Keine Alien-Filme mehr für Sigourney Weaver

Sigourney Weaver in Aliens – Die Rückkehr (1986) © 20th Century Studios

Quelle: Games Radar

Auch wenn das Actionkino der Achtziger und Neunziger von Testosteron geprägt war, hat Regisseur James Cameron in der Zeit gleich zwei weibliche Actionikonen im Kino geprägt. Zum einen machte er aus Linda Hamiltons Sarah Connor in Terminator 2 eine abgebrühte Badass-Kämpferin, nachdem sie im ersten Film noch eine etwas blauäugige junge Frau auf der Flucht vor einem unaufhaltsamen Killermaschine war. Zum anderen hat er nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass aus Sigourney Weavers Ellen Ripley eine waschechte Actionheldin wurde. Zwar war Ripley nicht Camerons Schöpfung, doch erst in seinem Sequel Aliens – Die Rückkehr verwandelte sie sich in den Xenomorph-Schreck, den die meisten Fans kennen und lieben. Für ihre taffe Performance in dem Film erhielt Weaver sogar eine Oscarnominierung.

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Weaver verkörperte Ellen Ripley in zwei weiteren Alien-Filmen in den Neunzigern, Hamilton durfte hingegen erst 2019 zu ihrer Rolle als Sarah Connor in Terminator: Dark Fate zurückkehren. Der Trend, dass in die Jahre gekommenen Schauspieler zu ihren ikonischen Rollen zurückkehren, ist Euch sicherlich nicht entgangen. Jamie Lee Curtis stellte sich Michael Myers wieder, Hamilton kämpfte gegen einen bösen Terminator, Sylvester Stallone brachte als Rambo Menschenhändler zur Strecke und aktuell schwingt Harrison Ford als Indy im Kino wieder die Peitsche. Wäre es also nicht vielleicht an der Zeit für Weaver, ein letztes Mal als Ellen Ripley zurückzukehren?

Tatsächlich gab es bereits zwei verpasste Gelegenheiten dazu. Weaver bestätigte vor 15 Jahren, dass es Anfang der 2000er Gespräche über einen weiteren Alien-Film mit ihr und Ridley Scott als Regisseur gab, doch Fox produzierte damals lieber das Franchise-Crossover Alien vs. Predator. Einen noch spannenderen Anlauf gab es 2015, als District-9-Regisseur Neill Blomkamp, der mit Weaver an Chappie zusammengearbeitet hat, angekündigt hat, eine direkte Fortsetzung zu Aliens drehen zu wollen, die die Ereignisse der darauffolgenden Filme ignoriert und auch Michael Biehn als Hicks zurückgebracht hätte. Jedoch sorgte Ridley Scott mit seinem Vorhaben für Prometheus-Sequels bzw. Prequels zum Original-Alien dafür, dass Blomkamps vielversprechendes Projekt vom Studio eingestampft wurde – eine Entscheidung, die man bei Fox nach dem Flop von Alien: Covenant möglicherweise bereut hat. Blomkamp hat sich in der Zwischenzeit jedoch von Alien 5 auch verabschiedet und mehrfach erklärt, dass das Projekt endgültig tot sei.

Jegliche Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Weaver als Ripley hat die 73-jährige Schauspielerin nun selbst begraben. In einem Interview mit Total Film erklärte sie, dass sie zwar gerne Blomkamps Film gedreht hätte, der Zug aber inzwischen für sie abgefahren sei: (aus dem Englischen)

Es gibt jede Menge jüngerer Schauspieler, die solche Rollen übernehmen. Und es gab einen Alien-Film, den ich mit Neill Blomkamp wirklich machen wollte, und wir konnten es nicht machen, aber wisst ihr, der Zug ist abgefahren. Ich bin froh, das zu tun, was ich tue. Ich habe meine Zeit im Weltraum abgeleistet.

Angesichts der gemischten kommerziellen und qualitativen Erfolgsbilanz der oben erwähnten Franchise-Revivals ist es vielleicht gar nicht so bedauerlich, dass die Zeiten von Weavers Ripley vorüber sind. Ich bin jedoch auf Fede Álvarez' kommenden Alien-Film gespannt, mit dem er dem Franchise seinen eigenen, von bisherigen Filmen unabhängigen Stempel aufdrücken will. Der Film, der noch keinen offiziellen Titel hat, soll nächsten Sommer in die Kinos kommen. Cailee Spaeny ("Mare of Easttown") und Isabela Merced (Sweet Girl) spielen darin die Hauptrollen.

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