Bambi-Realverfilmung von Disney angekündigt

© 1942 Walt Disney Studios

Quelle: Deadline

Man könnte meinen, dass ein Film, der auf ein weltweites Einspiel von fast $600 Mio zusteuert, ein großer kommerzieller Hit sei und auf viele Filme würde diese Annahme auch zutreffen. Nicht jedoch, wenn der besagte Film $250 Mio in der Herstellung gekostet hat und das ohne die Berücksichtigung der enormebn Marketingausgaben. In dieser Position befindet sich aktuell Disneys Realverfilmung von Arielle – Die Meerjungfrau, die trotz sinnloser Kontroverse Millionen Familien in die Kinos lockte, aber wegen eines absurd hohen Budgets (ein beunruhigender Trend bei Hollywood-Studios), dennoch frühestens im Heimkino auf schwarze Zahlen kommen wird. Vielleicht hoffte Disney ja darauf, dass Arielle zu einem Milliardenhit wie Aladdin, Die Schöne und das Biest und Der König der Löwen werden würde, das Studio überschätzte dabei jedoch die Beliebtheit der Vorlage im Vergleich zu den anderen drei Filmen.

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Trotz dieses kleinen Rückschlags, der vernichtenden Rezensionen für Disneys Pinocchio aus dem letzten Jahr und des deutlich größeren Kassenflops von Dumbo kurz vor der Pandemie denkt die Führungsriege bei Disney gar nicht daran, mit Realverfilmungen eigener Animationsklassiker aufzuhören. Bereits abgedreht ist der neue Schweewittchen-Film mit Rachel Zegler (West Side Story) in der Titelrolle und Gal Gadot (Wonder Woman) als böse Königin. Ein Prequel zu Der König der Löwen ist ebenfalls in Arbeit sowie Realverfilmungen von Disneys Hercules und Aristocats.

Außerdem plant Disney, eine neue Generation von Kindern zu traumatisieren und hat eine Neuverfilmung von Bambi angekündigt. Mittels moderner Motion-Capture-Technologie soll das putzige Rehkitz, äh, ich meine Weißwedelhirschkalb aus Disneys fünftem abendfüllenden Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1942 auf der Kinoleinwand zum Leben erweckt werden und den tragischen Tod seiner Mutter erleiden. Erste Pläne für eine Neuadaption von Bambi wurden bereits Anfang 2020 mit Geneva Robertson-Dworet and Lindsey Beer als Autorinnen bekannt. Die beiden wurden inzwischen durch Micah Fitzerman-Blue und Noah Harpster ("Transparent") ersetzt und die frischgebackene Oscarpreisträgerin Sarah Polley (Women Talking) wurde für die Regie des Films verpflichtet. Es wird Polleys vierter und mit Abstand größter Spielfilm werden, nachdem sie bislang ausschließlich an kleinen Independent-Dramen – und -Tragikomödien gearbeitet hat. Die Brüder Chris und Paul Weitz (American Pie) produzieren den Film.

Wie die meisten der letzten Disney-Neuverfilmungen, ist der Bambi-Film als Musical geplant und die sechsfach Grammy-prämierte Country-Sängerin Kacey Musgraves soll die Musik für den Film schreiben.

Wem bei dem Gedanken an Disneys neuen Bambi das Mittagessen wieder hochkommt, kann sich stattdessen auf eine blutige Horrorversion der Geschichte freuen, die von den Machern von Winnie the Pooh: Blood and Honey angekündigt wurde, weil die Romanvorlage von Felix Salten aus dem Jahr 1923 in der Public Domain ist und somit jeder ohne Gefahr einer Urheberrechtsverletzung sie nach Belieben verfilmen darf.

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