Box-Office USA – Kein Neustart schafft es in die Top 2

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The World's End Box-Office

Quelle: Boxofficemojo

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Freitag-Update

Am vorletzten Sommerwochenende brechen magere Zeiten an den Kinokassen an. Trotz drei breiter Neustarts lagen die Freitagszahlen an den US-amerikanischen Kinokassen happige 27,4% unter der Vorwoche. Seit dem letzten April-Wochenende sind die Einspielergebnisse an einem Freitag nicht mehr so niedrig gewesen. Besonders enttäuschend ist, dass keiner der Newcomer es sogar unter die zwei erfolgreichsten Filme am Freitag geschafft hat.

Wie auch letzten Freitag ging die Spitze an Der Butler. Der prominent besetzte biografische Film mit Forest Whitaker in der Hauptrolle, spielte an seinem zweiten Freitag fast $4,8 Mio ein und lag damit 42,5% unter seinem Starttag. Über das Gesamtwochenende wird er sich aber etwas mehr erholen und sollte zwischen $15,5 Mio und 16 Mio einspielen. Damit wird er einen Rückgang von 40% vermeiden. Verglichen mit anderen erfolgreichen August-Dramen, wird sein Rückgang am zweiten Wochenende besser ausfallen als die von Eat Pray Love und Julie und Julia, aber auch deutlich schlechter als der von The Help. Jener Film ging in der zweiten Woche nämlich nur um 23,1% unter. Es ist also klar, dass uns hier keine phänomenale Laufzeit à la The Help bevorsteht. Es ist aber auch beachtlich, dass Der Butler nach nur acht Tagen sein $30 Mio-Budget wieder eingespielt hat und bereits bei $40 Mio steht. Nach dem Wochenende werden es mehr als $50 Mio sein. Ich gehe davon aus, dass der Film dank positiver Mundpropaganda noch tief in den Herbst hinein laufen wird und am Ende mit mehr als $100 Mio da steht.

Der größte Gewinner war am Wochenende (mal wieder) Wir sind die Millers, der sich zum dritten Mal in Folge auf Platz 2 der Charts behaupten konnte. Mit etwa $4 Mio am Freitag, lag die Komödie mit Jennifer Aniston lediglich 26,2% unter der Vorwoche und hat insgesamt nach 17 Tagen schon $82,3 Mio eingespielt. Im vergleichbaren Zeitraum hat Tropic Thunder $7 Mio weniger eingenommen. Auch sonst hält sich Wir sind die Millers bislang besser als Tropic Thunder und wird sein $110-Mio-Gesamteinspiel spätestens in drei Wochen überholt haben. Es sieht für den Film nach nicht weniger als $125 Mio aus. Sogar $130 Mio ist noch drin. Nach Bruce Allmächtig und Marley & Ich wird er dann zm dritterfolgreichsten Film in Jennifer Anistons Karriere und zugleich auch zu einer der größten Box-Office-Überraschungen des Sommers.

Auf Platz 3 eröffnete die dritte Edgar Wright/Simon Pegg/Nick Frost-Zusammenarbeit The World’s End. Mit $3,5 Mio von 1549 Kinos legte er den besten Starttag von deren gemeinsamen Filmen hin, was auf eine deutlich angewachsene Fangemeinde in den USA seit Hot Fuzz – Zwei abgewischte Profis hindeutet. Hot Fuzz hatte an seinem Starttag nur $2,1 Mio, lief aber auch nur in etwa halb so vielem Kinos. Insgesamt nahm Hot Fuzz in den USA $23,6 Mio ein (und Shaun of the Dead $13,5 Mio). Ob The World’s End das übertreffen wird, ist noch unklar. Der Start sieht gut aus, allerdings gehe ich fest davon aus, dass er aufgrund der Fans sehr frontlastig sein wird und auch keine solche Beliebtheit genießen wird, wie sein Vorgänger. Mit mehr als $9 Mio ist am Wochenende also nicht zu rechnen.Insgesamt könnte er irgendwo im Bereich von $23-28 Mio landen.

Eine wirklich peinliche Performance legte Chroniken der Unterwelt – City of Bones hin. Am Freitag spielte der neue Young-Adult-Fantasy-Hoffnungsträger von Hollywood $3,1 Mio von 3118 Kinos ein. Dass er sogar parallel noch in IMAX-Kinos spielt, macht es noch schlimmer. Seit seinem Start am Mittwoch, hat der Streifen $7,9 Mio eingenommen. Nach den Flops von Beautiful Creatures ($19,5 Mio) und Seelen ($26,6 Mio), sollte dieser Misserfolg eigentlich nicht überraschen. Jedoch hat die Zuversicht des Studios einen kurz glauben lassen, der Film hätte gute Chancen an den Kinokassen zu beeindrucken. Das Sequel, City of Ashes, soll nämlich schon nächsten Monat in Toronto gedreht werden. Die Finanzierung steht und die Besetzungsliste ist nahezu komplett. Das Abschneiden des Films an den Kinokassen dürfte den Produzenten jetzt aber einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Mit viel Glück kommt City of Bones auf $15 Mio in seinen ersten fünf Tagen. Insgesamt ist nicht mehr als $30-35 Mio drin – bei einem Produktionsbudet von $60 Mio! Zwar wird er seine Kosten international vielleicht noch einspielen, doch eine vielversprechende Grundlage für eine Fortsetzung ist das sicher nicht.

Die Top 5 wurde von You’re Next abgerundet. Der von Filmkritikern und Horrorfans hochgelobte Slasher kam auf knapp $3 Mio von 2437 Locations am Freitag, was ebenfalls unter den Erwartungen lag angesichts der sehr positiven Kritken. Außerdem haben uns die Riesenstarts von Conjuring – Die Heimsuchung und The Purge – Die Säuberung in letzter Zeit verwöhnt. Dagegen wird das $7-Mio-Startwochenende von You’e Next schwach aussehen. Jedoch lag das Budget des Films angeblich unter $1 Mio, sodass er sogar nach Abzug der Marketingkosten kräftigen Profit für Lionsgate einfahren wird.

Zu guter Letzt expandierte Woody Allens Blue Jasmine von 229 Kinos in der Vorwoche auf 1283 und spielte am Freitag $1,16 Mio ein, womit er insgesamt bei 11,7 Mio steht. Nach den tollen Zahlen in den letzten Wochen, muss ich zugeben, dass diese Expansion eher mittelmäßig ist. Es sieht nach einem Wochenendergebnis von $4 Mio aus – also 75% mehr als in der letzten Woche Dabei stieg aber die Anzahl seiner Kinos um 460% (!) an. Es scheint so, als würde Blue Jasmine mit seinen ersten Tönen nicht so gut beim Massenphblikum ankommen, wie Allens größter Hit, Midnight in Paris. Ich glaube aber dennoch an mindestens $30 Mio insgesamt.

Mehr zum gesamten Wochenende gibt es kommende Woche.