Ridley Scott ist sehr enttäuscht vom Kassenflop von The Last Duel

Matt Damon, Adam Driver, Ben Affleck und Jodie Comer in The Last Duel © 2021 20th Century Studios

Quelle: The New York Times

Ridley Scott ist eine lebende Legende unter Filmemachern. Auch wenn er bis heute selbst noch keinen Regie-Oscar gewonnen hat, hat er in den mehr als 40 Jahren seines Schaffens sowohl große Meilensteine des Kinos als auch massive Zuschauer- und Kassenhits in die Welt gesetzt. Von frühen Perlen wie Alien und Blade Runner bis zu späteren Erfolgen wie Gladiator, Black Hawk Down, American Gangster und Der Marsianer – Ridley Scott war immer ein Regisseur, der gerne für die Massen gedreht hat, ohne den Anspruch aus den Augen zu verlieren. Doch nicht alles, was er angefasst hat, wurde sofort zu Gold. Blade Runner ist vielleicht eins der besten Beispiele für ursprünglich verkannte Meisterwerke. Als der Film 1982 in die Kinos kam, krähte kein Hahn danach und er ging sang- und klanglos an den Kinokassen unter. Erst mit der Zeit (und einer neuen Schnittfassung) wurde Blade Runner als einer der einflussreichsten Science-Fiction-Filme aller Zeiten anerkannt.

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Dieses Jahr hat der fleißige Brite gleich zwei Filme im Angebot und während House of Gucci noch nicht gestartet ist, ist sein Mittelalterdrama The Last Duel bereits im Oktober angelaufen. Trotz überwiegend sehr positiver Kritiken und einer namhaften Besetzung aus Matt Damon, Ben Affleck und Adam Driver legte der Film eine monumentale Bauchlandung an den Kinokassen hin. Bei einem Budget von $100 Mio (ohne weitere Marketingausgaben) spielte er keine $30 Mio weltweit ein.

Für Scott selbst war das eine besonders bittere Niederlage, da er von der Qualität und dem Erfolgspotenzial des Films überzeugt war. In einem Interview mit der New York Times erklärte er seine Enttäuschung über den Kassenflop des Films und die Hoffnung, dass er später noch seine Fans finden wird: (aus dem Englischen)

Das war äußerst enttäuschend. Das Schlimme ist, wenn man denkt, dass man es wirklich hat und man hat es nicht – ich dachte, ich hätte es hinbekommen mit Blade Runner und ich habe es nicht! Ich wurde von einer großen Kritikerin der damaligen Zeit gekreuzigt, namens Pauline Kael. Deswegen lese ich nie mehr Kritiken, niemals. Man muss selbst entscheiden – wenn man sich Gedanken darüber macht, was die Zuschauer denken oder was sie wollen könnten, ist das fatal. Ein guter Film wird sein Publikum finden und heute ist Blade Runner in der Library of Congress aufgenommen.

Ich mochte The Last Duel wirklich gerne und kann den Film jedem Cineasten ans Herz legen. Aber wenn man ihn sich anschaut, verwundert es nicht wirklich, dass er kein großer kommerzieller Erfolg war. Ein zweieinhalb Stunden langes, im Rashomon-Stil erzähltes Mittelalter-Vergewaltigungsdrama, dessen Darsteller, bis auf die herausragende Jodie Comer, allesamt unsympathische Charaktere spielen, hat nun mal kein sehr großes Zielpublikum.

Habt Ihr den Film gesehen, und wenn ja, wie hat er Euch gefallen?

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