Non-Stop, USA 2014 • 106 Min. • Regie: Jaume Collet-Serra • Drehbuch: Christopher Roach, John W. Richardson • Mit: Liam Neeson, Julianne Moore, Michelle Dockery, Corey Stoll, Anson Mount, Scoot McNairy • FSK: ab 12 Jahren • Kinostart: 13. März 2014 • Deutsche Website
Handlung
Air Marshall Bill Marks (Liam Neeson) ist kein großer Freund des Fliegens. Vor allem der Start versetzt ihn jedes Mal in Panik. Doch das scheint nicht sein einziges Problem zu sein. Auch privat ist sein Leben aus den Fugen geraten. Mittlerweile wird es von Alkohol und Nikotin maßgeblich beeinflusst. Und dann das: Während eines Transatlantikflugs von New York nach London empfängt Bill von einem Unbekannten Nachrichten. Dieser droht damit, alle 20 Minuten einen der 200 Passagiere zu töten. Seine Forderung: die Transaktion von 150 Millionen US-Dollar auf ein Schweizer Nummernkonto. Als dann noch eine Bombe an Bord auftaucht, eskaliert die Situation. Der Air Marshall will eine Detonation unbedingt verhindern. Als die Flugsicherheit jedoch herausfindet, dass das Konto auf dessen Namen läuft, wird dieser selbst zum Verdächtigen. Umso besser für ihn, dass wenigstens Chef-Stewardess Nancy (Michelle Dockery) und die Passagierin Jen (Julianne Moore) ihm vertrauen und beim Abwenden der Katastrophe unterstützen. Die Frage ist nur: Kann er auch ihnen oder überhaupt noch jemandem an Bord trauen?
Kritik

Besonders am Anfang wird mit zahlreichen Klischees in Bezug auf Flugzeugentführungen gespielt. Diese werden jedoch schnell entkräftet. Beispielsweise in der Szene, als man Fluggast Fahim Nasir (Omar Metwally) in der Wartehalle des Flughafens sieht. Die Kameraeinstellung verharrt dabei verdächtig lang auf ihm. Für Pauschalisten ist klar, dass dieser Mann Al-Kaida-Mitglied sein muss und etwas mit der Entführung zu tun haben wird. Das Ganze löst sich aber dankenswerterweise recht schnell als Irrtum auf. Als Zuschauer fühlt man sich in dieser und anderen Szenen immer wieder ertappt. Das unterbewusste Schubladendenken verstärkt die Spannung zusätzlich – wie bei einem gut gemachten Krimi eben. Man begibt sich automatisch mit auf die Suche nach dem Erpresser beziehungsweise den Erpressern und ihrem Motiv. Viele Figuren werden als stark verdächtig inszeniert, so, wie sie auch der Protagonist Bill Marks wahrnimmt. Schnell wird klar, dass die Zeit abzulaufen droht und sich der Drahtzieher der Entführung immer noch unter den Passagieren auf einem der Sitze befindet. Die Suche nach ihm erzeugt eine Spannung, die den gesamten Film über aufrechterhalten werden kann.

Neben Neeson können auch die weiblichen Stars an seiner Seite, Julianne Moore und Michelle Dockery, glänzen. Während Moore den meisten aus zahlreichen großen Hollywood-Produktionen bekannt sein wird, hat sich Dockery vor allem mit ihrer Rolle als Lady Mary Crawley in der TV-Serie Downton Abbey einen Namen gemacht. Als Chef-Stewardess übernimmt sie überzeugend eine der wichtigen Schlüsselrollen im Film. Für den 61-jährigen Neeson soll es übrigens nicht der letzte Auftritt in einem Actionstreifen sein. Er versprach allerdings kürzlich in einem Interview, dass mit 70 dann Schluss damit sein soll. Aber das hat ja schon so mancher behauptet.

Fazit
Non-Stop ist kein billiger Nullachtfünfzehn-Flugzeugentführungsfilm, von denen es schon genügend gibt. Er ist spannend, arbeitet mit modernen Elementen und einer stimmigen Atmosphäre. Auch Humor wurde trotz des schwierigen Themas an den passenden Stellen behutsam eingestreut. Ernüchternd dürfte für viele die Auflösung am Ende werden. Die hätte man sich ein wenig spektakulärer und nachvollziehbarer gewünscht. Ein Fluch, der auch schon zahlreiche andere Thriller davor befallen hat und dem auch Collet-Serra nicht entfliehen kann. Wer zumindest für die Laufzeit des Films die konfuzianischen Lebensweisheit „Der Weg ist das Ziel“ beherzigt, wird dennoch blendend unterhalten.

