Box-Office Welt – RoboCop zeigt wieder Stärke

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Box-Office Welt - 28.02.-2.03.2014 Zusammenfassung und Analyse

Quellen: Screendaily, Rentrak

Schon wieder hat ein starker Start in China einem Film dazu verholfen, international die Nummer 1 zu belegen. Diesmal war es RoboCop, der in den ersten drei Tagen in China $20,7 Mio einnahm. Das zeigt erneut, wie wichtig der chinesische Markt für den Erfolg von Filmen mittlerweile geworden ist. Letztes Jahr überholte China sogar erstmals Japan als der zweitstärkste Kinomarkt der Welt nach den USA. Insgesamt spielte das RoboCop-Remake am Wochenende außerhalb von USA/Kanada $30 Mio ein und brachte sein vorläufiges internationales Einspiel auf $136 Mio. Total Recall hat 2012 international insgesamt nur $4 Mio mehr eingenommen. In China hat RoboCop bereits zum Start das dortige Gesamteinspiel von Total Recall ($18 Mio) hinter sich gelassen. China avancierte auch sofort zum erfolgreichsten Markt für den Film, der ansonsten nur in Großbritannien ($12,9 Mio nach vier Wochen) und Malaysia ($5,8 Mio nach fünf Wochen) besonders gut lief. Auch Brasilien, das Heimatland des Regisseurs, ist auf gutem Wege, dem Film starke Zahlen zu liefern. Dort erreichte RoboCop nach zwei Wochen $7,3 Mio. Dafür lassen die Zahlen aus Deutschland ($5 Mio), Spanien ($2,6 Mio) und Italien ($2,4 Mio) zu wünschen übrig. Dem Film verbleiben nur noch Starts in Belgien und Japan, doch vor allem letzteres Land könnte noch für gute Zahlen sorgen. Insgesamt wird RoboCop international problemlos $180 Mio erreichen. Jedoch sind auch $200 Mio nicht außerhalb seiner Reichweite. Nach der mäßigen Performance in den USA, hat das internationale Box-Office den Film davor gerettet, als Flop abgestempelt zu werden. Für ein Sequel wird es aber dennoch höchstwahrscheinlich nicht reichen. Dazu hätte der Film in den USA deutlich besser abschneiden sollen.

Platz 2 nahm The LEGO Movie ein, der $20,4 Mio am Wochenende einspielte und sein vorläufiges internationales Einspiel auf $120,8 Mio brachte. Das unumstrittene Highlight bleibt dabei Großbritannien, wo der Film nach 17 Tagen bei $44,5 Mio steht und immer noch Platz 1 der Charts innehat. Der Film liegt dort 9% vor Ich – Einfach unverbesserlich 2 im selben Zeitraum, der wiederum mit $72,3 Mio der umsatzstärkste Film von 2013 in dem Markt war. Das legt nahe, dass auch The LEGO Movie mindestens $70 Mio einnehmen wird. Nicht viele Filme werden dieses Jahr die Chance haben, ihn in dem Markt zu schlagen. In Russland startete der Film mit soliden $3,9 Mio auf Platz 1, während er in Frankreich nach einem tollen 3%-Rückgang am zweiten Wochenende insgesamt $6,5 Mio in 12 Tagen akkumuliert hat. Insgesamt kann man jedoch sagen, dass der Film bislang nur in Großbritannien wirklich deutlich über den Erwartungen läuft. Japan, China, Venezuela, Deutschland und Australien sind die größten Märkte, die ihm noch bevorstehen und sollten dafür sorgen, dass er international etwa $300 Mio einspielt. Mit viel mehr rechne ich jedoch nicht.

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Der Liam-Neeson-Actioner Non-Stop zeigte sich auch international sehr stark und spielte $20 Mio am Wochenende ein. Dabei belegte er u. a. in Südkorea ($6 Mio) und Australien ($1,7 Mio) den ersten Platz der Charts. Vergleicht man die Performance mit der von Unknown Identity (der vom selben Regisseur auch mit Liam Neeson in der Hauptrolle inszeniert wurde), so schneidet Non-Stop deutlich besser ab. In Südkorea hat Unknown Identity während seiner gesamten Laufzeit deutlich weniger eingespielt als Non-Stop zum Start. Dasselbe gilt auch für Malaysia. In Großbritannien startete Non-Stop mit $4,4 Mio auf Platz 2 der Charts – etwa 100% besser als Unnown Identity. Offen sichtlich ist die Popularität von Liam Neeson seitdem dank 96 Hours – Taken 2 deutlich gestiegen. Jener Film eRreichte international $236,3 Mio. So weit wird Non-Stop zwar nicht kommen, doch mit Deutschland, Japan, Spanien und Italien im Rücken wird er mit Sicherheit mindestens $120 Mio erreichen und weltweit $200 Mio knacken. Das ist alles mehr oder weniger der Zugkraft von Neeson als Actionstar zu verdanken.

Der Hobbit – Smaugs Einöde fiel von der internationalen Spitze auf Rang 4 zurück, brachte am Wochenende jedoch weitere $16 Mio ein, wovon fast alles aus China und Japan stammte. In Japan, seinem letzten Markt, startete er auf Platz 1 mit $3,9 Mio, einschließlich Previews. Damit eröffnete er 10% über Der Hobbit – Eine unerwartete Reise. Dennoch sind diese Zahlen weit von dem Herr-der-Ringe-Franchise in dem Markt entfernt. In China brachte das Sequel hingegen sein Einspiel auf $59,6 Mio nach zwei Wochen und übertraf das Gesamteinspiel von Teil 1. Deutschland bleibt mit $88 Mio aber vorerst sein erfolgreichster Markt. Hier ist der Film weniger als $1 Mio davon entfernt, seinen Vorgänger zu übertreffen. International hat Smaugs Einöde bis dato $665,3 Mio eingenommen und wird wahrscheinlich schon bald die $700-Mio-Hürde nehmen. Ob er aber die $714 Mio vom ersten Hobbit erreichen kann, ist noch ungewiss. Auf jeden Fall wird ihm die weltweite $1-Mrd-Barriere aber verwehrt bleiben. bestenfalls sind etwa $975 Mio drin.

Der Katastrophenfilm Pompeii brachte weitere $15,4 Mio in die internationalen Kinokassen ein und steht jetzt bei $46,3 Mio. In keinem seiner Märkte hat der Film bislang sonderlich stark abgeschnitten und muss nun auf Australien, China, Japan, Spanien und Großbitannien hoffen, um das Ruder herumzureißen. Mehr als $120-140 Mio traue ich der $100-Mio-Produktion trotzdem nicht zu.

Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman spielte international $14,6 Mio ein und steht jetzt bei 38,7 Mio. In keinem Markt außer Großbritannien ($19,3 Mio nach vier Wochen) lief der Film aber sonderlich gut und sollte international nicht mehr als $150-170 Mio einnehmen.

Monuments Men  – Ungewöhnliche Helden legte um $8,3 Mio zu und steht international bei $38,8 Mio. Frankreich, Australien und Japan liegen noch vor dem Film, sodass er mit viel Glück vielleicht auf $100 Mio kommen wird, doch ich halte das mittlerweile für unwahrscheinlich. Bei $85 Mio sollte Schluss sein.

Einen wahrlich riesigen Meilenstein erreichte am Wochenende Disneys Die Eiskönigin – Völlig unverfroren. Nach zusätzlichen $6,8 Mio erreichte der Film $611,5 Mio außerhalb von Nordamerika und passierte (einschließlich des US-amerikanischen und kanadischen Einspiels) weltweit als 18. Film in der Box-Office-Geschichte $1 Mrd. Das macht Die Eiskönigin auch erst zum zweiten Animationsfilm, der die Marke je knacken konnte. Der andere ist Toy Story 3. Beachtlich ist, dass Die Eiskönigin es geschafft hat, ohne ein Sequel zu einem beliebten Film zu sein. Nimmt man Sequels und Filme, die es nur aufgrund von 3D-Wiederaufführungen jenseits von $1 Mrd gebracht haben, aus den weltweiten Charts raus, so ist Die Eiskönigin erst der vierte (!!) Originalfilm (nach Avatar, Titanic und Alice im Wunderland), der $1 Mrd weltweit erreichte. Noch ist der Film jedoch nicht am Ende seiner Laufzeit, denn der Start in Japan steht noch bevor und auch dort sollte der Film starke Zahlen schreiben. Weniger als $650 Mio international und $1,05 Mrd weltweit erwarte ich nicht. Mit sehr viel Glück könnte der Film sogar $1,066 Mrd von Fluch der Karibik 2 – Pirates of the Caribbean toppen und in die weltweite All-Time Top 10 einziehen.

Der "Bester Film"-Gewinner 12 Years a Slave war am Oscarwochenende international auch der stärkste Film unter den Oscarkandidaten und erhöhte sein internationales Einspiel um $6,6 Mio auf $89,9 Mio. Fast genau ein Drittel davon kommt aus Großbritannien, wo der Film nach acht Wochen $30,3 Mio erreichte und mit vielen Blockbustern mithalten kann. In Japan startet der Film dieses Wochenende und sollte dank seinem Oscarsieg in vielen Ländern zulegen. Ich gehe momentan von nicht weniger als $120 Mio außerhalb von Nordamerika aus. Das ist mehr als die letzten beiden "Bester Film"-Gewinner (The Artist und Argo international einbringen konnten).

The Wolf of Wall Street gewann am Wochenende zwar keine Oscars, holte sich aber weitere $6 Mio von den internationalen Kinokassen und erreichte damit ein internationales Einspiel von $250 Mio! Django Unchaineds $262,6 Mio sind nun doch in seiner Reichweite und mit etwas Glück könnte er $265 Mio erreichen.

American Hustle, ein weiterer Oscar-Loser, spielte am Wochenende $3 Mio ein und brachte sein internationales Einspiel auf $3 Mio. Einige kleine Märkte liegen noch vor ihm, sodass er auf $100 Mio kommen könnte.

Jack Ryan: Shadow Recruit spielte am Wochenende $2,2 Mio ein und liegt jetzt bei $80,8 Mio. In Deutschland startete der Streifen mit $1,2 Mio auf Rang 8 der Charts. Jetzt liegen nur noch Italien und Venezuela vor ihm, doch mehr als $90 Mio ist auch nicht drin.

Recht erfolgreich unter den Oscarfilmen läuft international Philomena, der bislang $54,1 Mio international eingespielt hat. Besonders gut lief der Film in Großbritannien ($18,2 Mio), Australien ($10 Mio) und Italien ($8 Mio). Der Start in Japan steht noch aus.

I, Frankenstein erreichte international am Wochenende $50 Mio und hat dabei die Einspielergebnisse von allen Underworld-Filmen außer Underworld: Awakening übertroffen. Demnächst startet der Streifen in Australien und in Spanien und sollte zumindest $55 Mio packen.