The Texas Chainsaw Massacre und Halloween legten in den Siebzigern das Fundament für das Slashergenre und prägten dessen Konventionen, wie maskierte Meuchelmörder, scharfe Mordwaffen und eine junge Frau als finale Überlebende des Massakers – das sogenannte Final Girl. Doch so wegweisend und einflussreich die beiden Filme waren, war es vermutlich der deutlich simpler gestrickte Freitag der 13., der 1980 zur Blaupause für die Goldene Ära der Slasher wurde und Ferienlager zu beliebten Tatorten von Massenmördern machte, die junge Menschen für ihre ungezügelten sexuellen Triebe bestraften
Neben neun Fortsetzungen, einem Reboot und einem Crossover mit Nightmare on Elm Street zog der Erfolg Freitag der 13. zahlreiche Nachahmer in den Achtzigern nach sich, die sich allesamt desselben einfachen Schemas bedienten. Einer der bekanntesten von ihnen wurde Sleepaway Camp aus dem Jahr 1980, der hierzulande unter dem Titel Blutiger Sommer – Camp des Grauens erschienen ist. Heutzutage erinnert man sich vor allem wegen des schockierenden finalen Twists an den Film. Wer den Film gesehen hat, weiß es, und viele andere wurden längst im Internet gespoilert.
Nach zwei deutlich schlechteren und erfolglosen Fortsetzungen in den späten Achtzigern kehrte Originalregisseur und -autor Robert Hiltzik 2003 zum Franchise zurück. Seine Fortsetzung Return to Sleepaway Camp brachte Originaldarstellerin Felissa Rose zurück, ignorierte die beiden anderen Sequels und knüpfte direkt an den ersten Film an. Weil jedoch das Geld während der Produktion ausging, wurde der Film erst 2008 fertiggestellt und veröffentlicht. Kurioserweise erschien 2012 mit Sleepaway Camp IV: The Survivor ein weiterer Teil, dessen Dreharbeiten 1992 begannen und nach Insolvenz der Produktionsfirma abgebrochen wurden. Findige Produzenten haben 20 Jahre später aus dem vorhandenen Filmmaterial, Archivaufnahmen und einigen neu gedrehten Sequenzen in Frankensteins Monster von einem Film erstellt.
Kurz gesagt: Im Gegensatz zu anderen Slashereihen ist bei Sleepaway Camp wirklich nur der erste Film einen Blick wert. Und jetzt wird er rebootet, und zwar vom Originalregisseur selbst. "Saturday Night Live"-Comedian Kenan Thompson erwarb mit seiner Produktionsfirma und Talentschmiede AFA die Remake-Rechte an Sleepaway Camp und vertraute die neue Version wieder Hiltzik an. Über die Jahre lehnte Hiltzik mehrere Angebote für die Rechte an einer Neuverfilmung ab und hoffte, dass jemand seine Vision eines neuen Films in der Reihe finanzieren würde. Mit Thompsons AFA wurde er fündig. Ob der neue Film ein komplettes Reboot sein oder die Vorgänger irgendwie würdigen wird, ist noch offen. Ich bin jedenfalls neugierig, wie der kontroverse Twist des Originalfilms vom heutigen Publikum aufgenommen werden würde.
Quelle: Deadline











