Mark Hamill schreibt rührenden Abschiedsbrief an Star Wars

Links: Mark Hamill in Krieg der Sterne © 1977 Lucasfilm/Walt Disney Studios 1977
Rechts: Mark Hamill in Star Wars – Die letzten Jedi © 2017 Lucasfilm/Walt Disney Studios

Quelle: Mark Hamill Twitter

Letzten Dezember ging mit Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers eine Saga zu Ende, die George Lucas vor 42 Jahren begonnen hatte. Die Reihe hatte ihre Höhen und Tiefen und man kann sich darüber streiten, ob der Abschluss ihrer wirklich würdig war (meiner Meinung nach nicht). Doch was man nicht von der Hand weisen kann, ist, wie tief Star Wars über Jahrzehnte in die Popkultur eingedrungen ist und Maßstäbe in puncto Fankultur setzte. Allein die drei neuen Episoden von Disney spielten zusammengerechnet mehr als 4 Milliarden US-Dollar weltweit ein. In Nordamerika, wo Star Wars immer beliebter war als sonstwo auf der Welt, ist Das Erwachen der Macht weiterhin der umsatzstärkste Film aller Zeiten und konnte nicht einmal von Avengers: Endgame letztes Jahr entthront werden.

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Einer der Grundpfeiler der Star-Wars-Saga ist Schauspieler Mark Hamill. Der junge Luke Skywalker ist für viele immer noch der ultimative Filmheld. Er kommt aus einfachen Verhältnissen, begibt sich auf ein großes Abenteuer, lernt neue Freunde und Fähigkeiten kennen, erleidet Verlust, wird vom Bösen in Versuchung geführt, und triumphiert am Ende. Hamill verkörperte Luke in der Sequel-Trilogie wieder, wobei er nur in Die letzten Jedi eine nennenswerte Rolle spielte. Rian Johnsons Vision von Luke als verbitterten Einsiedler, der dem Kampf zwischen Gut und Böse den Rücken kehrte, polarisierte die Fans und auch Hamill selbst äußerte sich hinterher kritisch über die Entwicklung der Figur. Aus meiner Sicht lieferte Hamill jedoch gerade in dem Film seine beste Performance als Luke ab.

Ob man nun mit dem gewählten Weg seines Charakters einverstanden ist oder nicht, Mark Hamill und Luke Skywalker werden immer wichtiger Teil der Filmgeschichte sein. Für Hamill ging mit dem letzten Film eine Ära seiner Karriere endgültig zu Ende. Über Twitter veröffentlichte er aus diesem Anlass vor wenigen Tagen einen emotionalen Abschieds- und Dankesbrief an das Franchise und seine Fans:

Wir haben uns die Freiheit genommen, seinen Brief für Euch aus dem Englischen zu übersetzen:

Was für eine außerordentliche Reise es gewesen ist.

Als Carrie, Harrison und ich 1976 Screentests für unsere Rollen in dem damals noch "The Adventures of Luke Starkiller, as taken from the Journal of the Whills, Saga I: The Star Wars" genannten Streifen absolviert haben, konnten wir keineswegs ahnen, welche unglaublich üppige und phantasievolle Reihe an Abenteuern dieser obskure kleine Weltraumfilm lostreten würde, der acht weitere Kapitel inspirierte, um die gesamte Skywalker-Geschichte zu erzählen. Für einige von euch begann diese Reise gemeinsam mit uns vor über 40 Jahren, indem ihr Star Wars in euer Leben von den Sitzen der wenigen Dutzend Kinos, die den Film in den ersten Tagen nach Veröffentlichung gezeigt haben, eingeladen habt. Andere kamen irgendwann entlang des Weges dazu, während der erschütternden Saga von Anakins Übergang zur dunklen Seite in der Prequel-Trilogie oder während der Einführung einer ganz neuen Generation von Helden in der Sequel-Trilogie.

Wie Carrie einst gesagt hat, geht es in Star Wars um Familie, und genau das sind wir geworden – eine riesige Gemeinschaft, die das gemeinsame Erleben dieser Geschichten und ihre fundamentalen Werte teilt. Ob ihr relativ neu in der Star-Wars-Fangemeinde seid oder ein langjähriger U.P.F. (ultra-passionate fan), ich bin zutiefst dankbar für euren anhaltenden Enthusiasmus und Hingabe an Georges weit entfernte Galaxis, die dank neuen Geschichtenerzählern weiter wachsen wird, die eine noch größere Galaxis mit Helden, Schurken, Action, Romantik und, natürlich, der Macht aufbauen.

Extreme Teile der Star-Wars-Fangemeinde haben sich in den letzten Jahren nicht mit Ruhm bekleckert, als sie einige der jungen Darsteller, wie John Boyega oder Kelly Marie Tran, im Internet mehrfach angegriffen und getrollt haben. Die-letzten-Jedi-Regisseur Rian Johnson erhielt nach seinem Film mehrere Morddrohungen. Vielleicht erinnert Hamills Brief die Fangemeinde daran, dass sie im Grunde alle die gleiche Leidenschaft teilen und lieber an etwas denken sollten, was sie verbindet, als an das, was sie spaltet. Möge die Macht besonders in diesem schweren Tagen mit Euch allen sein.

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