Die Abenteuer von Tim und Struppi 2 soll kommen, aber nicht bald

© Paramount Pictures

Quelle: Premiere

Es ist schon mehr als zehn Jahre her, seit Regie-Giganten Steven Spielberg und Peter Jackson im Mai 2007 ihre Zusammenarbeit bekanntgaben, um "Tim und Struppi" gemeinsam als Filmtrilogie auf die Leinwand zu bringen. Doch Spielbergs Begeisterung für den legendären Comichelden des Belgiers Hergé geht noch viel weiter zurück. Bereits als Die Jäger des verlorenen Schatzes mit den Comics verglichen wurde, weckte dies Spielbergs Interesse am abenteuerlustigen Reporter und seinem treuen Hund. Einige Jahre später plante er, sich mit Hergé zu treffen, um über eine Realverfilmung der Comics zu reden. Doch Hergé starb, bevor das Treffen stattfinden konnte. Überzeugt von Spielbergs Vision, überließ Hergés Witwe ihm die Filmrechte, doch nachdem das Drehbuch ihn nicht zufriedenstellte, gab er das Projekt auf.

ANZEIGE

Erst knapp 20 Jahre später kehrte er zu "Tim und Struppi" zurück, zunächst mit der Idee einer computeranimierten Adaption, dann doch wieder mit einem Realfilm, in dem Struppi animiert sein würde, bis Peter Jackson ihn überzeugte, dass man der Vorlage am besten mittels der Motion-Capture-Technologie, die Robert Zemeckis auch bei Der Polarexpress und Beowulf anwandte, gerecht werden könnte.

So entstand diese vielversprechende Kollaboration. Die Idee war, dass Spielberg den ersten Film inszenieren würde, Jackson den zweiten und dann würde sich entscheiden, wer die Regie des dritten übernimmt.

Spielberg erfüllte seinen Teil der Abmachung und 2011 kam mit Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn eine gelungene Adaption in die Kinos, die wie eine Achterbahn über die Leinwand fegte und mit tollen 3D-Effekten beeindruckte. Jamie Bell spielte Tim und Motion-Capture-Profi Andy Serkis war Kapitän Haddock. Bei den Golden Globes staubte der Film den Preis als "Bester Animationsfilm" ab, obwohl die Oscars, die bekanntlich gegen Motion-Capture-Filme voreingenommen sind, ihn nicht einmal nominierten.

In den sechs Jahren seitdem hat Jackson es jedoch immer noch nicht geschafft, sein Versprechen eines zweiten Films einzulösen. Länger ist bekannt, dass dieser auf den "Tim und Struppi"-Bändern "Sieben Kristallkugeln" und "Der Sonnentempel" beruhen soll, in denen es Tim nach Peru verschlägt. Doch so langsam fällt es immer schwerer daran zu glauben, dass die Fortsetzung tatsächlich noch kommen wird.

Verzagt jedoch nicht, denn Spielberg, der aktuell die Pressetour für Ready Player One macht, erzählte gegenüber dem französischen Filmmagazin Première, dass er fest davon ausgeht, dass Jackson den zweiten Film inszenieren wird. Allerdings ist Geduld angesagt: (aus dem Englischen)

Peter Jackson muss den zweiten Film machen. Wenn alles gut läuft, wird er bald mit der Arbeit am Drehbuch beginnen. Da es in der Regel zwei Jahre dauert, den Film zu animieren, würde ich ihn erst in etwa drei Jahren erwarten. Aber Peter bleibt dran. Tim ist nicht tot!

Das bedeutet also, dass Die Abenteuer von Tim und Struppi 2 nicht vor 2021 kommen wird. Als Spielberg und Jackson sich zusammentaten, um die Comics zu adaptieren, hätte ich nicht gedacht, dass es 14 Jahre dauern würde, bis wir einen zweiten Film bekommen. Ob wir überhaupt noch einen dritten erleben werden? Jackson äußerte in Vergangenheit sein Interesse an der Adaption der Bänder "Reiseziel Mond" und "Schritte auf dem Mond" als dritten oder gar vierten (!) Film, weil ihn das Potenzial für die Effekte in diesen Geschichten interessierte. Spielberg hingegen erwähnte mal, dass "Der blaue Lotos" höchstwahrscheinlich die Vorlage für den dritten Film bilden würde. Doch greifen wir nicht zu weit vor, denn bei aktuellem Tempo wird Teil 3 nicht vor den 2030ern kommen, möglicherweise inszeniert von einem 90-jährigen Spielberg.

Weitere Film- und Serien-News

Mehr zum Thema