Wieder abgesetzt: Netflix bestellt keine 4. "Designated Survivor"-Staffel

Kiefer Sutherland in "Designated Survivor" © 2019 Netflix

Quelle: Netflix

"Lucifer"-Fans durften letzten Monat gleichzeitig aufatmen und den Kopf sinken. Netflix hat die Serie über den charmanten Höllenfürsten auf Erden zwar um eine fünfte Staffel verlängert, wird sie aber mit dieser auch beenden. Immerhin haben die Macher aber die Gelegenheit, ihre ursprünglichen Pläne für die von FOX abgesagte vierte Staffel umzusetzen und die Serie würdig abzuschließen.

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Weniger Glück hat die kurz nach "Lucifer" ebenfalls durch Netflix vor einem vorzeitigen Ende bewahrte Politserie "Designated Survivor" mit Kiefer Sutherland. Aufgrund rapide sinkender Einschaltquoten von ABC nach zwei Staffeln abgesetzt, hat Netflix sie um eine dritte Staffel verlängert. Zuvor hat der Streaming-Dienst die Serie bereits international vertrieben. Allerdings wird die kürzlich veröffentlichte dritte Staffel die letzte sein, denn Netflix hat sich gegen eine weitere Verlängerung entschieden. Ein Trost für die Fans ist, dass die Staffel nicht mit einem gigantischen Cliffhanger endet. Zwar lässt sie definitiv Möglichkeiten für eine Fortführung offen, doch man kann das Finale durchaus auch als abgeschlossenes Serienfinale mit einer zynischen Note betrachten.

Die aus zehn Folgen bestehende dritte Staffel polarisierte bisherige Fans der Serie durch deutlich weniger jugendfreie Sprache der Charaktere und explizitere Sexdarstellungen (jedenfalls für ein US-amerikanisches Publikum). Allerdings ist der gesamte Verlauf der Serienproduktion sehr chaotisch gewesen. Sutherland spielt in "Designated Survivor" den relativ unbedeutenden, partielosen Minister Tom Kirkman, der nach einem verheerenden Anschlag auf den US-amerikanischen Regierungsapparat plötzlich zum Präsidenten wird.

Die erste Staffel handelte noch von einer großen Verschwörung und erinnerte nicht wenige Zuschauer an die guten "24"-Zeiten. Ab der zweiten Season änderte sie jedoch mehr den Kurs in Richtung einer Politserie à la "Madam Secretary" oder "House of Cards". Da die Serie während ihrer drei Staffeln insgesamt fünf verschiedene Showrunner hat kommen und gehen sehen, ist es kein Wunder, dass sich die kreative Ausrichtung immer wieder änderte. Ich muss sagen, dass mein Interesse nach einer wirklich interessanten ersten Season während der zweiten schnell dahinschwand.

Vielleicht lässt sich Sutherland ja jetzt doch noch davon überzeugen, endlich wieder als Jack Bauer zurückzukehren, um das unbefriedigende Ende der Figur in "24: Live Another Day" doch noch mal wiedergutzumachen.

Wer auf "Designated Survivor"-Entzug ist, kann in das koreanische Remake "Designated Survivor: 60 Days" reinschauen, das aktuell wöchentlich von Netflix veröffentlicht wird und eigene Akzente setzt.

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