The Water Diviner, AU 2014 • 112 Min • Regie: Russell Crowe • Drehbuch: Andrew Knight, Andrew Anastasios • Mit: Russell Crowe, Olga Kurylenko, Jai Courtney, Yilmaz Erdogan, Ryan Corr, Isabel Lucas, Cem Yilmaz, Dylan Georgiades • Kamera: Andrew Lesnie • Musik: David Hirschfelder • FSK: ab 12 Jahren • Verleih: Universal Pictures International Germany GmbH • Kinostart: 7.05.2015 • Deutsche Website
Handlung
Der australische Farmer Joshua Connor (Russell Crowe) beschäftigt sich in seiner Heimat in Nordwest-Victoria mit dem Finden von Wasser. Dafür verwendet er eine Wünschelrute, die ihm zusammen mit seiner Intuition dabei hilft, Quellen zu finden, die vor dem gewöhnlichen menschlichen Auge verborgen bleiben. Während des Ersten Weltkriegs rücken türkische Soldaten am Ende der Schlacht von Gallipoli Ende 1915 gegen australische Stellungen vor, die im Dienste der Krone kämpfen. Mit unter den Soldaten sind auch Connors drei Söhne; alle drei sterben laut Bericht im blutigen Gefecht. In Australien sind Joshua und seine Frau Eliza (Jacqueline McKenzie) todtraurig über den Verlust ihrer Kinder, und während er sich mit der Arbeit ablenkt, fällt sie in tiefe Depressionen. Nachdem seine Frau sich in einem Wasserloch das Leben nimmt, beschließt Joshua, ihren letzten Wunsch zu erfüllen und sich auf die Suche nach den Leichen ihrer Söhne zu machen, um sie zurück nach Hause zu bringen. In der Türkei angekommen muss er sich allerdings erst einmal mit den Behörden herumschlagen, die nicht wollen, dass er das Schlachtfeld betritt. Doch zum Glück stehen ihm die Hotelbesitzerin Ayshe (Olga Kurylenko) und der mitfühlende türkische Major Hasan (Yilmaz Erdogan) bei der Suche nach seinen Söhnen tatkräftig zur Seite. Hasan vermutet außerdem, dass einer von Joshuas Söhnen in ein Gefangenenlager gebracht wurde, und vielleicht sogar noch am Leben ist.
Kritik

Ein Ton, der sich auch in der Geschichte des Films fortsetzt, leider aber auf weniger positive Weise. Die Handlung verliert an diversen Stellen den Halt und offenbart einen Hang zur Esoterik, der der Schwere der Thematik nicht gut tut. Es beißt sich einfach, wenn wir ernste Substanz einer grausamen Schlacht gepaart mit einem übersinnlichen, wie aus Russell Crowes Hut gezauberten, Moment serviert bekommen. Zugegebenermaßen ist der Kontrast dann aber deutlich stärker und schockierender, wenn der Film sich plötzlich davon loslöst und uns gnadenlos harte Seiten des Krieges auftischt. Dessen ungeachtet, kann und will sich der Film nie ganz entscheiden, was er denn sein möchte: Ein Märchen oder ein Nachkriegsdrama. Keines von beidem gelingt ihm wesentlich gut.

Selbst das starke Schauspielensemble schafft es leider kaum, das klanglose Skript zu überspielen. Dabei sind hier viele gute Namen vertreten. Russell Crowe hatte sichtlich viel Spaß beim Dreh des Films und schafft es allem zum Trotz wirklich gut, sich seiner Rolle hinzugeben. Da er selbst in Australien aufwuchs und es ihm sehr wichtig war, diese Geschichte auf die Leinwand zu bringen, agiert er hier mit viel Herz und liefert uns mal wieder eine sehr sehenswerte Performance. Ebenso weiß ein Jai Courtney, der in den letzten Jahren schon so einiges an Kritik einstecken musste, tatsächlich zu überzeugen und auch Sympathieträger Yilmaz Erdogan sowie der Kinderdarsteller Dylan Georgiades machen beim Zusehen Spaß. Die schwerste Aufgabe kommt allerdings Olga Kurylenko zu, die aus einer taktlosen Liebesgeschichte das Bestmögliche machen muss. Unglücklicherweise gelingt ihr das nicht ganz.

Fazit
"Du musst es fühlen", erklärt Russell Crowes Charakter Joshua im Film dem jungen Orhan und will so klarstellen, wie man Wasser selbst in der Wüste findet. Hätte er das nur den beiden Drehbuchautoren mal mit auf den Weg gegeben, vielleicht hätten auch sie dann ein paar Tropfen mehr Inspiration gefunden. Das Versprechen eines Lebens ist bei Weitem keine schlechte Regiearbeit, doch Crowe sollte sich für die Zukunft bessere Drehbücher aussuchen.

