

Bestes Regiedebüt

Jordan Peele (Get Out)

Beste Regie bei einem Dokumentarfilm

Matthew Heineman (City of Ghosts)

Beste Regie bei einer Dramaserie

Reed Morano ("The Handmaid’s Tale", Folge "Desfred")

Beste Regie bei einer Comedyserie

Beth McCarthy-Miller ("Veep – Die Vizepräsidentin", Folge "Chicklet")

Beste Regie bei einem TV-Film oder einer Miniserie

Jean-Marc Vallée ("Big Little Lies")
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Die Preise der PGA und der DGA sind auch schon separat voneinander mächtige Oscar-Prädiktoren. Wenn ein Film beide gewinnt, sind seine Oscarchancen enorm. In den 28 Jahren, in denen sowohl die Produzentengewerkschaft als auch die Regiegewerkschaft die Preise verleihen, haben nur fünf Filme beide gewonnen und später den Oscar als "Bester Film" dennoch verloren: Apollo 13 (der Oscar ging an Braveheart), Der Soldat James Ryan (Shakespeare in Love gewann den Oscar), Brokeback Mountain (L.A. Crash siegte bei den Oscars), Gravity (12 Years a Slave punktete bei den Oscars) und La La Land (Moonlight gewann den Oscar).

Das bedeutet, dass Shape of Water fortan als Oscarfavorit gilt, er ist jedoch nicht unschlagbar. Seine größte Konkurrenz kommt von Three Billboards Outside Ebbing, Missouri, der bei den Golden Globes und den Auszeichnungen der Schauspielergewerkschaft abgeräumt hat. Three Billbords hat bei den Oscars den Nachteil, dass sein Regisseur nicht einmal nominiert ist. Gegen Shape of Water spricht allerdings die Statistik, dass kein Film seit 1995 den "Bester Film" Oscar gewonnen hat, der von der Schauspielergewerkschaft zuvor keine Ensemble-Nominierung erhielt. Diese kann Shape of Water nicht vorweisen, Three Billboards gewann jedoch sogar in der Kategorie.

Ein Oscar, der für Shape of Water absolut sicher sein sollte, ist für de beste Regie. In der 69-jährigen Geschichte der DGA Awards gab es nur sieben Regie-Gewinner, die den Oscar später nicht gewonnen haben. Da del Toro auch schon den Golden Globe gewonnen hat, erscheint es extrem unwahrscheinlich, dass er den Oscar verpassen wird. Es freut mich einerseits, dass ein Visionär wie del Toro ausgezeichnet werden wird und Shape of Water ist auf jeden Fall ein guter Film. Doch es verwundert mich dennoch ein wenig, wie jemand Shape of Water und Dunkirk sehen kann und dann denkt, dass Shape of Water der regietechnisch besser inszenierte Film von den beiden ist…

Ihr könnt Euch schon bald selbst einen Eindruck vom Film machen, denn Shape of Water startet am 15. Februar in den deutschen Kinos.

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