Paul Feig droht eine 3,5-stündige Fassung von Ghostbusters an

Kristen Wiig, Leslie Jones, Melissa McCarthy und Kate McKinnon in Ghostbusters (2016) © Sony Pictures

Quelle: Paul Feig Twitter

Habt Ihr Euch vielleicht das Reboot von Ghostbusters mit Kristen Wiig und Melissa McCarthy aus dem Jahr 2016 angeschaut und Euch dabei gedacht "Der war ja ganz okay, aber was ihn so richtig gut machen könnte, wäre eine eineinhalb Stunden längere Laufzeit!"? Nein? Wirklich nicht? Okay.

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Die offizielle Ankündigung von Zack Snyder’s Justice League vor wenigen Tagen war eine in sich nahezu revolutionäre Sache. Es ist natürlich nicht das erste Mal, dass ein Filmemacher seinen Film einige Jahre später noch mal bearbeiten und in einer seiner Wunschfassung veröffentlichen kann (Oliver Stone tat es bei Alexander dreimal!), das Besondere an Justice League jedoch ist, dass die neue Fassung hauptsächlich den unermüdlichen Bemühungen der Fans zu verdanken ist, die zwei Jahre lang den Snyder Cut gefordert und das Studio mit Anfragen bombardiert haben, bis es endlich eingewilligt hat.

Nachdem es nun diesen Präzedenzfall gibt, stellt sich natürlich die Frage, welche anderen Filme von ihren Machern zu ihrer ursprünglichen Vision wiederhergestellt werden können. Der Hashtag #ReleaseTheAyerCut in Bezug auf Suicide Squad ließ bei Twitter nicht lange auf sich warten. Doch dann meldete sich noch jemand zu Wort mit dem Vorschlag einer Langfassung seines Films. Regisseur Paul Feig schrieb, dass er eine dreieinhalbstündige Schnittfassung von Ghostbusters habe, die er gerne mit der Welt teilen würde. Seinen Tweet versah er scherzhaft mit dem Hashtag #FeygerCut.

Aufgrund der Snyder-Cut-Hashtag-Parodie und der absurd langen genannten Laufzeit habe ich seinen Tweet zunächst als reinen Scherz über die angenommene epische Laufzeit von Snyders Justice-League-Fassung verstanden. Doch dann habe ich ein wenig recherchiert und festgestellt, dass diese Fassung tatsächlich existiert. Zum Kinostart des Films im Sommer 2016 erzählte Feig in einem Interview mit Collider von seiner Langfassung: (aus dem Englischen)

Die erste Rohfassung des Cutters war vier Stunden und 15 Minuten lang, und ich habe sie auf schlanke dreieinhalb Stunden gekürzt. Wir haben viel Material generiert, und ich wollte immer eine große, emotionale Geschichte untermauern und deswegen fügt man einfach sehr viele zusätzliche Szenen hinzu. Dann geht man sie durch und muss viele Entscheidungen treffen, weil ich wusste, dass der Film unter zwei Stunden lang werden muss. Man sortiert aus und fragt sich: "Wo wollen die Leute tiefer eintauchen und wo wollen wir einfach schnell durch, um zu den spaßigen Szenen zu kommen?"

Im Heimkino wurde ein "nur" 17 Minuten längerer Extended Cut des Films veröffentlicht, der seine Laufzeit auf 133 Minuten brachte.

Ich bezweifle, dass Feig es ernsthaft vorhat, seine dreieinhalbstündige Fassung unter die Leute zu bringen oder dass die Begeisterung für sie sonderlich groß sein wird. Im Gegensatz zu den zahlreichen Gegnern des Films fand ich seinen Ghostbusters ganz solide, aber auch in keiner Weise bemerkenswert oder herausragend. Das sahen die Kinogänger ähnlich und daher kommt anstelle eines Sequels zu dem Film eine direkte Fortsetzung zu den ersten zwei Ghostbusters-Filmen der Achtziger. Unter dem Titel Ghostbusters: Legacy (OT: Ghostbusters: Afterlife) sollte sie ursprünglich im Juli schon erscheinen, wurde aber aufgrund der Corona-Krise von Sony bis März 2021 verschoben.

Würdet Ihr Euch eine dreieinhalbstündige Fassung von Feigs Ghostbusters anschauen?

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