Die Stargate-Reboot-Trilogie liegt auf Eis

Stargate (1994) © MGM

Quelle: Empire

Roland Emmerichs Blockbuster-Durchbruch Stargate ist bei weitem nicht der erfolgreichste Film des Regisseurs, doch auch mehr als 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung liegt er dem deutschen Hollywood-Export und seinem Produzenten Dean Devlin mehr am Herzen als die meisten ihrer Kollaborationen. Stargate war ein solider, aber kein überragender Kinohit an den Kinokassen und sein größtes Erbe besteht in den drei erfolgreichen Fernsehserien, die er hervorbrachte und die über die Jahre eine deutlich größere Fangemeinde erreichten als der Film, auf dem sie basierten. Doch weder Emmerich noch Devlin waren große Fans der Serien und hatten das Gefühl, dass sie damals nicht die Gelegenheit bekamen, ihre Stargate-Geschichten zu Ende zu erzählen.

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Vor zwei Jahren sah es dann so aus, als würden die beiden doch noch ihre Chance bekommen. Im Mai 2014, kurz vor dem 20. Jubiläum des Films, gaben MGM und Warner Bros. Pläne für eine Reboot-Trilogie bekannt, die Emmerich hinter der Kamera zurückbringen sollte. Laut Emmerich sei zu viel Zeit für ein direktes Sequel verstrichen, sodass er seine Vision am ehesten mit einer komplett neuen Trilogie umsetzen könnte.

Oder auch nicht.

Produzent Dean Devlin erklärte in einem neuen Interview, dass die Pläne für das besagte Reboot wieder auf Eis liegen, und der Grund dazu scheint die Beteiligung vieler Studios an dem Projekt zu sein. Die Rechte an Stargate sind nämlich breit verteilt und neben Warner Bros. und MGM wollten vermutlich auch 20th Century Fox und Studiocanal ein Wörtchen mitreden. Für Devlin war es offenbar der ausschlaggebende Faktor, der zum Stillstand des Projekts beigetragen hat: (aus dem Englischen)

Es sah einige Monate lang gut aus, aber jetzt sieht es nicht so gut aus. Es gibt einfach viele Dinge, die gleichzeitig feuern müssen, und es gab einen Moment, an dem ich dachte, dass sie alle gleichzeitig feuern würden, aber dann fiel das Projekt auseinander. Es ist einer der Gründe, weshalb ich am liebsten unabhängig arbeite.

Wenn wir Stargate richtig machen könnten, würden die Fans es lieben und wir könnten etwas wirklich Gutes erschaffen. Aber wenn wir es vermasseln, werden sie es ablehnen. Sollten sie auch. Aber ich will es nicht tun, wenn ich denke, dass wir es vermasseln könnten, und das hält uns zurück.

Es gibt mehrere Studios, die involviert sind, und mehrere Stimmen, die Gehör finden wollen, aber man muss dann auch etwas machen, was dem gar nicht ähnelt, was man ursprünglich vorhatte. Diese Art der Zusammenarbeit ist der erschreckende Aspekt an der ganzen Sache

Mit anderen Worten: sie wollten den Film nicht machen, weil sie Angst hatten, er könnte schlecht werden. Warum haben sie sich das nicht schon vor Independence Day: Wiederkehr gedacht?! Übrigens ist es auch gut möglich, dass nach der sehr enttäuschenden Box-Office-Performance des Independence-Day-Sequels, das bei einem Budget von $165 Mio weniger als $400 Mio weltweit einspielte (und damit weniger als die Hälfte von seinem Vorgänger trotz 20 Jahren Inflation, IMAX und 3D!), niemand mehr sehr scharf darauf war, Emmerich mit Millionen für die Rückkehr zu einem weiteren (und deutlich weniger populären) seiner Filme zu überschütten. Wenn ich an Independence Day 2 denke, dann ist es vielleicht auch zum Besten so. Stargate funktioniert gut als eigenständiger Film, den ich gerne positiv in Erinnerung behalte.

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