"COPS": Umstrittene Reality-Dokuserie nach 32 Staffeln eingestellt

© Paramount Network/20th Television

Quelle: Deadline

Mit ihrer kürzlich erfolgten Verlängerung um drei weitere Staffeln wird "Law & Order: Special Victims Unit" ihren Vorsprung gegenüber "Rauchende Colts" und dem "Law & Order"-Original als am längsten ausgestrahlte, fiktionale Primetime-Realserie weiter ausbauen. Doch das ist natürlich noch nichts im Vergleich zu "Die Simpsons", die bereits seit 1989 ununterbrochen läuft und ab Herbst die 32. Staffel beginnen wird.

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Doch auch das kann in der Primetime getoppt werden. Im selben Jahr wie "Die Simpsons" begann bei FOX (wo sonst?) noch einige Monate früher die Ausstrahlung der Reality-Dokuserie "COPS". Darin folgt ein Kamerateam einer Polizeipatrouille in mehr als 100 verschiedenen Städten der USA, gelegentlich aber auch in anderen Ländern, und filmt die Polizisten bei der Ausübung ihrer Tätigkeit, wobei Verhaftungen in den meisten Folgen gezeigt werden. "Bad Boys" von Inner Circle ist der Titelsong der Serie.

Nachdem FOX die Serie  2013 eingestellt hat, übernahm sie Kabelsender Spike TV, der später zu Paramount Network umbenannt wurde. Dort feierte "COPS" 2017 ihre 1000. Folge. Insgesamt wurden bis heute 32 Staffeln und mehr als 1100 Episoden ausgestrahlt – mehr als bei irgendeiner anderen Serie in der Primetime, ob fiktional oder dokumentarisch.

Doch damit ist jetzt Schluss. Nachdem im Zuge der "Black Lives Matter"-Proteste gegen Polizeigewalt der Sender die Serie kurzfristig aus dem Programm genommen hat, kündigte er an, dass sie mit sofortiger Wirkung eingestellt ist. Eine 33. Staffel wird es nicht geben. Ein Pressesprecher des Senders erklärte:

"COPS" ist nicht beim Paramount Network und wir haben keine aktuellen oder künftigen Pläne für die Rückkehr der Serie.

Während der drei Jahrzehnte ihrer Ausstrahlung geriet "COPS" häufig in Kritik, aggressives Verhalten von überwiegend weißen Polizisten gegenüber überproportional häufig dargestellten afroamerikanischen Tätern zu zeigen. Mehrere Studien zeigten, dass die Serie afroamerikanische Männer überproportional häufig als gewalttätige Kriminelle dargestellt hat. Dass es spätestens im aktuellen Klima keinen Platz mehr für die Serie gibt, versteht sich von selbst. Auch die 2016 angekündigte Filmadaption als Buddy-Actionkomödie von Ruben Fleischer (Zombieland) dürfte endgültig Geschichte sein.

Auch von der aktuellen Antipathie gegenüber der Polizei betroffen ist die Bad-Boys-Spin-Off-Serie "L.A.’s Finest" mit Jessica Alba und Gabrielle Union. Ihre zweite Staffel wurde vorgestern am Tag des geplanten Ausstrahlungsbeginns abrupt auf unbestimmte Zeit verschoben.

In Deutschland lief "COPS" erstmals 2017. DMAX zeigte die 25. Staffel, daraufhin lief die 24. Staffel bei RTL und Nitro.

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