Leonardo DiCaprio und Jennifer Lawrence sollen Frank Sinatra und Ava Gardner für Martin Scorsese spielen

Vor wenigen Tagen wurde überraschend bekannt, dass Quentin Tarantino die Pläne für seinen nächsten Film The Movie Critic kurzfristig verworfen hat. Er hat es sich einfach anders überlegt. Schließlich hält er fest an seinem Vorhaben fest, seine Regiekarriere im Kino nach zehn Filmen zu beenden. Neun hat er bereits gedreht und darum muss sein letzter Film natürlich etwas werden, wofür er wirklich brennt.

Diese selbst auferlegte und für viele seiner Fans wenig nachvollziehbare Begrenzung hat Tarantino damit begründet, dass viele einst gefeierte und renommierte Regisseure im Laufe der Zeit ihren Touch verloren und zunehmend schlechtere Filme gedreht haben. So will er nicht enden und deshalb will er aufhören, wenn es am schönsten ist. Ganz Unrecht hat er natürlich nicht, wenn man sich die Spätwerke von Regielegenden wie Francis Ford Coppola (Der Pate), John Carpenter (Halloween) und Oliver Stone (Platoon) anschaut.

Doch es muss nicht zwingend so verlaufen. Man könnte durchaus argumentieren, dass der 81-jährige Martin Scorsese, der mit Taxi Driver, Wie ein wilder Stier und GoodFellas Filmgeschichte schrieb, in den letzten 25 Jahren die erfolgreichste Phase seiner Karriere hat. Seine letzten acht Filme wurden für insgesamt 63 Oscars nominiert, sieben von ihnen auch als "Bester Film". Mit seinen letzten beiden Streifen The Irishman und Killers of the Flower Moon drehte Scorsese die mit Abstand teuersten und ambitioniertesten Filme seiner langen Karriere. Zwar gingen beide bei den Oscars leer aus, zählen aber dennoch zu den stärksten und meistgefeierten Filmen ihrer jeweiligen Jahre.

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Im Gegensatz zu Tarantino denkt Scorsese gar nicht an den Ruhestand, sondern hat bereits mehrere neue Projekte in der Pipeline. Zwar wurde während der Produktion von Killers of the Flower Moon angekündigt, dass sein nächster Film das aufwendige maritime Meutereidrama The Wager, basierend auf David Granns Buch "Der Untergang der Wager", werden würde und ihn mit Leonardo DiCaprio wiedervereinen würde, doch nun hat Scorsese zwei andere Herzensprojekte vorgezogen.

Noch dieses Jahr will der nicht-praktizierende Katholik, der sich sein Leben lang mit Religion beschäftigt hat, seinen zweiten Film über Jesus drehen. Im Gegensatz zu seinen letzten beiden dreieinhalbstündigen Epen und zum 163-minütigen Die letzte Versuchung Christi soll Life of Jesus ein schlanker 80-minütiger Film werden und basiert auf dem Buch von Shūsaku Endō, dessen Roman "Schweigen" Scorsese bereits verfilmt hat. Scorsese will diesen sehr persönlichen Film komplett unabhängig und außerhalb des Studiosystems finanzieren und hat Silence-Star Andrew Garfield sowie Miles Teller (Top Gun: Maverick) im Visier für potenzielle Rollen. Wer von den beiden Jesus verkörpern würde, ist noch unklar. Life of Jesus soll in Ägypten, Italien und, je nach politischer Lage, idealerweise auch in Israel gedreht werden.

Unmittelbar nach Life of Jesus möchte Scorsese wieder einen deutlich größeren Film in Angriff nehmen, an dem er bereits vor zehn Jahren gescheitert ist: Eine Filmbiografie des legendären Sängers, Schauspielers und Entertainers Frank Sinatra. Scorsese wollte bereits 2014 ein Sinatra-Biopic inszenieren, erhielt jedoch keine Freigabe von Sinatras Tochter Tina Sinatra, die für seine Nachlassverwaltung zuständig ist. Doch Scorsese gibt nicht auf und will einen weiteren Anlauf machen. Für die Hauptrollen hat er zwei oscarprämierte Superstars im Blick: Leonardo DiCaprio soll Sinatra verkörpern und Jennifer Lawrence, die neben DiCaprio bereits in der Netflix-Satire Don’t Look Up mitgewirkt hat, soll Hollywood-Ikone Ava Gardner spielen, für die Sinatra seine Ehefrau Nancy verlassen hat. Kate Beckinsale spielte zuvor Ava Gardner in Scorseses Aviator.

Killers-of-the-Flower-Moon-Streamer Apple soll großes Interesse am Sinatra-Film haben, doch Scorsese tendiert zu einem klassischen Filmstudio und Sony soll aktuell an erster Stelle für den Film stehen. Erst einmal muss Scorsese jedoch Tina Sinatra vom Projekt überzeugen, um die Rechte für die Verwendung der unverwechselbaren Musik ihres Vaters im Film zu erhalten.

Quelle: Variety

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