Batgirl: Details zum Plot und Michael Keatons Batman-Rolle im abgesagten Film enthüllt

Leslie Grace, Adil El Arbi und Michael Keaton am Set von Batgirl © 2022 Warner Bros. Pictures

Quellen: The Town, ViewerAnon, Steven Weintraub Twitter

Anfang des Monats schrieb Warner Bros. Geschichte, jedoch auf keine Weise, mit der sich ein Studio rühmen möchte. Die Entscheidung der neuen Führungsriege des in Warner Bros. Discovery umgetauften Medien-Konglomerats, die bereits seit Monaten abgedrehte und in der Post-Production nahezu fertige DC-Verfilmung Batgirl trotz einer $90-Mio-Investition ganz zu streichen und weder im Kino noch auf HBO Max herauszubringen, war präzedenzlos, insbesondere da Testvorführungen bereits abgehalten wurden und die Reaktionen zwar nicht überschwänglich, aber auch nicht katastrophal waren. Letztlich hat CEO David Zaslav entschieden, dass Batgirl nicht groß genug fürs Kino sei und die Auswertung über HBO Max wenig einbringen würde, sodass eine komplette Absage und die dadurch ermöglichte steuerliche Abschreibung der beste Weg wäre, Geld mit dem Film wieder reinzuholen.

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Der Schock dieser Absage sitzt noch tief, bei den Fans und natürlich bei allen an der Produktion vor und hinter der Kamera beteiligten Personen. Von den negativen Reaktionen in den Medien und der heftigen Kritik innerhalb der Industrie ließ Zaslav sich nicht beirren. Er hält an der Absage fest und stellte bereits einen zehn-Jahres-Plan für das DC-Universum des Studios in Aussicht. Als dessen Vorbild nannte er ganz klar Marvel und Kevin Feige. Eine solche Führungsfigur, die dem orientierungslosen DC-Kinouniversum eine klare Richtung vorgeben soll, sucht Warner aktuell.

Bitter ist die Batgirl-Absage natürlich auch für alle Fans von Michael Keatons Batman. Er sollte eigentlich zu einer verbindenden Figur mehrerer kommender DC-Verfilmungen werden, doch erst wurden seine Szenen in Aquaman and the Lost Kingdom mit Ben Affleck nachgedreht und nun werden wir ihn auch in Batgirl nicht mehr zu sehen bekommen. Es bleibt also nur noch The Flash, in dem er nächstes Jahr als Batman zurückkehren soll.

Wie groß seine Rolle in Batgirl war, das hat kurz nach der Streichung des Films der Internet-Insider ViewerAnon, der sich in Vergangenheit als sehr zuverlässig erwiesen hat und offenbar Zugang zu Informationen aus Testvorführungen hat, verraten. Laut ihm hatte Keatons Batman insgesamt fünf Szenen in Batgirl. In zwei davon trifft er Barbara Gordon/Batgirl, gespielt von Leslie Grace, im Batsuit. Er hat auch alle fünf Szenen beschrieben. Nachfolgend könnt Ihr sie lesen:

In seiner ersten Szene rettet Batman in einem Flashback Barbaras Vater Commissioner Gordon vor einer Gang. J.K. Simmons aus Batman v Superman: Dawn of Justice spielt wieder Gordon. In seiner zweiten Szene wird Bruce von Terroristen auf einer Halloween-Party angegriffen und Barbara rettet ihn. Daraufhin wird Bruce auf sie aufmerksam. In einer weiteren Szene hält er in seinem Batmobil Barbara an und ermahnt sie, mit ihrem Superheldinnenleben aufzuhören, da ansonsten Menschen, die ihr nahestehen, verletzt werden könnten.

In einer späteren Szene überrascht er sie in einem Tim-Burton-esken Turm, den sie als ihre Operationsbasis nutzt und lässt ihr eine wichtige Information über einen korrupten Politiker zukommen, den Barbara verdächtigt, in Verbindung mit der Mafia und dem Tod ihrer Mutter zu stehen. In der letzten Szene des Films verbünden sich Batgirl und Batman. Er gibt ihr ein neues, besseres Kostüm und sie springt mit den Worten "Keep up, old bat!" von einem Gargoyle. Batman springt ihr hinterher und beide gleiten über Gotham.

Laut dem Insider ist es nicht Batman, der Batgirl in dem Film trainiert. Erstmals trägt sie ein Batman-Kostüm auf der Halloween-Party, auf der sie Bruce gegen die Angreifer rettet.

Laut dem Nutzer hat Batgirl ihr Kostüm, das sie anfangs trägt, aus dem Resten von Catwomans Kostüm angefertigt. Michelle Pfeiffer ist Catwoman in dem Universum des Films, man soll auch ihre Maske einmal sehen, aber Pfeiffer selbst spielt in dem Film nicht mit. Weitere DC-Easter-Eggs sollen Verweise auf Haley Quinn und ein Black-Canary-Poster sein.

Das Highlight des Films soll Brendan Fraser als Schurke Firefly gewesen sein. Laut ViewerAnon liebten ihn die Zuschauer bei den Testvorführungen. Der Charakter soll eine dunkle Vergangenheit als Handlanger eines Gangsterbosses gehabt haben, dieses Lebens aber hinter sich gelassen haben, um die politische Karriere seines Sohnes zu unterstützten. Als er seinen Job und damit seine Krankenversicherung verliert, wird er verzweifelt und kehrt in die kriminelle Welt zurück, um Geld für die Behandlung seiner schwerkranken Frau aufzutreiben. Ein Neben-Bösewicht in dem Film war Killer Moth, der als Terrorist dargestellt wird, der versucht, Bruce Wayne zu töten. Firefly tötet ihn später selbst in dem Film.

Weitere, weniger positive Details zum Film kamen in einem Podcast ans Licht, dessen Host mit Leuten gesprochen hat, die die Testvorführungen ebenfalls gesehen haben. Laut ihm war der Film nahezu fertig, es gab nur noch einige unfertige CGI-Sequenzen am Ende und das Finale war noch nicht ganz in den Stein gemeißelt, aber die Grundfesten waren schon da. Die Einsätze in dem Film waren wohl sehr niedrig und Frasers Bösewicht Firefly wurde als "einfach ein Kerl im Anzug" beschrieben, der vielleicht, vielleicht aber auch nicht Batgirls Mutter getötet haben soll. Der Plot soll sehr verschachtelt mit mehreren Gangsterbossen und romantischen Partnern der Titelfigur gewesen sein. Es gab wohl eine Anspielung auf Jason Todd in dem Film, aber sein Alter Ego Robin kam als Figur nicht vor.

Zeitlich spielte Batgirl nach The Flash, in dem Keaton als Batman durch Barrys Zeitreise zurückgebracht wird. Außerdem soll Batgirl mehr oder weniger ein Weihnachtsfilm gewesen sein, sodass er vermutlich erst Ende 2023 veröffentlicht worden wäre. Nach den Testvorführungen war aber klar, dass der Film nicht das Format einer Kinoveröffentlichung hatte und sich laut mehreren Zuschauern viel eher wie ein TV-Serienpilot angefühlt hat. Es gab auch Vergleiche mit dem Kinoflop X-Men: Dark Phoenix. Diese Einschätzung führte letztlich zum Entschluss, den Film ganz auf Eis zu legen.

Collider-Journalist Steven Weintraub hat ebenfalls einige Erfahrungsberichte von den besagten Testvorführungen eingesammelt und über Twitter geschrieben, dass die von ihm befragten Leute sehr enttäuscht waren und dass die Kostüme billig ausgesehen haben sollen, insbesondere Keatons Batsuit.

Es kristallisiert sich heraus, dass die Absage von Batgirl filmisch vermutlich keinen massiven Verlust bedeutet und der Film höchstwahrscheinlich eine mittelprächtige, bestenfalls eine solide Angelegenheit war. Nichtsdestotrotz bleibt die Streichung eines großen, fertigen Films eine fragwürdige Angelegenheit, die kein gutes Licht auf Warner wirft.

Hättet Ihr nach den obigen Informationen Batgirl gerne gesehen?

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