Suicide-Squad-Regisseur David Ayer trauert immer noch um Jared Letos Joker-Performance

Jared Leto in Suicide Squad (2016) © Warner Bros. Pictures

Quelle: David Ayer Twitter

Wer ist der beste Joker-Darsteller? Bei dieser gar nicht mal so einfachen Frage läuft die Diskussion häufig auf zwei für ihre Performances oscarprämierten Kandidaten hinaus: Heath Ledger und Joaquin Phoenix. Für manche ist aber Jack Nicholsons überlebensgroße Darstellung des Clown Prince of Crime aus Tim Burtons Batman bis heute die beste. Und es gibt natürlich auch noch Anhänger von Cesar Romero, der den Joker in der Sechziger-"Batman"-Serie gespielt hat.

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Es wird sich allerdings kaum jemand finden, der bei dieser Diskussion die Lanze für Jared Leto brechen würde. Der Hype war groß, als der Oscargewinner in der Rolle in Suicide Squad besetzt wurde, die zuvor Ledger so einprägsam verkörpert hat. Auch die Berichte von Letos bizarrem Method Acting bei den Dreharbeiten, als er seinen Co-Stars u. a. Sexspielzeuge, benutzte Kondome, ein totes Schwein und eine lebendige Ratte als "Geschenke" geschickt hat, kurbelten die Erwartungen einer völlig durchgeknallten Performance an. Sein volltätowierter Metallzähne-Look stimmte hingegen im Vorfeld schon etwas skeptisch.

Als der Film jedoch herauskam, hat man sich vor allem gefragt, weshalb der ganze Hype überhaupt aufgezogen wurde, wenn er im Film insgesamt weniger als zehn Minuten lang zu sehen ist. Daher kann ich gar nicht sagen, ob Leto an sich ein guter oder schlechter Joker war, denn er hatte kaum die Gelegenheit die Rolle wirklich auszuspielen.

Doch so war es nicht immer gedacht. Letos Rolle im Film war ursprünglich deutlich größer und viel davon hat den Schneideraum nicht überlebt. Dafür sprechen auch zahlreiche Setfotos, deren entsprechende Szenen im Film nicht mehr aufgetaucht sind. Leto selbst war von der drastischen Kürzung seiner Rolle frustriert und die Zuschauer waren verdutzt, denn das Marketing wollte einen glauben lassen, er wäre ein zentraler Charakter in dem Film.

Wer diesen Ausgang bis heute auch noch bitter findet, ist Regisseur David Ayer, der für Suicide Squad sehr viel Kritik einstecken musste. Sicherlich nicht alles davon unverdient, doch einiges geht auch auf Warners Kappe, denn das Studio schickte ein Team von Cuttern ans Werk, um den Film massentauglicher und humorvoller zu machen. Ayer adressierte kürzlich auf Twitter erneut Letos ungesehene Performance in dem Film:

Die Erschaffung eines Charakters ist auf jeden Fall ein Drahtseilakt. Ich habe mich von den aktuellen DC Comics inspirieren lassen. Ich finde es unglaublich, dass es nach 5 Jahren immer noch so ein Thema ist. Mein Herz blutet für Jared – er hat ausgezeichnete Arbeit geleistet. Der Großteil davon bleibt ungesehen.

Jared Leto selbst erklärte vor einiger Zeit, er habe genug Material für Suicide Squad gedreht, um einen eigenen Film über den Joker zu füllen. Ein wenig komisch also, dass es noch keine #ReleaseTheAyerCut-Bewegung gibt. Unten findet Ihr Ayers Original-Tweet:

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