Box-Office USA: Batman v Superman bricht ein, Zoomania bleibt stark

Quelle: Boxofficemojo

Nach dem siebtbesten Startwochenende aller Zeiten in der Vorwoche, schlagen Frontlastigkeit und negative Mundpropaganda zu und Batman v Superman: Dawn of Justice fällt an den US-Kinokassen schneller als Superman, der im Flug von einer Kryptonit-Rakete getroffen wurde. An seinem zweiten Freitag spielte Dawn of Justice in Nordamerika $15,4 Mio ein. Damit hat der Film heftige 81,2% gegenüber dem Starttag vor genau einer Woche abgebaut. War der letzte Freitag von Batman v Superman mit $81,6 Mio der fünftbeste Starttag aller Zeiten ist sein zweiter Freitag nicht einmal unter den ersten 30 erfolgreichsten zweiten Freitagen aller Zeiten. Natürlich war ein steiler Rückgang vorauszusehen, da der letzte Freitag dank Ostern besonders stark war, doch sogar wenn man diese Umstände mit einbezieht, ist der Drop einfach nur furchtbar. Dazu kann man Fast & Furious 7 als guten Vergleich heranziehen. Das Action-Sequel startete letztes Jahr ebenfalls am Karfreitag und spielte mit $67,4 Mio am ersten Tag deutlich weniger ein als Batman v Superman zum Start. Doch an seinem darauffolgenden Freitag nahm Fast & Furious 7 $18,9 Mio ein und damit schon 23% mehr als Batman v Superman. Man of Steel, der Vorgänger von Batman v Superman, fiel an seinem Freitag um 71,5% gegenüber dem Starttag. Doch Unterschied ist jedoch, dass Man of Steel in der zweiten Woche mit den Riesenstarts von Die Monster Uni und World War Z konkurrieren musste, während Batman v Superman eine komplett leere Arena an seinem zweiten Wochenende betrat, weil kein Studio sich im Vorfeld getraut hat, einen größeren Film am zweiten Wochenende von Batman v Superman ins Rennen zu schicken. Sogar das verhasste Fantastic-Four-Reboot fiel letzten Sommer zwischen seinem ersten und seinem zweiten Freitag "nur" um 78%. Natürlich wird sich Batman v Superman über das gesamte Wochenende etwas erholen, doch auch im besten Fall winken ihm $50-51 Mio am zweiten Wochenende, also ein Rückgang von 69-70% gegenüber dem Start. Nach dem siebtbesten Startwochenende aller Zeiten erwartet das Sequel höchstens Platz 33 unter denn besten zweiten Wochenenden…

Der heftige Rückgang ist sicherlich zum Teil dadurch zu erklären, dass viele Fans, die jahrelang auf das erste Aufeinandertreffen der beiden DC-Titanen auf der Leinwand gewartet haben, am ersten Wochenende schon in die Kinos strömten. Dieses Phänomen nennt man Frontlastigkeit und es trifft natürlich insbesondere auf Filme mit einer großen Fangemeinde zu. Doch das alleine erklärt sicherlich nicht, dass der Film so übel implodierte. Der ebenfalls von den Fans stark angetriebene Deadpool fiel vergleichsweise um 65,7% an seinem zweiten Freitag. Hier wird deutlich, dass der Film schlicht und ergreifend keine sonderlich positive Mundpropaganda unter den Kinogängern hat, was sich bereits angesichts seines mittelmäßigen "B"-CinemaScore letztes Wochenende abzeichnete.

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Nach acht Tagen steht Batman v Superman in Nordamerika bei eigentlich sehr starken $224 Mio und damit schon 77% des finalen Einspiels von Man of Steel. Doch es ist die Zukunft, die Warner Bros. Sorgen bereiten sollte. Batman v Superman wird sicherlich kein Flop, sondern wird genug Profit einbringen. Doch bei einem Budget von $250 Mio und hinzukommenden immensen Marketingkosten wird dieser Profit vielleicht nicht so groß sein, wie Warner es sich angesichts des Event-Status des Films erhoffte. Letztlich hatte der Film mehr Potenzial, das hier verspielt wurde, und dies wird sicherlich Konsequenzen für die Herangehensweise an die nächsten DC-Adaptionen von Warner haben. Trotz des phänomenalen Starts wird Batman v Superman schon Ende des Monats in den Charts kaum der Rede wert sein. Ich gehe von einem sehr rasanten Abstieg, insbesondere wenn noch tatsächliche Konkurrenz das Feld betritt. In Nordamerika wird er nicht mehr als $340-350 Mio einspielen. Im Vergleich: The Dark Knight startete vor acht Jahren mit $158,4 Mio unter Batman v Superman, spielte aber insgesamt $533,3 Mio ein. Trotz des besseren Startergebnisses wird Batman v Superman in seiner gesamten Laufzeit in Nordamerika weniger einnehmen als The Dark Knight in seinen ersten 14 Tagen und das sollte zu denken geben, ebenso wie dass der nur $58 Mio teuere und um etwa $34 Mio schwächer gestartete Deadpool trotz des R-Ratings in den USA $360 Mio und damit auch Batman v Superman toppen wird.

Als gutes Gegenbeispiel diente dafür Zoomania. An seinem fünften Freitag blieb Disneys Animationshit auf Platz 2 der US-Charts mit $5,6 Mio und verlor lediglich 41,5% gegenüber Karfreitag. Am gesamten Wochenende könnte er den Rückgang auf etwa 20% schmälern und $19 Mio einspielen. Aktuell steht der Film bei starken $261,5 Mio und wird in den nächsten zwei Wochen höchstwahrscheinlich erst als neunter computeranimierter Film überhaupt die $300-Mio-Marke überschreiten. Da es keine neuen großen Animationsfilme bis Mitte Mai in den US-Kinos geben wird, sollte Zoomania noch sehr lange gut laufen und schon bald in den Charts wieder an Batman v Superman vorbeiziehen. Ein Gesamtergebnis von $350 Mio ist weiterhin möglich und würde Zoomania zum siebtstärksten CG-Animationsfilm aller Zeiten nach Umsatz in Nordamerika machen, vor Minions und nur knapp hinter Pixars Alles steht Kopf.

Der dritte Platz der Kinocharts ging gestern an My Big Fat Greek Wedding 2, der mit $3,4 Mio 53,3% gegenüber dem Starttag vor einer Woche abbaute und aktuell bei $28,8 Mio steht. Am gesamten Wochenende wird es wohl eher ein Drop von 40% sein und ein Einspiel im Bereich von $10-11 Mio. Wie nahezu alle Filme, bis auf Batman v Superman, profitiert My Big Fat Greek Wedding 2 aktuell von einem Mangel an frischer Konkurrenz und sollte auf lange Sicht etwa $60 Mio in Nordamerika einnehmen.

Das Christendrama God’s Not Dead 2 (ja, das existiert wirklich) enttäuschte mit nur $3 Mio von 2419 Kinos am Starttag. Letztes Jahr war God’s Not Dead einer der größeren Überraschungserfolge mit $60,8 Mio Einspiel. Dabei startete der Film mit $9,2 Mio am ersten Wochenende, spielte dabei aber lediglich in 780 Kinos, also etwa 1600 weniger als die Fortsetzung, die zwar einen ähnlichen Start haben, aber sich deutlich weniger gut halten und vermutlich nicht einmal $25 Mio in Nordamerika erreichen wird. Das liegt vermutlich daran, dass der Markt in letzter Zeit mit Filmen für bibeltreue Amerikaner übersättigt wurde. Nach Auferstanden, Der junge Messias und Himmelskind ist es bereits der vierte Beitrag seit Februar.

Von dem Neuzugang ließ sich Himmelskind übrigens nicht stören und profitierte weiterhin von der positiven Resonanz der Zuschauer. Das Drama spielte $2,2 Mio auf Platz 5 ein und brachte sein vorläufiges Gesamteinspiel auf $41,4 Mio, bei nur $13 Mio Produktionskosten. Am gesamten Wochenende erwarten den Film etwa $7 Mio und er wird insgesamt mehr als $60 Mio in Nordamerika umsetzen, bevor er die Kinos verlässt.

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