Gerard Butler in Angel Has Fallen © 2019 Universum Film GmbH
Quelle: Deadline
Es ist offiziell: Gerard Butler wird als unverwüstlicher und zuletzt zum Secret-Service-Leiter beförderter Mike Banning in Night Has Fallen zurückkehren, dem vierten Teil der Actionreihe, die 2013 mit dem Stirb-langsam-Abklatsch Olympus Has Fallen begonnen hat. Während die ersten drei Filme von unterschiedlichen Regisseuren inszeniert wurden, kehrt Ric Roman Waugh nach Angel Has Fallen für den vierten Film zurück. Butler und Waugh sind inzwischen ein eingespieltes Team. Ihr zweiter Film, der Katastrophenstreifen Greenland, war der letzte Film, der die deutschen Kinocharts vor dem aktuellen Lockdown angeführt hat. Bereits angekündigt ist zudem der Actionthriller Kandahar mit Butler in der Hauptrolle und Waugh im Regiestuhl. Da Angel Has Fallen für mich der schwächste Teil der Reihe war, hält sich meine Begeisterung über Waughs Rückkehr in Grenzen.
Das Drehbuch schreibt Waugh wieder gemeinsam mit Robert Mark Kamen, der mit ihm auch schon am letzten Film gearbeitet hat. Im Actiongenre ist Kamen ein großer Name als Autor. Gemeinsam mit Luc Besson schrieb er die Drehbücher zu Das fünfte Element, den ersten drei Transporter-Filmen und allen drei 96-Hours-Teilen. Außerdem schrieb er die ersten drei Karate-Kid-Streifen.
Die Dreharbeiten zu Night Has Fallen werden wieder in Bulgarien stattfinden, auf dem Gelände der Nu Boyana Studios von Avi Lerners Millennium Media, der Produktionsfirma, die uns auch The Expendables, Killer’s Bodyguard und The Mechanic gebracht hat. Wann die Fortsetzung in die Kinos kommen wird, steht noch nicht fest.
Die Vertriebsrechte an dem Film werden diese Woche im Rahmen des virtuellen American Film Market verkauft und angesichts des Erfolgs der ersten drei Filme werden sich Interessenten schnell finden. Zum Inhalt und den anderen Darstellern von Night Has Fallen liegen aktuell keine Details vor. Waugh hat kürzlich den Wunsch geäußert, Morgan Freeman als US-Präsidenten und Nick Nolte als Bannings Vater Clay im Sequel zurückzubringen. Freeman ist der einzige Darsteller außer Butler, der bislang in jedem Teil der Reihe dabei war. Die politische Position seines Charakters hat sich dabei von Film zu Film verbessert, bis er endlich zum US-Präsidenten aufgestiegen ist (zum zweiten Mal in seiner Filmkarriere nach Deep Impact).
Ihren Erfolg hat die Fallen-Reihe, die weltweit bislang mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar eingenommen hat, dem Umstand zu verdanken, dass sie eine Nische bedient, für die heutzutage überraschend selten Filme produziert werden. Damit meine ich anspruchslose, schnörkellose, pathosgetränkte, hochwertig produzierte Actionfilme mit R-Rating, wie es sie in den Achtzigern und Neunzigern zuhauf in den Kinos gab. Heutzutage wurden die meisten dieser Filme direkt in den Low-Budget-Segment im Heimkinomarkt oder zu den Streamern verlagert, sodass Butlers Einsätze als Mike Banning vielleicht nicht originell, aber in der Flut von CGI-reichen Riesenblockbustern doch irgendwie erfrischend sind.
Im ersten Film, der sich an Stirb langsam orientierte und von Antoine Fuqua inszeniert wurde, waren es nordkoreanische Terroristen, die das Weiße Haus besetzten. In London Has Fallen (Regie: Babak Najafi) musste Banning den US-Präsidenten in der britischen Hauptstadt vor pakistanischen Terroristen beschützen und es wurden Erinnerungen an "24: Live Another Day" wach. In Angel Has Fallen kam die Gefahr aus dem Inland und Banning selbst wurde Opfer einer Verschwörung – Shooter ließ grüßen. Man darf gespannt sein, woran sich Night Has Fallen orientieren wird. Mein Titelvorschlag Pants Have Fallen wurde leider nicht angenommen, aber vielleicht kommt das noch, denn laut Produzent Alan Siegel sind insgesamt drei (!) weitere Fallen-Filme in Planung, ebenso wie Serien-Spin-Offs. Bereits am Ende des zweiten und des dritten Films wollte Banning jeweils sein Rücktrittsgesuch einreichen. Ich befürchte, sein Ruhestand muss noch warten.
