Dr. Seuss' The Lorax, USA 2012 • 86 Min • Mit (Original): Danny DeVito, Ed Helms, Zac Efron, Taylor Swift, Betty White, Rob Riggle • Regie: Chris Renaud, Kyle Balda • FSK: Ohne Altersbeschränkung • Kinostart: 19.07.2012 • Deutsche Website
Handlung
Thneedville ist eine scheinbar perfekte Stadt. Gepflegt, ordentlich, höchst technisiert und von der gefährlichen Außenwelt durch hohe Mauern abgeschottet. Doch Thneedville ist auch eine Stadt, in der es keine Natur mehr gibt. Die Bäume, die Blumen und das Gras sind allesamt aus Kunststoff und viele Bewohner wissen gar nicht mehr, wie echte Pflanzen aussehen. Der skrupellose Geschäftsmann O’Hare hat sich mit den Kunstbäumen ein goldenes Näschen verdient und plant nun den neusten Coup mit dem Verkauf von frischer Luft in Plastikflaschen. In Thneedville lebt auch der zwölfjährige Ted (Zac Efron), der über beide Ohren in die süße Ashley (Taylor Swift) verknallt ist. Um ihr Herz zu erobern, will er ihren sehnlichsten Wunsch erfüllen. Nur zu blöd, dass dieser darin besteht, einmal einen echten Baum zu sehen. Also macht er sich auf in die Brachlandschaft jenseits der Stadtmauern, um den geheimnisvollen Einsiedler Once-ler zu finden, der die Wahrheit über das Verschwinden der Bäume kennt. Nach kurzem Zögern erzählt der grantige Once-ler Ted, wie er sich in seinen jungen Jahren trotz der Warnungen des mythischen Waldhüters Lorax (Danny DeVito) aus Gier für die Vernichtung der Natur verantwortlich gemacht hat. Doch vielleicht gibt es noch Hoffnung, denn der Once-ler besitzt den letzten Truffula-Samen, der die Wiederkehr der Bäume ermöglichen könnte.
Kritik
Theodor Seuss Geisel alias Dr. Seuss ist US-amerikanisches Kulturgut und eine nicht wegzudenkende Instanz der modernen Kinderliteratur, vergleichbar mit Astrid Lindgren hierzulande. Vielleicht ist es auch notwendig mit seinen Büchern aufzuwachsen, wie es bei Millionen der Amerikaner der Fall ist, um die stets kunterbunten Verfilmungen von seinen Klassikern wirklich zu schätzen. Schließlich ist Der Lorax Pflichtliteratur an den meisten amerikanischen Grundschulen. Denn es ist beim besten Willen schwer vorstellbar, dass Der Lorax bei uns ähnlich gut aufgenommen wird wie in den USA, wo er schon über $200 Mio einspielen konnte. Letztlich wirkten auch die bunten Welten von Der Grinch und Ein Kater macht Theater (OT: Cat in the Hat) eher befremdlich auf den einen oder anderen deutschen Zuschauer.


Als reine Kinderunterhaltung wird der Film besser funktionieren. Auch wenn die bizarre Welt von Dr. Seuss sich hierzulande wahrscheinlich nie der gleichen Beliebtheit erfreuen wird wie die lustigen Tiere von Ice Age oder Madagascar. Einige Gags sind ganz nett und die Marshmallow-süchtigen Bären sind schon niedlich. Beeindruckend bleibt auch die deutsche Synchro vom Lorax selbst, die Danny DeVito phonetisch gelernt und eingesprochen hat (er tat dies auch in drei weiteren Sprachen neben Englisch). Nicht nur, dass alles gut verständlich ist, sondern der unüberhörbare amerikanische Akzent verleiht dem seltsamen Wesen noch eine ganz eigene Note. Leider weiß der Film mit dem so stark beworbenen (und schließlich auch titelgebenden) pelzigen Charakter nicht viel anzufangen. Er steht zwar für die Moral des Films, doch trägt selbst herzlich wenig zur Handlung bei. Da der Film leider nur in der 2D-Version gezeigt wurde, kann ich über die 3D-Effekte wenig sagen. Man konnte aber auch der 2D-Fassung deutlich ansehen, dass diese vom Anfang an auf 3D ausgerichtet war, denn es flog wieder vieles gen Kamera.
Fazit
Der Lorax ist bunt, laut und sehr kinderfreundlich, doch seine simple Moral geht in den überladenen und scheinbar für ADHS-Kinder konzipierten Bilder schnell unter.

