The Disappearance of Eleanor Rigby: Them, USA 2014 • 123 Min • Regie & Drehbuch: Ned Benson • Mit: Jessica Chastain, James McAvoy, Viola Davis, William Hurt, Isabelle Huppert, Jess Weixler • Kamera: Christopher Blauvelt • Musik: Son Lux • FSK: ab 6 Jahren • Verleih: Prokino • Heimkino-Start: 7.05.2015 • Deutsche Website
Handlung
Eleanor Rigby (Jessica Chastain) und ihr Mann Conor Ludlow (James McAvoy) haben mit ihrer Partnerwahl scheinbar das ganz große Los gezogen. Das Pärchen liebt sich leidenschaftlich und schnell gehen die beiden auch schon zur Hochzeit über und beginnen gemeinsame Zukunftspläne zu schmieden. Doch nicht alles läuft wie geplant, und ein Schicksalsschlag stellt die Beziehung zwischen den beiden auf eine gewaltige Probe. Immer mehr bröckelt ihre Ehe, bis Eleanor schließlich spurlos verschwindet und Conor ohne einen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort zurücklässt. Während er sich auf eine verzweifelte Suche nach ihr begibt, versucht sie alles hinter sich zu lassen und einen Neustart zu wagen, doch es dauert nicht lange, da kreuzen sich ihre Wege wieder. Beide rekapitulieren ihre Vergangenheit und versuchen herauszufinden, ob sie nicht doch noch eine zweite Chance haben.
Hintergrund

Kritik
Dafür, dass Das Verschwinden der Eleanor Rigby im Grunde ein Zusammenschnitt aus zwei eigenständigen Filmen ist, funktioniert er fabelhaft. Die Gratwanderung bei der Verschmelzung der Perspektiven von beiden Protagonisten ist sehr gut gelungen und macht zwar viel Lust darauf, auch die beiden anderen Schnittversionen anzusehen, jedoch keinesfalls den Eindruck, es sei groß etwas herausgefallen, das den Film hochgradig beeinflusst hätte. Einziges Manko scheint zu sein, dass der Film durch die schiere Menge an Bildmaterial doch fühlbar in die Länge gezogen wird. Zwar nimmt er gerade am Ende noch stark an Fahrt auf und schlägt viele richtige Töne an, doch vor allem in der ersten Hälfte wirkt das Geschehen oft doch zu zäh und träge.

Leider schafft Das Verschwinden der Eleanor Rigby es dann aber auch nicht sein volles Potenzial auszuschöpfen. Gerade in der ersten Hälfte wirkt das Drama nicht tiefgreifend, stellenweise zu durchwachsen und oberflächlich, als dass man sich vom Geschehen und den Figuren wirklich berührt fühlt. Zwar werden die Charaktere mit der Zeit immer handfester, doch erst als der Film schon fast vorbei ist, schafft er es, wirklich emotional zu werden und den Zuschauer richtig zum Denken anzuregen. Dies gelingt wenn dann durch die beiden fabelhaften Hauptdarsteller, die beide jeweils sehr feine Performances abliefern. Besonders Jessica Chastain geht in ihrer Rolle hervorragend auf und schafft es, subtil und zerbrechlich eine brillante Darstellung einer ramponierten Persönlichkeit abzuliefern. Als kleine und doch sehr unterhaltsame Nebenrolle ist außerdem die von Viola Davis gespielte Professorin anzumerken, die Eleanor immer wieder auf sympathische Weise Tipps mit auf ihren Weg gibt.

Fazit
Letzten Endes erfindet Das Verschwinden der Eleanor Rigby nichts so wirklich neu, doch handelt es sich um einen feinen, wenn auch etwas zu matt geratenen Film, der auf angenehme Weise den Fettnäpfchen seines Genres entgeht und von einer sehr guten Jessica Chastain angeführt wird.
DVD-Extras
Die Extras bestehen aus Interviews mit den Hauptdarstellern Jessica Chastain und James McAvoy sowie dem deutschen und dem originalen Kinotrailer, also nicht wirklich viel Bonusmaterial. Die Interviews sind ganz nett gestaltet und beide Schauspieler erzählen von ihrer Zusammenarbeit mit Ned Benson, und was sie vom Zusammenschnitt der beiden Filmversionen halten. Ein Interview mit Benson selbst wäre wünschenswert gewesen, bleibt aber leider aus.
Informationen zur Veröffentlichung
Die DVD von Prokino und der Zugriff auf den Film über Video on Demand sind ab dem 7.05.2015 verfügbar.
Neben dem Hauptfilm liegen der DVD-Veröffentlichung folgende Extras vor:

• Interview mit James McAvoy
• Deutscher Kinotrailer
• Original Kinotrailer
DVD-Cover © Prokino

