Das verspätete Sequel My Big Fat Greek Wedding 2 hat einen Starttermin

Quelle: Universal Pictures

Bis heute kann sich eigentlich niemand erklären, wie es dazu kommen konnte, dass die kleine Indie-Romcom My Big Fat Greek Wedding ohne nennenswerte Stars oder besonders schwärmende Kritiken zu einem der größten Box-Office-Phänomene aller Zeiten werden konnte. Box-Offce-Fanatiker wie ich könnten seitenlang über den einzigartigen und seitdem nie wiederholten Erfolg des Films schreiben, doch ich beschränke mich aufs Wesentliche für die Unwissenden: im April 2002 mit soliden, aber nicht gerade bemerkenswerten $600,000 von knapp über 100 Kinos gestartet, verbreitete sich die Mundpropaganda zum Film wie ein (langsames) Lauffeuer. In der fünften Woche steig der Film erstmals in die Top 10 der US-Chats ein, verließ diese bereits eine Woche später, kehrte jedoch in Woche 15 zurück. Von da an verbrachte My Big Fat Greek Wedding weitere 18 (!!) Wochen in der Top 10. In seiner 20. Woche erreichte der Film sogar Platz 2 der Kinocharts. In den ersten vier Monaten spielte der Film knapp über $60 Mio ein, startete danach jedoch so richtig durch und beendete seine Laufzeit im April 2003, fast genau ein Jahr nach seinem Kinostart, mit mehr als $240 Mio. Bis heute ist der Film die erfolgreichste romantische Komödie aller Zeiten und bei einem Budget von $5 Mio und einem weltweiten Einspiel von fast $370 Mio haben die Produzenten (Rita Wilson und ihr Ehemann Tom Hanks) und das Studio satt daran verdient. Abgerundet wurde der Erfolg von der Oscarnominierung für Nia Vardalos' (die auch die Hauptrolle in der Culture-Clash-Komödie gespielt hat) Drehbuch.

Der immense Erfolg ist nicht von der Hand zu weisen, doch das Kuriose ist, dass trotz dieser offensichtlich unglaublichen Mundpropaganda, der Film eigentlich niemandem lange im Gedächtnis geblieben ist, im Gegensatz zu anderen Meilensteinen des Romcom-Subgenres wie Pretty Woman, Schlaflos in Seattle oder Besser geht’s nicht. Auch die Karriere von Nia Vardalos, der treibenden Kraft hinter dem Film, profitierte kaum vom Erfolg. Ihre nachfolgenden Filme wie Connie und Carla oder My Big Fat Greek Summer (im Original eigentlich My Life in Ruins) sind gnadenlos gefloppt und die auf dem Kinofilm basierende Serie "My Big Fat Greek Life" wurde nach einer Staffel abgesetzt. So schnell der Film zum Erfolg wurde, so schnell geriet er daraufhin in Vergessenheit. Stellt Euch selbst die Frage: schaut Ihr Euch den Film regelmäßig an oder hat er sich Euch auf irgendeine Art und Wiese ins Gedächtnis eingeprägt? Nein, niemand?

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Es war der richtige Film zur richtigen Zeit und ein Erfolg, dessen Rezept nicht einfach wiederholt werden kann. Das hindert Nia Vardalos und Universal Pictures jedoch nicht daran, es zu versuchen, denn nächsten Frühling, fast 14 Jahre nach dem ersten Film, kommt My Big Fat Greek Wedding 2 in die Kinos. Eine Fortsetzung, die für mich ganz klar in die Sparte "niemand hat darum gebeten" fällt und vermutlich nur einen Bruchteil des Erfolgs von Teil1 haben wird.

Wie wir bereits berichtet haben, wird Kirk Jones (Was passiert, wenn’s passiert ist) die Regie bei der Fortsetzung übernehmen, die Nia Vardalos, John Corbett und die anderen Darsteller des ersten Films wieder vereinen wird. In dem Film geht es um ein Familiengeheimnis der Portokalos, das ans Licht kommt, und um eine weitere Hochzeit, die "noch fetter und noch griechischer" werden soll, wie Vardalos verspricht. Tom Hanks und Rita Wilson produzieren wieder. Universal hat den deutschen Starttermin von My Big Fat Greek Wedding 2 auf den 24.03.2016 gelegt. Am selben Tag wird auch das Superhelden-Spektakel Batman v. Superman: Dawn of Justice in hiesige Kinos kommen, doch ich bezweifle, dass das Zielpublikum beider Filme sich überschneidet.

Sich der Wahrnehmung eines verspäteten Sequels vollkommen bewusst, gab Vardalos das das folgende Statement ab: (aus dem Englischen)

Jetzt, da ich Mutter geworden bin, bin ich bereit, das nächste Kapitel meiner Familiengeschichte zu schreiben. Natürlich werden einige abgestumpfte Journalisten behaupten, mir sei das Geld ausgegangen oder ich möchte John Corbett wieder küssen. Eine dieser beiden Dinge ist wahr.

Souverän ist sie, das muss man ihr lassen. Nichtsdestotrotz wirkt die Fortsetzung auf mich überflüssig. Und ich tendiere zum ausgegangenen Geld.

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