Darth-Maul-Sprecher kritisiert Rian Johnson für Die letzten Jedi, mag auch Der Aufstieg Skywalkers nicht

© Lucasfilm/Walt Disney Pictures

Quellen: Comicbookmovie, CBR

Seit gestern sind alle Star-Wars-Filme in Deutschland bei Disney+ verfügbar. Sowohl die allseits beliebte, über jeden Zweifel erhabene Original-Trilogie, als auch George Lucas polarisierende Prequels, als auch unter Disney entstandene, nicht weniger spaltende Sequels, als auch die beiden Spin-Offs Rogue One: A Star Wars Story und Solo: A Star Wars Story, und sogar der Animationsfilm Star Wars: The Clone Wars. Jetzt kann jeder Abonnent sich nach Herzenslust die Filme zu Gemüte führen und vielleicht mit angepassten Erwartungen und im direkten Vergleich zueinander noch mal evaluieren, wobei die Prequel- und die Sequel-Trilogien triumphieren und in welcher Hinsicht sie scheitern.

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Während meines gesamten Erwachsenenlebens habe ich als Filmfan noch nie erlebt, dass ein in der Kritik sehr positiv rezensierter Blockbuster so viel glühenden Zorn und verbitterten Hass auf sich gezogen hat wie Rian Johnsons Star Wars – Die letzten Jedi. Was als ein mutiger Bruch mit Konventionen und bewährten Formeln gedacht war, gilt für viele Star-Wars-Fans als Blasphemie und Verschandelung all dessen, was George Lucas erschaffen hat.

Doch es sind nicht nur reguläre Fans, die ihre Unzufriedenheit mit Die letzten Jedi äußerten. Mark Hamill hat mehrfach angedeutet, dass er nicht ganz mit dem Weg einverstanden war, den Johnsons Film für Luke Skywalker vorgesehen hat. Finn-Darsteller John Boyega gab offen zu, seine Probleme mit dem Film gehabt zu haben. Der-Aufstieg-Skywalkers-Cutterinnen Maryann Brandon und Mary Jo Markey fanden auch, dass der zweite Film der neuen Trilogie bewusst die Vorlagen und Handlungsfäden seines Vorgängers ignorierte, sodass der dritte Film das Schiff erst wieder auf Kurs bringen musste.

Jetzt schließt sich eine weitere Person der Kritik an, deren Gesicht im Star-Wars-Universum zwar noch nicht zu sehen war, dessen Stimme viele Fans jedoch kennen. Sam Witwer hat in den Animationsserien "Star Wars: The Clone Wars" und "Star Wars Rebels" Darth Maul gesprochen. Auch beim überraschenden Auftritt von Maul am Ende von Solo sprach Witwer ihn wieder in der Originalfassung. Außerdem war Witwer sowohl Mauls aber auch Palpatines Originalsprecher in mehreren "Star Wars"-Videospielen, wie "The Force Unleashed", "Battlefront" und deren jeweiligen Fortsetzungen. In Das Erwachen der Macht und Rogue One absolvierte er als Stormtrooper kleine Cameos.

Bei einem Twitch-Livestream hat er kürzlich seine offen über seine Unzufriedenheit mit Rian Johnsons Arbeit an Star Wars: Die letzten Jedi gesprochen. Sein Fazit lautete: Johnson hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Witwer erklärte: (aus dem Englischen)

Die letzten Jedi fühlt sich für mich an wie ein Film von jemandem, der seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Ich denke, Rian Johnson ist ein talentierter Kerl, aber Bruce Lee hat Jeet Kune Do nicht entwickelt, ohne zuerst Kung Fu gelernt zu haben. Man kann Star Wars nicht neu erfinden, ohne Star Wars zunächst kennenzulernen, und er hat aus meiner Sicht kein überzeugendes Argument vorgebracht, weshalb Luke seiner Schwester nicht geholfen hat.

Das ist nur meine Meinung, Leute. Es gab viele Dinge in Die letzten Jedi, die ich aus der Sicht von Rian Johnson als Filmemacher fesselnd fand. Sie haben nur nicht zu Star Wars gepasst. Ich denke nicht, dass er seine Star-Wars-Hausaufgaben gemacht hat. Die Themen, um die es bei Star Wars geht, was die Charaktere bedeuten. Aber als ein für sich alleine stehender Film, wenn ich nicht weiß, was die Jedi sind oder wer Luke ist, oder wofür er steht, denke ich, gibt es einige überzeugende Aspekte darin.

So groß war die Abneigung der Fans gegenüber Die letzten Jedi, dass sich viele tatsächlich mit dem extrem auf Nummer sicher gehenden, aber einfallslosen und Fanservice-geladenen Abschluss Der Aufstieg Skywalkers zufriedengegeben haben. Nicht jedoch Witwer, der J.J. Abrams' Film zwar "einige wirklich großartige Momente" zugesteht, insgesamt nicht sonderlich überzeugt war:

Es ist… okay, wenn er euch gefallen hat, super. Er bedeutet mir nicht viel, weil ich diese Mythologie nicht mit der von George Lucas in Einklang bringen kann. Aber das ist nur meine Meinung. Ich denke, dass ein Star-Wars-Film bedeutet, dass die Moral der Geschichte heißt: "Leg deine Waffe nieder und verletzte deine Familie nicht, ob du sie liebst oder fürchtest." […] Ich denke diese Art Film ist besser als ein Star-Wars-Film, in dem man das Gesicht des Bösewichts wegschmilzt. So sehe ich das… Ich weiß nicht, wie man ein besseres Ende hinkriegen kann als Die Rückkehr der Jedi-Ritter.

Wie Witwer schon richtig betont, ist es natürlich nur seine Meinung. Wir alle haben eine eigene, und das ist auch gut so. Jedem, der das Kino nach Der Aufstieg Skywalkers zufrieden verlassen hat, gönne ich das. Ich wünschte, ich hätte das auch von mir behaupten können. Während der Film jedoch mit der Zeit immer tiefer in meiner Einschätzung gesunken ist, hat Die letzten Jedi mit der Zeit hinzugewonnen, auch wenn er immer noch einige große Probleme hat. Ich bewundere Johnsons Mut zum Risiko und die Bereitschaft, wirklich neue Wege zu gehen. Der beste Film der Sequel-Trilogie bleibt für mich aber weiterhin Abrams' Das Erwachen der Macht, der für mich besser als jeder andere Film das Gefühl der Original-Trilogie wieder einfangen konnte.

Wie seht Ihr das?

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