Doktor Schiwago- und Lawrence von Arabien-Star Omar Sharif ist tot

Ein weiterer Star am Hollywood-Himmel ist für immer erloschen, doch das Licht seiner Filme wird Generationen von Cineasten noch Freude bereiten. Omar Sharif, der Weltstar aus Ägypten, der in den Sechzigern zu den bekanntesten Schauspielern der Welt avancierte, starb in einem Krankenhaus in Kairo an einem Herzinfarkt. Er wurde 83 Jahre alt. Damit folgt Sharif seinem Lawrence-von-Arabien-Co-Star Peter O’Toole etwa eineinhalb Jahre nach dessen Tod in die ewigen Jagdgründe.

Omar Sharif, gebürtig Michel Dimitri Shalhoub, begann seine Karriere im ägyptischen Kino in den Fünfzigern. Nach einem Dutzend Filme kam 1962 für ihn der große Durchbruch als Regisseur David Lean ihn in der wichtigen Rolle des Sherif Ali im Wüstenepos Lawrence von Arabien besetzte. Bis heute zählt der Film, der sieben Oscars (einschließlich "Bester Film") gewann, zu den größten Meisterwerken der Filmgeschichte. Sharif brachte er eine Oscarnominierung und weltweite Bekanntheit ein. Seinen Status als charismatischer Hauptdarsteller und seine Wandlungsfähigkeit zementierte er drei Jahre später mit David Leans Doktor Schiwago an der Seite von Julie Christie. Das mehr als drei Stunden lange Epos wurde seinerzeit zu einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, erhielt fünf Oscars und Sharif gewann für seine Performance einen Golden Globe. Im selben Jahr spielte er Titelrolle in Henry Levins Historienfilm Dschingis Khan.

Einen weiteren, wenn auch nicht unkontroversen Erfolg feierte er 1968 an der Seite von Barbra Streisand mit William Wylers Musical Funny Girl, der acht Oscarnominierungen erntete. Sieben Jahre später wurde der Film als Funny Lady fortgesetzt, jedoch mit etwas weniger Erfolg (aber immerhin fünf Oscarnominierungen).

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In den Achtzigern und Neunzigern wurde es ruhiger um Sharif und er spielte gelegentlich wieder in ägyptischen Filmen mit. Späte Erfolge feierte er mit Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (2003) und Hidalgo (2004).

Diesen Mai erklärte Sharifs Sohn Tarek El-Sharif gegenüber einer Zeitung, dass sein Vater unter Alzheimer leide und sich an seine berühmten Rollen nicht mehr erinnere. So traurig Sharifs Tod auch ist, musste er hoffentlich nicht lange an den Folgen der schrecklichen Erkrankung leiden. Er mag seine Rollen vergessen haben, doch im Gedächtnis der Filmfans werden sie immer weiterleben.

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