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Die Sopranos-Legende James Gandolfini ist tot

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Es ist für Film- und Serienliebhaber immer tragisch, wenn ein beliebter Schauspieler von uns geht. Doch es trifft einen noch schlimmer, wenn dies völlig unerwartet kommt, wie in diesem Fall. James Gandolfini verstarb nach übereinstimmenden Medienberichten in Italien, auf dem Weg zum Taormina Film Festival auf Sizilien, wo er an einer Bühnenkonversation mit dem intalienischen Regisseur Gabriele Muccino teilenhmen sollte. Als Todesursache wird momentan ein plötzlicher Herzinfarkt vermutet. Gandolfini wurde 51 Jahre alt. Die meisten dürften ihn als Tony Soprano kennnen, dem Oberhaupt einer Mafia-Familie aus New Jersey in der Maßstäbe-setzenden HBO-Serie "Die Sopranos". Für den Part wurde Gandolfini sechsmal für einen Emmy nominiert und konnte drei Mal den wichtigsten Fernsehpreis der Welt gewinnen. Erst kürzlich wurde "Die Sopranos" von der Writers Guild of America zur bestgeschriebenen TV-Serie aller Zeiten gewählt. Auch im Kino war Gandolfini nicht untätig. Seinen Durchbruch hatte er mit seiner Rolle als der Mafia-Killer Virgil in dem von Quentin Tarantinio geschriEbenen True Romance. Weitere große Rollen hatte er u. a. in The Mexican und in der Polit-Satire Kabinett außer KontrollE (OT: In the Loop). Erst letztes Jahr trat Gandolfini in einer Vielazhl von Kinofilmen auf: Killing Them Softly, Violet & Daisy, Zero Dark Thirty und Not Fade Away (von David Chase, dem Schöpfer von "Die Sopranos"). Auch im Theater feierte Gandolfini (u.a. mit Der Gott des Gemetzels) Erfolge.

Es steht außer Frage, dass mit Gandolfini ein großer Charakterdarsteller viel zu früh von uns gegangen ist. Doch mit Tony Soprano hat er noch zu Lebzeiten sich selbst ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt.

Keine Mary-Jane Watson in The Amazing Spider-Man 2!

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The Amazing Spider-Man Mary-Jane Watson

Quellen: Entertainment Weekly, The Hollywood Reporter

Okay, das ist wirklich überraschend. Erst kürzlich habe ich erwähnt, dass in The Amazing Spider-Man 2 jede Menge los sein wird: diverse Bösewichte, das Mysterium von Peter Parkers Eltern, seine Beziehung mit Gwen Stacy etc. Wenn man versucht, so viele Handlungselemente in einen einzigen Film zu kramen, kommt dabei selten was Gutes heraus. Deshalb machte es nur Sinn, dass Sony bereits zwei weitere Sequels angekündigt hat. Ich ging davon aus, dass einige Plotelemente im zweiten Film nur angedeutet und dann in Teil 3 und/oder Teil 4 vertieft werden würden. Was ich aber nicht erwartet habe, ist dass der Regisseur Marc Webb zu einer deutlich drastischeren Maßnahme greift. Um die Handlung des Films zu fokussieren, hat er sich dazu entschlsosen, den Charakter von Mary-Jane Watson (in den Comics die Frau an Peter Parkers Seite; in Sam Raimis Filmen noch von Kirsten Dunst gespielt) komplett aus dem Film zu entfernen. Für die Rolle wurde unter großer Aufmerksamkeit der Filmpresse und der Comic-Fans  Shailene Woodley gecastet, die in Alexander Paynes The Descendants überzeugt hat. In einem Interview mit Entertainment Weekly verriet sie, dass ihre Szenen nun der Schere zum Opfer fielen. Woodley Kommentar dazu:

    “Of course I’m bummed. But I am a firm believer in everything happening for a specific reason…Based on the proposed plot, I completely understand the need for holding off on introducing [Mary Jane] until the next film.”

Die Fans von Mary-Jane müssen sich wohl nun bis zum dritten Spider-Man-Flm gedulden. Laut The Hollywood Reporter wurden bisher nur drei Szenen mit Shailene Woodley gedreht und sie war nur drei Tage am Set. Ein Statement des Regisseur Marc Webb ließ nicht lange auf sich warten:

“I made a creative decision to streamline the story and focus on Peter and Gwen and their relationship,” said Webb. “Shailene is an incredibly talented actress, and while we only shot a few scenes with Mary Jane, we all love working with her.”

Der Fokus soll also ganz und gar auf der Beziehung von Gwen Stacy (Peter Parkers erster Freundin) und Peter Parker liegen. Letztendlich ist es wohl auch eine vernünftige Entscheidung, schließlich war die großartige Chemie zwischen Emma Stone und Andrew Garfield (auch im echten Leben ein Paar) die größte Stärke des ersten Films. Der Fokus kann auch die Bestätigung von dem bedeuten, was viele Comic-Fans bereits vermutet haben (SPOILERALARM!!):

den Tod von Gwen Stacy

 
Laut The Hollywood Reporter wird Woodley höchstwahrscheinlich nicht für The Amazing Spider-Man 3 zurückkehren und ihre Rolle wird neu besetzt. Die Jagd nach Mary-Jane kann also wieder beginnen.

Die Entscheidung, sich auf Wesentliches zu konzentrieren, begrüße ich. Schade ist nur, dass wir nun nicht erfahren werden, wie sich Woodley in der Rolle gemacht hätte. Was übrig bleibt, sind nur einige Set-Fotos (wie beispielsweise eins unten)

 

The Amazing Spider-Man Mary-Jane Watson

Fifty Shades of Grey – Regie gefunden

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Fifty Shades of Grey Regie

Quelle: The Hollywood Reporter

Aus einer extrem populären und mäßig geschriebenen Romanreihe wird Fan-Fiction mit Erotikeinschlag. Aus dieser Fan-Fiction wird eine mäßig geschriebene und extrem populäre Romanreihe. Das bringt die Geschichte von Fifty Shades of Grey auf den Puinkt. Sollte das noch jemandem unbekannt sein – als Vorlage dienzte die Vampir-Schmonzette Twilight. Dem Erfolg tat es keinen Abbruch. Im Gegenteil – allein in Deutschland ging das erste Buch der Trilogie 2,3 Millionen Mal über die Ladentheke. Weltweit sind es bislang mehr als 70 Millionen Exemplare für die gesamte Trlogie. In manchen Märkten hat die Reihe sogar die Zahlen von Harry Potter und Twilight überholt. Und das, obwohl es sich um einen Softcore-Roman handelt, welche es seit jeher schon gibt. Nun ja.

Fifty Shades of Grey Regie
Sam Taylor-Johnson

Noch verwundernswerter ist jedoch, dass die unweigerliche Verfilmung des Romans nur so langsam in die Gänge kommt. Anfang letzten Jahres entbrannte ein heißer Kampf zwischen vielen Major-Studios in Hollywood um die Filmrechte. Universal ging am Ende als Sieger hervor und hat sich damit möglicherweise ihr eigenes "Twilight" gesichert. Seitdem gab es jedoch jede Menge Gerüchte – und kaum konkrete Entwicklungen. Gerade hier gilt, dass man das Eisen schmieden sollte, solange es heiß ist. Fifty Shades of Grey ist ein kulturelles Phänomen des Hier und Jetzt und die Popularität wird schon bald schwinden. Von Emma Watson über Mila Kunis, Ian Somerhalder und Alex Pettyfer bis hin zu Jennifer Love Hewitt, Emma Roberts, Henry Cavill und Krysten Ritter wurde gefühlt jeder zweite junge Star Hollywoods mit einer der beiden Hauptrollen in Verbindung gebracht. Das meiste davon reines Wunschdenken oder unbegründete bzw. weit hergeholte Gerüchte. Auch bei der Frage nach der Regie tauchten Namen wie Stephen Soderbergh, Gus Van Sant, Angelina Jolie und Bill Condon auf. Es waren jedoch nie mehr als reine Gerüchte. Doch jetzt wurde endlich  jemand unter Vertrag genommen, um den Film zu inszenieren – Sam Taylor-Johnson (früher beklannt als Sam Taylor-Wood), die 2010 mit Nowhere Boy, dem Film über den jungen John Lennon, auf sich aufmerksam gemacht hat. Noch mehr als der Film selbst sorgte allerdings damals die Tatsache, dass Taylor-Wood dem 23 Jahre jüngeren Nowhere-Boy-Star Aaron Johnson (am besten bekannt durch die Titelrolle in Kick Ass) näher kam, für Aufmerksamkeit. Die beiden heirateten letztes Jahr.

Interessant ist jedenfalls, dass die Fifty Shades of Grey Regie an eine Frau ging, was angesichts der Story und des Zielpublikums durchaus passend erscheint. Auch beim ersten Twilight-Streifen hatte eine Frau die Zügel in der Hand (Catherine Hardwicke). Ich gehe davon aus, dass es jetzt nicht mehr sehr lange dauern wird, bis auch die beiden Hauptrollen besetzt sind. Unten haben wir für Euch noch das offizielle Press Release von Universal.

UNIVERSAL CITY, CA, June 19, 2013—Universal Pictures and Focus Features today announced that Sam Taylor-Johnson will direct the highly anticipated film adaptation of “Fifty Shades of Grey.”  Michael De Luca and Dana Brunetti are producing the film based on E L James’ #1 bestselling book, alongside James.  The announcement was made by Universal Pictures Co-Chairman, Donna Langley and Focus Features’ Chief Executive Officer, James Schamus.

“Sam’s unique ability to gracefully showcase complex relationships dealing with love, emotion and sexual chemistry make her the ideal director to bring Christian and Anastasia’s relationship to life,” said De Luca.   “E L James’ characters and vivid storytelling require a director who is willing to take risks and push the envelope where needed and Sam is a natural fit.”

Taylor-Johnson most recently directed 2009’s Nowhere Boy, the story of John Lennon’s childhood in Liverpool, where his fledgling genius found a kindred spirit in the teenage Paul McCartney.  The film garnered two BAFTA nominations, including “Outstanding British Film” and “Outstanding Debut by a British Writer, Director or Producer.”  Taylor-Johnson also directed the critically acclaimed short Love You More which was nominated for the Palme D’Or in 2008.  She is currently in development on a film for Columbia Pictures based on the novel by Robert Goorlick, “A Reliable Wife,” which is also being produced by De Luca.

“I am excited to be charged with the evolution of Fifty Shades of Grey from page to screen,” said Taylor-Johnson.  “For the legions of fans, I want to say that I will honor the power of Erika’s book and the characters of Christian and Anastasia.  They are under my skin too.”

Universal Pictures and Focus Features acquired the rights to the three books in the “Fifty Shades of Grey” trilogy in March 2012.  Focus Features will market and distribute the first film in partnership with Universal.  “Fifty Shades of Grey” has become a global phenomenon and the trilogy has been translated in 50 languages worldwide since its release.  To date, the “Fifty Shades” trilogy has sold over 70 million copies worldwide in e-book and print, making it one of the fastest selling book series ever.

“Fifty Shades of Grey” follows the relationship of 27-year-old billionaire Christian Grey and college student Anastasia Steele.  Subsequent novels in the series, “Fifty Shades Darker” (September 2011) and “Fifty Shades Freed” (January 2012) explore the couple’s deepening relationship.  For more information please see the official Fifty Shades of Grey Facebook page: http://www.facebook.com/fiftyshadesofgreymovie.

Taylor-Johnson is represented by WME, Brillstein Entertainment Partners and attorneys Sloane, Offer, Weber, Dern.

Erste Bilder aus Steve McQueens Twelve Years a Slave

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Twelve Years a Slave Bilder

Quelle: USA Today

Steve McQueen hat sich in den letzten Jahren mit seinen ersten beiden Filmen Hunger und Shame als einer der vielversprechendsten neuen Regisseuren der Arthouse-Szene etabliert. Schonungslos, unerschrocken und bildstark wandte er sich mutig unangenehmen Themen zu und holte aus seinem Star Michael Fassbender (der in beiden Filme die Hauptrolle übernahm) alles heraus. Für die Academy war das wohl zu viel, weshalb Shame auch absolut zu Unrecht keine Beachtung bei den Oscars fand. Unter den Cineasten hingegen erfreut sich McQueen immenser Beliebtheit. Sein nächstes Projekt, Twelve Years a Slave, könnte man verglichen zu den beiden Vorgängern schon als absoluten Mainstream bezeichnen, was jedoch angesichts der involvierten Talente der Qualität keinen Abruch tun sollte. Zumindest wird die Academy es diesmal wohl schwer haben, McQueens Film zu ignorieren.

Twelve Years a Slave basiert auf den gleichnamigen Memoiren von Solomon Northup, einem Schwarzen, der Anfang des 19. Jahrhundert in Freiheit im Bundesstaat New York geboren wurde. Der gelernte Schreiner und Geiger wurde 1841 entführt und in die Sklaverei verkauft. Zwölf Jahre lang lebte er in Knechtschaft in Louisianna und musste in der Zeit diverse Grausamkeiten erleiden. Erst 1853 wurde er befreit.

In der Verfilmung der Memoiren übernimmt Chiwetel Ejiofor die Hauptrolle. Für ihn könnte der Film endlich einen (wohlverdienten) großen Durchbruch bedeuten. Natürlich darf auch Michael Fassbender bei einem Steve McQueen-Flm nicht fehlen. Er spielt einen böswilligen Plantagen-Besitzer, der Solomon gekauft hat. In weiteren Rollen hat sich ebenfalls eine beeindruckende Riege an Schauspielern versammelt – Benedict Cumberbatch, Brad Pitt, Paul Dano, Sarah Paulson und Paul Giamatti sind nur einige der Namen. Ebenfalls werden in dem Film Dwight Henry und Quvenzhané Wallis wiedervereint, die das Vater-Tochter-Gespann im letztjährigen Beasts of the Southern Wild gespielt haben. Zu Twelve Years a Slave hat USA Today jetzt erste Bilder veröffentlicht, die Ihr unten sehen könnt.

Twelve Years a Slave Bilder 1

Twelve Years a Slave Bilder 2

Twelve Years a Slave Bilder 3

Twelve Years a Slave Bilder 4

Twelve Years a Slave Bilder

Twelve Years a Slave Bilder 6

In Deutschland bringt Tobis Twelve Years a Slave am 23.01.2013 in die Kinos.

Sony legt Starttermine für zwei weitere Spider-Man-Filme fest

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Spider-Man Sequels

Quellen: Comingsoon, Comigbookmovie

Die vier bisherigen Spider-Man-Filme haben für Sony weltweit mehr als $3,2 Mrd umgesetzt. Mit anderen Worten: egal welche Inkarnation der Charakter annehmen wird und wer ihn spielen wird, die Filmreihe wird nie ein Ende finden, denn eine größere und zuverlässigere Geldquelle kann man sich kaum vorstellen. Natürlich ist es umso besser, dass der letzte Film, The Amazing Spider-Man, trotz vieler Vorbehalte über die Notwendigkeit eines Reboots nur zehn Jahre nach dem Original, sich als ein sehr solider Streifen entpuppte, der (nicht unähnlich dem neusten Superman-Abenteuer Man of Steel) ein gutes Fundament für ein neues Franchise bot. Allen Anzeichen zufolge, sind die Einsätze bei Teil 2 (welcher am 17.04.2014 in die deutschen Kinos kommen wird) deutlich höher. Lange ist schon bekannt, dass Spidey sich mit mindestens zwei Bösewichten anlegen muss – Rhino (Paul Giamatti) und Electro (Jamie Foxx). Da außerdem der Charaker von Norman Osborn (gespielt von Chris Cooper) ebenfalls eine Rolle spielt, kommt möglicherweise noch der Green Goblin hinzu. Doch das ist noch nicht alles. Kürzlich tauchten Gerüchte auf, dass Colm Feore den Bösewicht Vulture verköpern soll und dass The Amazing Spider-Man 2 auf die Entstehung der Sinister Six hin arbeitet (man stelle sich The Avengers unter Bösewichten vor), welche dann die Widersacher von Spider-Man in dritten Film sein würden. Außerdem spielt Felicity Jones möglicherweise Felicia Hardy in dem Film, deren Alter Ego Black Cat ebenfalls später eine größere Rolle erhalten könnte. Schließlich bekommt Emma Stones Gwen Stacy durch die Ankunft von Mary-Jane Watson (Shailene Woodley) Konkurrenz in Liebesdingen.

Das ist ziemlich viel Stoff, um in einen Film hineinzupacken, insbesondere da noch das Geheimnis um Peter Parkers Eltern weiterhin eine Rolle spielen soll und sich wie ein roter Faden durch die Geschichte ziehen wird. Sony sieht das scheinbar ebenso und voller Zuversicht im Hinblick auf den Erfolg des kommenden Films, legte das Studio bereits die Starttermine nicht nur für einen, sondern gar für zwei (!) weitere SpiderMan-Filme fest. Der dritte Film soll am 10.06.2016 in die US-Kinos kommen (das erste Wochenende am Mai war betreits durch einen anderen Marvel-Film belegt). der vierte am 4.05.2018. Ja, Ihr lest richtig. Noch fast ein Jahr vor dem Start des zweiten Films, wude bereits das Startdatum für den vierten festgelegt, und das beinahe fünf Jahre im Voraus! Das bedeutet außerdem vier Spider-Man-Filme in sieben Jahren (bei Christopher Nolan gab es drei Batman-Filme in acht Jahren! Damit haben die Comic-Fans wirklich Grund zur Freude über die nächsten fünf Jahre. Neben den drei Spider-Man Sequels, kommen zwischen 2014 und 2018 noch unzähliche weitere Comic-Streifen in die Kinos, unter anderem Thor: The Dark Kingdom, Ant-Man, The Avengers 2, Guardians of the Galaxy, Sin City: A Dame to Kill for, ein Fantastic Four Reboot, Casptain America: The Winter Soldier, X-Men: Days of Future Past und viele andere.

Dekadenz blüht im The Wolf of Wall Street Trailer

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Quelle: Paramount Pictures

Kaum ein Regisseur hat bis in seine späten Jahre eine noch so blühende und erfolgreiche Karriere wie Matrin Sciorsese. Vor 40 Jahren schion, feierte er mit Hexenkessel (OT: Mean Streets) seinen ersten großen Erfolg. Nur drei Jahre später wurde ein Film von ihm (Taxi Driver) als Bester Film bei den Oscars nominiert. Daraufhin folgten unter anderem die Klassiker Wie ein wilder Stier und Goodfellas, die Scorsese weitere Oscarnominierungen einbrachten und seinen Status als einen der besten US-amerikanischen Regisseure aller Zeiten festigten. Doch im Gegensatz zu diversen anderen Vertretern seiner Generation, wie Francis Ford Coppola oder John Carpenter, ist Scorseses auch heute, 40 Jahre nach seinem ersen großen Erfolg, so umjubelt und erfolgreich wie noch nie. Nach einem kurzen qualitativen Durchhänger in den Neunzigern (sorry an alle Casino– und Kundun-Fans!), kehrte Scorsese Anfang des letzten Jahrzehnts zurück in das Rampenlicht und lieferte einen umjubelten und beliebten Film nach dem anderen ab. Die Rennaisance seiner Karriere leitete 2002 Gangs of New York ein. Vier von Scorseses fünf letzten Spielfilmen erhielten Oscarnominierungen – insgesamt 37 an der Zahl! Jeder der Filme (Gangs of New York, The Aviator, Departed – Unter Feinden, Hugo Cabret) wurde auch als "Bester Film" bei den Oscars nominiert. Gewonnen wurden insgesamt 14 Oscars, davon auch einer für Scorsese selbst (für Departed). Mit eben diesem Film und mit Shutter Island feierte er zudem seine größten finanziellen Erfolge, die ihn endlich als einen der weniger Regisseure etablierten, die alleine mit ihrem Namen Zuschauer massenweise in die Kinos locken können.

Jedes Mal, wenn ich mir in den letzten Jahren gedacht habe, dass Scorsese wirklich nicht einen tollen Film nach dem anderen abliefern kann und irgendwann dann doch auf die Nase fällt, wurde ich eines Besseren belehrt. Hugo Cabret und Departed avancierten zu meinen Lieblingsfilmen in ihren jeweiligen Jahren. Auch Shutter Island war bei mir 2010 hoch platziert und gehört meiner Meinung nach zu den unterschätzten Filmen von ihm (auch wenn er in finanzieller Hinsicht zu seinem größten Erfolg weltweit wurde). Vorbei ist also die Zeit, in der ich jegliche Zweifel an Scorsese hatte. Seine fünfte Zusammenarbeit mit Leonardo DiCaprio, The Wolf of Wall Street, gehört schon seit der Ankündigung zu den interessantesten Projekten dieses Jahres. Der eben erschienene Trailer hat meine Erwartungen nur noch mehr in die Höhe getrieben. Mit einer Wall-Street-Satire,wagt sich Scorsese, der letztes Jahr seinen 70. Geburtstag gefeiert hat, wieder in neue Gefilde vor (nachdem sein letzter Film auch sein erstes – und äußerst gelungenes – Experiment mit 3D war und dazu auch noch sein erster Familienfilm). Basierend auf der Autobiografie Autobiografie von Jordan Belfort, handelt The Wolf of Wall Street von einem sehr erfolgreichen Börsenmakler, der mit 26 zum Multmillionär wurde und später wegen illegaler Geschäfte zwei Jahre in Gefängnis absitzen musste.

Okay, zugegeben, Filme über die Wall Street und rücksichtslose Finanzhaie wirken (trotz der Aktualität) wie ein alter Hut. Doch in Scorsese, I trust. Außerdem sieht der Trailer verdammt vielversprechend aus. Leonardo DiCaprio scheint (wie in allen seinen Kollaborationen mit Scorsese) wieder richtig aufzugehen in seiner Rolle (endlich Oscar?!) und Matthew McConaughey beweist, dass Magic Mike und Killer Joe letztes Jahr keine Zufallstreffer waren und er wirklich was in sich hat. Die namhafte Besetzung wird durch Jonah Hill, Jean Dujardin, Jon Favreau und Spike Jonze abgerundet.

The Wolf of Wall Street kommt am 12.12.2013 in die deutschen Kinos und wird mit großer Wahrscheinlichkeit während der kommenden Oscar-Saison von sich häufig hören lassen. Könnte Martin Scorsese nächstes Jahr mit Billy Wilder gleichziehen und zum Regisseur mit den zweitmeisten Oscarnominierungen werden (hinter William Wyler und seinen uneinholbaren 12 Noms)? Wir werden’s sehen.

Die Unfassbaren – Now You See Me (2013)

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Die Unfassbaren - Now You See Me Filmkritik

Now You See Me, USA 2013 • 115 Min • Regie: Louis Leterrier • Mit: Jesse Eisenberg, Mark Ruffalo, Woody Harrelson, Mélanie Laurent, Isla Fisher, Dave Franco, Michael Caine, Morgan Freeman • FSK: ab 12 Jahren • Kinostart: 11.07.2013 Deutsche Website

Handlung

Bei einer Zaubershow in Las Vegas verblüffen die Magier der „Four Horsemen“ ihr Publikum, indem sie mit Hilfe eines Gasts aus dem Publikum eine Bank ausrauben – in Paris! Durch diese Aktion wird auch das FBI auf die magisch begabte Truppe aufmerksam, allen voran Agent Dylan Rhodes (Mark Ruffalo), der mit Zaubertricks und dergleichen rein gar nichts am Hut hat. Mit der überraschend angereisten Interpol-Agentin Alma Dray (Mélanie Laurent) versucht das FBI nun einen Fall zu lösen, der immer undurchschaubarer wird, je näher man an die vermeintliche Lösung rückt.

Kritik

Müsste man jemandem „Die Unfassbaren“ mit wenigen Worten umschreiben, könnte man sagen, dass es sich hierbei um eine gelungene Mischung aus „Ocean’s Eleven“ und „The Prestige“ handelt. Als Drehbuchautor Edward Ricourt anfing am Skript zu werkeln, hatte er zunächst nur einen reinen „Heist-Movie“ im Kopf, also einen Film, in dem es um einen raffinierten Raub geht. Doch er wollte eine Komponente einfügen, die dem Genre einen frischen Ansatz verleiht. Somit kam er zu der Idee, die Geschichte mit der Welt der Magier und Illusionisten zu verbinden – Und das ist ihm durchaus gelungen!

Die Unfassbaren - Now You See Me Bild 1Schon zu Beginn des Films wird man sofort mit den Akteuren vertraut gemacht, die nur kurze Zeit später die fantastische Gruppe „Four Horsemen“ bilden und die Welt zum Staunen bringen. Den Anfang macht J. Daniel Atlas (Jesse Eisenberg), der sich als Experte für Karten- und Taschenspielertricks mit dem gewissen Etwas einen Namen gemacht hat. Mit dabei ist auch seine ehemalige Assistentin Henley Reeves (Isla Fisher). Nach einem Streit mit Atlas sind die beiden getrennte Wege gegangen und Henley hat es geschafft, sich selbst einen Ruf als Entfesselungskünstlerin aufzubauen. Diesen beiden „Magie-Profis“ wird auch der unerfahrene, aber durchaus talentierte Jack Wilder (Dave Franco) zur Seite gestellt, der sich zu Beginn des Films noch mit billigen Tricks und Taschendiebstahl über Wasser hält. Eine andere Seite der Magie und Illusion verkörpert Merritt McKinney (Woody Harrelson). Vor vielen Jahren war er als erfolgreicher Hypnotiseur und Mentalist unterwegs, allerdings sind seine besten Tage vorüber. Mittlerweile ist er dazu übergegangen, Frauen zu hypnotisieren und deren fremdgehende Ehemänner währenddessen zu erpressen.

Durch eine unbekannte Person werden die vier mittels Tarot-Karten zu einer beinahe leerstehenden Wohnung geführt und treffen das erste Mal aufeinander. Es folgt ein Schnitt – und man sieht die vier als perfekt aufeinander abgestimmte Gruppe auf einem Centerstage in Las Vegas. Im Publikum sitzt, abgesehen von dem Geldgeber der Horsemen, Arthur Tressler (Michael Caine), niemand Geringerer als Thaddeus Bradley (Morgan Freeman), ein Spezialist im Aufdecken von Zaubertricks und Illusionen. Dieser filmt heimlich den unglaublichen Bankraub, der anscheinend den Gesetzen der Physik widerspricht, und wird somit zu einem wichtigen Informanten für Agent Dylan Rhodes (Mark Ruffalo), der widerwillig die Ermittlung in dem Fall für das FBI übernommen hat. Als wäre das nicht schon schlimm genug für ihn, muss er auch noch mit der Interpol-Agentin Alma Dray (Mélanie Laurent) zusammenarbeiten, die im Gegensatz zu ihm viel mehr Interesse an der magischen Welt zeigt.

Die Unfassbaren - Now You See Me - Jesse EisenbergWie man sieht, reihen sich in diesem Film mehrere renommierte Schauspieler aneinander. Das ist ein Segen für diesen Streifen, der mit einer falschen Besetzung vermutlich nicht halb so sympathisch daherkommen würde. Jesse Eisenberg und Woody Harrelson zeigen, dass die Buddy-Chemie der beiden bei „Zombieland“ kein Zufall war. Die beiden Altmeister des Films, Michael Caine und Morgan Freeman, spielen ihre Rollen sehr überzeugend und es hat schon etwas Ehrwürdiges, wenn sich diese beiden Charaktermimen im direkten Dialog gegenüberstehen. Mark Ruffalo spielt seinen FBI-Agenten routiniert und glaubwürdig, jedoch wurde ihm mit Mélanie Laurent ein weiblicher Gegenpart zur Seite gestellt, der ihm nicht das Wasser reichen kann. Aus der Riege der Magier verblassen Isla Fisher und Dave Franco ein wenig, allerdings hat letzterer immerhin eine spektakuläre Actionszene spendiert bekommen, in der er zeigen darf, dass Karten vielseitig einsetzbar sind.

Eine Sache, die dem Zuschauer während des Films immer wieder eingetrichtert wird, ist die Tatsache, dass man manchmal nicht zu versessen auf Details achten darf, da man sonst das Gesamtbild aus dem Auge verliert. Leider ist die große, überraschende Auflösung am Ende des Films so weit hergeholt, dass man sich fragen muss, wie man das ansatzweise hätte erahnen sollen. Zugegeben, Hinweise wurden gestreut, aber das Motiv ist letzten Endes nicht nachvollziehbar.

Zum Glück wird man mit dieser Tatsache erst am Ende des Films konfrontiert und hat somit die Chance einen Film zu genießen, der fast seine gesamte Laufzeit über unterhalten kann.

Fazit

<strong>Die Unfassbaren – Now You See Me</strong> schafft es, zwei Genres miteinander zu verschmelzen und etwas Neues zu erschaffen. Die wunderbar gewählte Besetzung führt den Zuschauer gekonnt durch die Geschichte, die mit vielen Wendungen und Überraschungen aufwartet. Einzig und allein die Auflösung des Films kann eventuell zu Unverständnis führen – aber der Weg dorthin ist sehr gut gemacht!

Trailer

"Scrubs" – Meine Rückschau

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Tagträume, Operationen und Hausmeister. "Scrubs" war lange Zeit integraler Bestandteil der TV-Comedy-Landschaft. Aber was bleibt drei Jahre nach Serienende? Ein Gedankenstrom.

Wie viele Sitcoms hat ProSieben mittlerweile eigentlich im Programm? „Two and a Half Men“, „How I Met Your Mother“, „The Big Bang Theory“, „2 Broke Girls“, „New Girl“, „Apartment 23“  und jüngst dazu gekommen: „Mike und Molly“. Und das sind nur die Serien, die das Abend-Programm füllen. Am Vor- und Nachmittag laufen dann noch Wiederholungen von einigen der genannten Serien und zusätzlich „Malcolm mittendrin“ und „Scrubs – Die Anfänger“. Nun ist „Scrubs“ mittlerweile auch seit gut drei Jahren abgesetzt. Demnach häufig dürften mittlerweile auch die einzelnen Folgen in Dauerschleife über die Mattscheibe geflimmert sein. Das hat wahrscheinlich nicht nur rein qualitative Gründe. Im Vergleich mit den zig anderen Fließband-Comedys stellte „Scrubs“ aber, zumindest in seinen Anfangstagen, eine gewisse Qualitätsspitze dar. Aber der Reihe nach.

Die Figuren

In „Scrubs“ geht es, wie der Titel schon sagt, um Anfänger. Genauer gesagt, junge Medizinstudenten, die frisch von der Universität kommen und in den ruppigen Krankenhausalltag geschmissen werden. Hauptfigur ist John Dorian (Zach Braff), von allen nur J.D. genannt, sowie sein bester Freund – wie die Serie allzu oft betont, „No Homo!“ – Christopher Turk (Donald Faison). In der ersten Folgen werden dann auch noch die weiteren Charaktere eingeführt: Die leicht neurotische und im Umgang mit ihren Mitmenschen etwas tollpatschige Anfängerin Elliot Reid (Sarah Chalke); die toughe Krankenschwester Carla Espinosa (Judy Reyes); der abgebrühte Chefarzt Dr. Bob Kelso (Ken Jenkins); der rebellische Oberarzt mit latentem Hang zu langen Schimpftiraden, Dr. Perzival „Perry“ Cox (John C. McGinley) sowie ein dezent verrückter Hausmeister (Neil Flynn). Schauspielerisch konnte man der Serie auch wenig vorwerfen. Gerade der Hauptcast hatte sich nach der ersten Staffel wunderbar eingespielt. Sowohl die eigenen Rollen als auch das Zusammenspiel untereinander funktionierte wunderbar. Und selbst die Nebenrollen waren sehr gut besetzt. Robert Maschio (Todd), Sam Lloyd (Ted) oder Johnny Kastl (Doug) lieferten als fester Teil des Ensembles tolle Darstellungen ab. Sogar Figuren, die relativ schnell wieder aus der Serie verschwanden (zumeist Liebschaften von J.D.), waren meist durch die Bank überzeugend gespielt.

Das Krankenhaus

In den ersten ungefähr drei Staffeln geht es dann hauptsächlich um den Beruf als junger Arzt, der zwischen dem jugendlichen Idealismus, ein Halbgott in Weiß zu sein, und dem alltäglichen Realismus, dass man ein Angestellter eines Betriebes ist, der irgendwie am Laufen gehalten werden sowie finanziell über die Runden kommen muss, angesiedelt ist. Das Szenario allein ist schon interessant genug und sorgt für einige dramatische und tragische Momente sowie einige ernüchternd realistische Situationen. Auch wenn nicht alles 1:1 auf deutsche Verhältnisse übertragbar ist (dazu ist das Versicherungssystem zu unterschiedlich), bekommt man doch interessante Einblicke. Ab der vierten Staffel baut der „Realitätsanspruch“ genauso merklich ab wie das Interesse, Eindrücke aus dem Klinik-Alltag zu schildern. Ab da geht es dann mehr darum, zu heiraten, Kinder zu kriegen und ein Haus zu bauen. So weit, so bekannt, so konservativ; dass Dr. Cox und seine Ex-Frau Jordan (Christa Miller, im wirklichen Leben liiert mit Serienschöpfer Bill Lawrence) im weiteren Verlauf der Serie in „wilder Ehe“ leben, dürfte noch am unkonventionellsten sein. Natürlich läuft man Gefahr, in Routine abzurutschen, wenn man immer dieselben Geschichten erzählt, und in einem Krankenhaus gibt es nicht jeden Tag wichtige medizinische Rätsel zu lösen. Dennoch ist es sehr schade, dass sich am Ende alle Handlungsstränge um Turks und Carlas Eheprobleme oder J.D.s und Elliots „Kriegen’se sich, oder nich?“-Beziehung drehen. Die viel gescholtenen letzten beiden Staffeln – um genau zu sein Staffel acht und Staffel neun – beziehungsweise die erste Staffel der angedachten Spin-Off-Nachfolger-Serie „Med School“ – versuchten zumindest, mit den Figuren etwas Neues zu machen, indem sie die Perspektiven umdrehten. Nach acht Jahren im Dienst waren J.D., Turk und Elliot in der Position, die Dr. Cox und Dr. Kelso am Anfang der Serie inne hatten. Aus Schülern waren Lehrer geworden, die sich mit den neuen Anfängern rumärgern mussten.

Scrubs - Die Anfänger - Der Cast

Der Humor

„Rumärgern“ ist dabei ein gutes Stichwort. Dass die letzten Staffeln von „Scrubs“ quotenmäßig scheiterten, lag zu nicht kleinen Teilen wahrscheinlich auch daran, dass die meisten neuen Figuren hoffnungslos blass oder gleich arg unsympathisch waren. Und mittlerweile hatte sich auch jeder Anflug von Humor aus der Serie verabschiedet. Die Entwicklung des Comedy-Aspekts war immer schon eine, um mit Alfred Biolek zu sprechen, interessante Angelegenheit. Die ersten Staffeln von „Scrubs“ waren nicht sonderlich lustig. Zumindest gemessen an Sitcom-Standards. Keine Lacher vom Band, wenig bemerkenswert gesetzte Pointen, nicht viele Running-Gags und oft auch sehr ernste Themen dominierten das Geschehen. Dazu kamen, für Sitcoms auch eher ungewöhnlich, recht blasse Farben und geringes Colour-Grading. Erst mit den späteren Staffeln veränderten sich die Erzählart und damit auch der Humor. Anfangs eher unwichtige Nebenfiguren wie Todd, Ted, Doug oder eben der Hausmeister rückten mehr in den Mittelpunkt, wurden teils sogar zu Hauptfiguren. Das funktionierte eine Zeit lang sogar recht gut. Neue Figuren bringen frischen Wind, und zum Beispiel mit Teds A-Cappella-Gruppe (die es übrigens als „The Blanks“ wirklich gibt) konnte man auch einige lustige Ideen in die Serie einbringen.

Mit zunehmender Laufzeit trat aber das ein, was viele gute Serien kaputt gemacht hat. Der Internet-Slang bezeichnet es als „Flanderization“. Eine Figur, die vorher einen lustigen Tick, eine Marotte hatte, wird vollkommen darauf reduziert und diese Macken werden dann ins Extreme übersteigert. So wurde aus dem Macho Todd der bi- und hypersexuelle Toddster, aus dem überforderten Anwalt Ted ein hoffnungsloser Versager, dessen Schicksalsschläge sich mit denen von Hans Moleman aus „Die Simpsons“ messen konnten, und aus dem Hausmeister schlicht ein gemeingefährlicher Irrer. Bis zu einem gewissen Punkt nimmt man so was ja sogar noch hin. Wenn es für einen guten Witz reicht, warum nicht? Spätestens, wenn dann aber vollkommen unnötige Nebenrollen eingeführt werden, die wirklich nur für einen Witz gut sind und mehr nicht, wird es nervig. Beispiel? Josephine, die kleine Anfängerin aus Staffel sieben mit der latent hohen Heliumstimme.

Diese Entwicklung ging mit einer anderen einher: Die Serie verlor immer mehr die Bodenhaftung. Dinge, die vorher J.D.s Tagträumen vorbehalten waren, geschahen plötzlich in der Serienrealität. Lavernes Gospel-Chor singt auf der Intensiv-Station? In der Krankenhaus-Kanalisation lebt ein Walross? Bettpfannen-Rennen? So was würde in einer Folge „South Park“ funktionieren, nicht aber in einer Serie, die stets betont, dass es hier um echten Krankenhaus-Alltag geht.

Die Musik

Was „Scrubs“ bis zum Ende richtig macht, war die Auswahl des Soundtracks. Auch wenn es eine deutliche Tendenz hin zum üblichen Indie-Geklampfe gab, war die Mischung meist recht bunt. Und einige wirklich markante Verbindungen zwischen Handlung und Musik bekam man auch hin. Colin Hay zu Beginn von Staffel zwei, beispielsweise, mit seinem Song „Overkill“. Oder „Death Cab for Cutie“ aus Staffel acht mit „I’ll follow you into the dark“ zum Tod eines Patienten. Und, natürlich, „The Fray“ mit „How to save a life“, ausgerechnet in einer Folge, in der Dr. Cox mehrere Patienten an Tollwut wegsterben. In dieser Hinsicht bot „Scrubs“ eine gesunde Mischung aus Evergreens und unbekannteren Stücken. Joseph Arthur, die Foo Fighters, Men Without Hats, Leroy, David Gray, R.E.M. (mit einem ihrer schönsten und zu Unrecht unbekannteren Songs „Half a World Away“), U2, Coldplay, Beck, Mark Knopfler – die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Zumindest für eine abwechslungsreiche Playlist sorgte „Scrubs“ immer, und meisten schafften die Macher es auch, die Songs so markant einzusetzen, dass sich mit den Melodien oft die Bilder der Serie verbanden. Dazu kamen noch die immer recht griffigen A-Capella-Auftritte von Teds Band (in der Serie übrigens „Die erbärmlichen Versager“).

Die Episoden

Am deutlichsten bemerkbar machte sich der musikalische Anteil an der Serie natürlich bei der, für amerikanische Serien scheinbar unvermeidbaren, Musical-Episode. Die komponierten Songs haben tatsächlich reichlich Pfeffer, und die Idee, wie man so ein Konzept in die Serie integriert, war ausnahmsweise mal nicht vollkommen herbei konstruiert, sondern sogar im Serienkosmos verankert. In der Hinsicht gelang es meist sogar wirklich, einige schöne Ideen umzusetzen. Die „Zauberer von Oz“-Episode („Mein Weg nach Hause“) transportiert einige schöne Referenzen von Oz ins „Sacred Heart“-Krankenhaus. „Ich und Toto gehen nach Hause“, klasse. Nervig war nur die, gerade am Ende allzu durchschaubare Masche, immer drei Handlungsstränge parallel nebeneinander zu inszenieren. Anfangs war das sicher noch niedlich und mit einigen schicken „Aha“-Effekten verbunden. Nach der fünften Folge, die nach diesem Schema funktionierte, nervte es eher. Dennoch, Folgen wie „Meine Schuld“ mit einem tollen Gastauftritt von Brendan Fraser, „Mein Katalysator“ mit einem ebenso tollen Gastauftritt von Michael J. Fox, oder „Mein Einhorn“ in der sich der „Friends“-Star Matthew Perry zum Besten gibt, entschädigen in der Hinsicht für einiges.

Scrubs - Die Anfänger - Zach Braff und Donald Faison

Die „Guy Love“

Auch wenn die Musical-Episode an sich toll ist, ein Song bringt eines der großen Probleme der Serie gut auf den Punkt: „Guy Love“. „And when I say/I love you, Turk/It’s not what it implies“. Mit Homosexualität kam „Scrubs“ nie sonderlich gut klar. Wenn Turk in einer Folge J.D. darauf hinweist, dass „Weiße“ in der Öffentlichkeit nur Tanzen dürften, wenn sie erkennbar homosexuell wären, kann man das vielleicht noch als missglückten Witz abtun. Wenn Dr. Cox später, wenn es um die Erziehung seines Sohns geht, Phrasen fallen lässt wie „Du schleppst ihn schon ständig zum Ballett, bitte lass uns nicht noch den letzten Nagel in seinen schwulen Sarg [sic!] schlagen“, dann muss die Frage erlaubt seien, ob man sich da nicht ein bisschen verrannt hat. Man könnte die Angst der Figur vor einem homosexuellen Sprössling vielleicht im Kontext der Serie mit einem „schlechten Beispiel“ entschuldigen. Dr. Kelsos Sohn Harrison wird auch als Klischeetunte der schlimmsten Sorte inszeniert (bzw. beschrieben, in persona taucht dieser nämlich komischerweise nie auf). Schon als kleiner Junge strickte der nämlich und schaute sich Musicals an. Da ist es natürlich nur noch ein kleiner Schritt zu Nippel-Piercings und minderjährigen Toy-Boys. Versteht sich von selbst, dass sich so jemand auch nur für Sport interessiert, weil er den Spielern die Trikots entwirft. Auf die ehrlich gemeinte Anmerkung einer Figur, dass das doch „stark“ wäre, antwortet Kelso nur mit einem resignierenden „Nein, ist es nicht“. So eine Darstellung von schwulen und „unmännlichen“ Charakteren aber noch viel weniger. Unter diesem Gesichtspunkt erscheinen J.D.s ständige Frauen-Geschichten und zahlreiche Affären auch in einem anderen Licht. Die Implikation, dass eine Hauptfigur tatsächlich schwul sein könnte, war den Machern dann wohl doch etwas viel. Für Lebensentwürfe abseits von „Vater-Mutter-Kind“ hatte „Scrubs“ wenig über. Dr. Zeltzer, bekennender Swinger, wird von der Serie als absolute Witzfigur dargestellt, und die anfangs noch souveräne, resolute und unabhängige Carla wird von Staffel zur Staffel mehr zur Glucke der Gruppe. Und Elliot? Ein Beispiel aus den späteren Staffeln: Sie kann riechen, wenn jemand ein Baby bekommen hat. Case closed.

Am Ende?

Was bleibt also? Im Grunde eigentlich nicht viel. Abseits von Indie-Liebling Zach Braff, der mit seiner Regiearbeit „Garden State“ beachtliche Erfolge feierte und momentan seinen neuen Film „Wish You Were Here“ finanzieren möchte, hat kaum einer der „Scrubs“-Stars groß Karriere gemacht. Donald Faison hat den Sprung aus dem Fernsehen ins Kino nie geschafft. Zuletzt war er im Effekt-Film „Skyline“ zu sehen. Ähnliches gilt für McGinley, Jenkins und Chalke. Die Serie selbst wird in spätestens fünf Jahren wohl leider auch nicht mehr wirklich von Interesse sein. Denn: Wer guckt heute noch „Friends“? Also, wer, der es nicht damals zur TV-Ausstrahlung gesehen hat? Serien – und Sitcoms ganz besonders – haben immer einen nicht zu verachtenden sozialen Aspekt. Es wird geguckt, worüber man mit anderen sprechen kann und demnach, was alle schauen. Die grundsätzlichen Strukturen ändern sich zwar wenig, in dem Rahmen muss es aber trotzdem meist etwas Neues sein. „How I Met Your Mother“, zum Beispiel, ist letztendlich auch „nur“ eine modernisierte Version eben von „Friends“. Ob es irgendwann also ein neues „Scrubs“ geben wird? Auszuschließen ist das nicht, eher im Gegenteil. Aber, welche Sitcoms haben den Test der Zeit wirklich überstanden? Die alten „ALF“– oder „Der Prinz von Bel-Air“-Staffeln, die bei jedem noch irgendwo im Regal stehen, sind heute hauptsächlich aus nostalgischen Gründen interessant. Wirklich plausibel und überzeugend erklären, wieso man den jungen Will Smith mal für den coolsten Typen im Fernsehen hielt, kann man aber wohl nicht. Die Halbwertzeit von Sitcom ist schlicht ziemlich gering. Das muss aber nichts per se Schlechtes sein. „Scrubs“ und seine verwandten Formate unterhalten. Manche besser, manche schlechter. Das macht sie natürlich hauptsächlich zu Unterhaltungsformaten. Aber, wie sagt J.D. in der Folge „Meine Sitcom“ („My Life in Four Cameras“; „Scrubs“ wurde, im Gegensatz zu den meisten Sitcoms, mit einer Kamera gedreht) dann auch so schön passend: „[An solchen Tagen,] ist es gut zu wissen, dass es immer eine Sache gibt, die einen aufheitern kann.“

Die Nacht der Creeps (1986)

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Die Nacht der Creeps Bluray

Night of the Creeps, US 1986 • 90 Min • Regie: Fred Dekker • Mit: Tom Atkins, Jason Lively, Jill Whitlow, Steve Marshall, Wally Taylor, Bruce Solomon, David Paymer • FSK: ab 16 Jahren • DVD/Blu-ray-Start: 07.06.2013

Handlung

Die Nacht der Creeps - AnfangsszeneIrgendwo in den Tiefen des Weltalls. An Bord eines Raumschiffs läuft ein Alien, verfolgt von zwei weiteren, schwer bewaffneten Artgenossen, um sein Leben. In seinen kleinen, unförmigen Händen trägt es ein Kanister mit einer gefährlichen Substanz. Bevor der bizarre Zwerg von den Laserpistolen der anderen aufgehalten werden kann, schießt er den Behälter ins All. Szenenwechsel. Im Erdenjahr 1959 holt ein College-Student eines Nachts seine Freundin zu einem Date in seinem Auto ab. Als Sie an einem abgelegenen Parkplatz die Sternennacht bewundern, sehen Sie eine Sternschnuppe, deren Landeplatz sie neugierig aufsuchen. Doch während der junge Romantiker von einer seltsamen Substanz attackiert wird, das durch den Mund in ihn eindringt, hat seine Umworbene das Pech, von einem Axt-zückenden Psychopathen geköpft zu werden, der zufällig in derselben Gegend unterwegs ist. 28 Jahre später wird die Leiche des Studenten von Chris Romero (Jason Lively) und seinem gehbehinderten Freund J.C. (Steve Marshall) in einem geheimen Labor der medizinischen Fakultät der Corman University gefunden. Die zwei Außenseiter sollten als Aufnahmeprüfung in eine Studentenverbindung eine Leiche entwenden, befreien aber unwissentlich das in dem eingefrorenen Studentenkörper gefangene Alien, das sich prompt viral vermehrt und die Studenten und Dozenten des Campus in Zombies verwandelt. Dabei wollte Chris mit der Aktion nur seiner neuen Herzdame Cynthia Cronenberg (Jill Whitlow) imponieren. Jetzt ist er stattdessen auf die Hilfe des traumatisierten, suizidgefährdeten Polizeidetektiven Ray Cameron (Tom Atkins) angewiesen, um der unberechenbar flinken Alienbrut vor dem ersehnten Abschlussball Einhalt zu gebieten…

Kritik

Zu Fred Dekker gelangt man am schnellsten über Shane Black. Black, der angesehene Buddy-Movie-Experte (Lethal Weapon, 1987), der jüngst als Co-Autor und Regisseur des Mega-Blockbusters Iron Man 3 (2013) den Hollywood-Zenit erklomm, trugt Mitte der 1980er zum Skript zu Monster Busters (engl. Originaltitel: The Monster Squad) bei. Sein Drehbuchpartner bei der gruselig-albernen Horrorkomödie von 1987 war der Regisseur des Films: Fred Dekker. Der kalifornische Autorenfilmer ließ in seiner zweiten großen Kinoproduktion, einem ebenso konstruierten wie schalen Kinderfilm eine Gruppe Horrorfilm-begeisterter Jungs gegen gleich mehrere Monster aus den Universal-Filmen der 1930er und 40er Jahre antreten. Heute gilt die Kollaboration der zwei ehemaligen UCLA-Kommilitonen Black und Dekker, in der sich unter anderem Graf Dracula, die Mumie, Frankensteins Monster, der Schrecken vom Amazonas und der Wolfsmensch die Ehre erweisen, als ein Kultfilm seines Genres und der häufig belächelten Kinoepoche der 1980er. Dekker selbst erzählte später gerne davon, wie Monster Squad, sein zweiter Flop in Folge, ihm die Karriere als Regisseur mehr oder weniger nahm und ihn zum Autorendasein verdammte. Aber zum Glück sei der Film, vor allem auch Dank seinem Co-Autoren, um Längen besser als sein Debüt, der Genre-Bastard Die Nacht der Creeps (im Original: Night of the Creeps) vom Jahr zuvor, der sich ähnlich wie Monster Squad auch aufgrund der VHS-Revolution der 80er und 90er Jahre zu einem oftgenannten Kultfilm unter Genrefans entwickelte. Au contraire, M. Dekker!

Die Nacht der Creeps - Eis am StielSicherlich wirkt The Monster Squad in Konzept und Umsetzung homogener, aber Die Nacht der Creeps erscheint in seiner übergeschnappten, aber überraschend gelungenen Amalgamierung von Versatzstücken aus mehreren Horror- und Sci-Fi-Subgenres wie dem Zombiefilm, dem Alien-Invasionsfilms und dem Slasher-Film um einiges schräger und aufregender. Trotz oder gerade aufgrund seines geringen Budgets erweist sich der beachtlich gut geschriebene und durchdachte Film als intelligente, einfallsreiche und selbstparodistisch überhöhte Hommage an die absurderen B-Movies der 40er und 50er Jahre. Das geringe Budget des Films hat zur Folge, dass Dekker die Alien-Action soweit wie möglich ins hintere Drittel der Handlung schiebt und mit Special Effects auch eher sparsam hantiert. Stattdessen vergnügt er sich zunächst mit der ungewohnt differenzierten Gestaltung seiner Figuren, die Klischees des Teen- und Genrefilms bedienen ohne dabei die Spiellust der Darsteller (vor allem von einem fabelhaft coolen Tom Atkins als sarkastischen Gesetzeshüter mit düsterer Vergangenheit) zu bremsen.

Die immer komplexere Verquickung unterschiedlicher, zuweilen konkurrierender Genre-Einflüsse punktet dabei mit unerwarteten Momenten. So ist der Film trotz seines Hangs zur Ironie, zu Splatter- und Ekeleffekten und juvenilem Humor beachtlich feinfühlig in der Schilderung der tiefen Freundschaft zwischen den zwei jugendlichen Hauptfiguren Chris und J.C. und verfügt über einige clever inszenierte, unaufdringlich gestaltete Sequenzen. Mit dem originellen, intelligent erzählten Genre-Zwitter reiht sich der inzwischen nicht mehr ganz so produktive Fred Dekker in die Riege jener aufregend frecher Regisseure ein, die in den 1980ern kurzzeitig auf sich aufmerksam machten, nur um aufgrund des mäßigen kommerziellen Erfolgs ihrer späteren Kultfilme bald in der Versenkung zu verschwenden – wie unter anderem auch Jeff Kanew mit Die Rache der Eierköpfe (1984), Tom Holland mit Fright Night – Die rabenschwarze Nacht (1985) oder Michael Lehmann mit Heathers (1988).

Tom Atkins in Die Nacht der CreepsWinkler Film hat Die Nacht der Creeps nun endlich auf Bluray herausgebracht und präsentiert neben der Originalkinofassung auch den Director’s Cut. Dieser unterscheidet sich lediglich in seiner für etwas mehr Kontext zur ersten Szene des Films sorgenden Schlussszene vom Originalfilm. Neben den zwei Fassungen enthält die Scheibe ein umfangreiches Bonusprogramm aus einem Making-of, einem Featurette über Tom Atkins, geschnittene Szenen, mehrere Trailer und ein Trivia-Untertitel-Feature. Besonders gelungen sind die zwei ebenso spaßigen wie informativen Audiokommentare von Regisseur Fred Dekker und der Hauptbesetzung des Films Jason Lively, Steve Marshall, Jill Whitlow und Tom Atkins. Damit empfiehlt sich diese Veröffentlichung als beste im Handel erhältliche Home-Video-Edition des Kultfilms.

von Asokan Nirmalarajah

Trailer

Naomi Watts zeigt die Frau hinter der Legende im ersten Diana-Trailer

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Quelle: JoBlo

Nächstes Jahr verkörpern zwei berühmte australische Schauspielerinnen jeweils zwei berühmte Frauen, die sich ins Königshaus eingeheiratet haben. Die Rede ist von Nicole Kidman, die im März 2014 als Grace Kelly zu sehen sein wird und natürlich von Naomib Watts, die als Diana Spencer, die Prinzessin von Wales, ab dem 9.01.2013 in den deutschen Kinos zu sehen sein wird. Beide hoffen mit Sicherheit darauf, dass ihre Filme von der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences bei der nächsten Oscarverleihung Anerkennung finden. Überraschend wäre es nicht, bedenkt man die Vorliebe der Academy für Biopics. Insbesondere Watts würde ich endlich einen Oscar gönnen, denn sie hat in ihrer Karriere bereits viele tolle Performances an den Tag gelegt und hat dafür vergleichsweise wenig Beachtung erhalten.

Zu Diana gibt es jetzt den ersten dialogfreien Teaser, der die Stimmung des Films, welcher zwei Jahre aus Dianas Leben beleuchtet und sowohl ihren humanitären Einsatz als auch ihr Leben im Blitzlicht der Papparazzis beleuchtet, gut wiedergibt. Der Fokus soll auf Dianas geheimer Liebesbeziehung zum Herzchirurgen Dr. Hasnat Kahn liegen. Dieser wird vom "Lost"-Star Naveen Andrews verkörpert. Der deutsche Regisseur Oliver Hirschbiegel (Der Untergang) inszenierte den Film.

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