New Yorker Filmkritikerverband prämiert u. a. Tár, RRR und Colin Farrell

Links: Cate Blanchett in Tár © 2022 Universal Pictures
Mitte: Ram Charan in RRR © 2022 DVV Entertainment
Rechts: Colin Farrell in The Banshees of Inisherin © 2022 Searchlight Pictures

Quelle: New York Film Critics Circle

Die Oscar-Saison ist wieder voll im Gange und mit ihr auch die Auszeichnungen unterschiedlicher Kritikerverbände, die die meisten US-amerikanischen Großstädte haben. Wie immer (mit der Ausnahme des ersten Corona-Jahres) werden wir Euch wieder ausführlich durch das gesamte Oscar-Rennen begleiten und Euch umfassend über die mehr und weniger aussagekräftigen Oscar-Prädiktoren informieren.

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Wie immer gilt es zwischen Kritikerpreisen wie den Golden Globes oder den Auszeichnungen diverser Filmkritikerverbände und den Industriepreisen zu unterscheiden. Bei letzteren, zu denen u. a. verschiedene Gewerkschaftspreise wie die der Schauspieler- oder der Regiegewerkschaft gehören, stimmen Filmschaffende selbst ab, weshalb die Überschneidung mit den Oscars größer ist. Bei den Kritikerpreisen sind es letztlich Journalisten, die die SiegerInnen bestimmen, weshalb ihre Aussagekraft im Hinblick auf die Oscars mit Vorsicht zu genießen ist, da es keine Überschneidung der Wähler gibt. Nichtsdestotrotz sind einige renommierte Kritikerpreise interessant, weil sie Aufschluss darüber geben können, welche Filme und Schauspieler im Rennen hoch im Kurs stehen. Darüber hinaus lenken diese Preise die Aufmerksamkeit der späteren Oscar-Wähler auf bestimmte Werke

Den Auftakt unter den Preisen der Filmkritikerverbände machte wieder einmal der New York Film Critics Circle (NYFCC). Er gehört zu den ältesten Kritikerverbänden der USA mit rund 30 Kritikern aus dem Großraum New York City angehören. Neben den Kritikerpreisen von Los Angeles und Chicago gehören die New Yorker Kritikerauszeichnungen zu den prestigeträchtigsten ihrer Art. Letztes Jahr hat Drive My Car den "Bester Film"-Preis des NYFCC gewonnen, während The Power of the Dog drei Auszeichnungen abgeräumt hat.

Dieses Jahr ging der Hauptpreis des NYFCC an Todd Fields erste Regiearbeit seit 16 Jahren, Tár. Der Film gilt bereits seit seiner Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Venedig als sichererer Oscarkandidat und seine Hauptdarstellerin Cate Blanchett, die vom NYFCC ebenfalls ausgezeichnet wurde, als Favoritin für den "Beste Hauptdarstellerin"-Oscar. Seit 2003 wurde jeder Film, mit der Ausnahme von First Cow vorletztes Jahr, der vom NYFCC als "Bester Film" prämiert wurde, auch bei den Oscars in derselben Kategorie zumindest nominiert.

Zwei Auszeichnungen hat auch Martin McDonaghs schwarze Komödie The Banshees of Inisherin gewonnen – für Colin Farrell als Hauptdarsteller und für McDonaghs Drehbuch. Auch der Film gilt als einer der größten Oscarkandidaten der aktuellen Saison.

Besonders überraschend und inspiriert ist jedoch die Wahl des NYFCC für den Regiepreis. Dieser ging an das S. S. Rajamouli für das indische Actionepos RRR. Auch Keke Palmers Nebendarstellerin-Auszeichnung für Nope ist wirklich unerwartet und erfreulich.

Unten könnt Ihr alle diesjährigen Preisträger nachlesen:

Bester Film

Tár

Beste Regie

S. S. Rajamouli (RRR)

Bester Hauptdarsteller

Colin Farrell (The Banshees of Inisherin)

Beste Hauptdarstellerin

Cate Blanchett (Tár)

Bester Nebendarsteller

Ke Huy Quan (Everything Everywhere All At Once)

Beste Nebendarstellerin

Keke Palmer (Nope)

Bestes Drehbuch

Martin McDonagh (The Banshees of Inisherin)

Beste Kamera

Claudio Miranda (Top Gun: Maverick)

Bester Animationsfilm

Marcel the Shell with Shoes on

Bester Dokumentarfilm

All the Beauty and the Bloodshed

Bester ausländischer Film

EO

Bester Debüt-Film

Aftersun

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