Box-Office Deutschland: Top 3 bleibt unverändert mit The Jungle Book an der Spitze

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The Jungle Book Box Office

Quelle: Insidekino

Eine Woche bevor Marvels Superhelden-Bürgerkrieg in den hiesigen Kinos losbricht, gab es nicht viel Bewegung in den deutschen Kinocharts. Nur zwei wenig beeindruckende Neustarts schafften es in die Top 10 und die Top 3 blieb unverändert. Das führte zu einem Rückgang der Gesamtbesucherzahl der Top 10 um 19% gegenüber der Vorwoche auf 950,000 und um 26% gegenüber dem gleichen Wochenende im Vorjahr, als Avengers: Age of Ultron den Spitzenplatz eroberte.

Disneys The Jungle Book zeigte Stärke und Durchhaltevermögen und hielt sich nach einem Minus von nur 22% mit 359,000 Zuschauern an der Spitze. Nach 11 Tagen steht der Familien-Abenteuerfilm bei 910,000 Besuchern in Deutschland und wird kommendes Wochenende zum neunten Besuchermillionär von 2016. The Jungle Book wird in Deutschland locker Disneys Maleficent (1,51 Mio), Die fantastische Welt von Oz (1,15 Mio) und Cinderella (1,07 Mio) toppen, dennoch ist der Erfolg des Films hierzulande verhältnismäßig deutlich weniger beeindruckend als in Nordamerika oder Großbritannien. Das fällt besonders ins Auge, wenn man bedenkt, dass Disneys Zeichentrickklassiker Das Dschungelbuch mit allen Wiederaufführungen in Deutschland knapp 27,4 Mio Tickets verkauft hat und damit der mit Abstand erfolgreichste Film aller Zeiten ist. The Jungle Book wird wohl im besten Fall etwa ein Zehntel dieser Zahlen erreichen und auf 2,5 Mio Besucher kommen. Mit etwas Glück und wenn er die Konkurrenz von Angry Birds und Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln gut überstehen kann, sind vielleicht sogar 3 Mio drin. Ohne Frage, es ist eine starke Performance, doch angesichts der Popularität der Vorlage in Deutschland, hätte auch mehr drin sein können.

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How to Be Single zeigte weiterhin, dass man deutsche Kinogängerinnen mit Komödien sehr gut anlocken kann. An seinem dritten Wochenende erreichte der Film weitere 128,000 Besucher (-35%) und hat nach 18 Tagen bereits etwa 687,000 Tickets verkauft. Damit steuert How to Be Single eindeutig auf mehr als eine Million Zuschauer in Deutschland zu. Nach der mäßigen Box-Office-Performance des Films in den USA sind diese Zahlen auf jeden Fall ein Triumph. Ob Dakota Johnsons Shades-of-Grey-Popularität hier geholfen hat? Immerhin hatte ihre SM-Romanze mehr als 4 Mio Besucher in Deutschland. Nach Dirty Grandpa ist How to Be Single bereits die zweite überraschend erfolgreiche Komödie in Deutschland dieses Jahr, die an den nordamerikanischen Kinokassen zuvor wenig Spuren hinterlassen hat.

Auf Platz 3 hielt sich Zoomania, der in seiner 8. Woche hervorragende 21% abbaute und 120,000 Zuschauer in die deutschen Kinos lockte. Die Mundpropaganda des Films ist überwältigend und scheint besser zu sein als bei jedem Disney- oder Pixar-Film aus den letzten Jahren. Mittlerweile wurde Zoomania von 3,377,000 Zuschauern in Deutschland gesehen. Zoomania liegt schon 5% vor Alles steht Kopf im selben Zeitraum und wird dessen Gesamtbesucherzahl (3,44 Mio) kommendes Wochenende toppen. Der Animationshit steht jetzt schon auf Platz 21 der besucherstärksten computeranimierten Filme aller Zeiten in Deutschland und wird auf jeden Fall noch an Die Unglaublichen (3,5 Mo) und Shrek (3,64 Mio) vorbeiziehen. Nach den tollen Drops in den letzten Wochen traue ich ihm mindestens 3,8 Mio Zuschauer in Deutschland zu, wobei mich sogar ein Endergebnis von 4 Mio nicht mehr überraschen würde, wenn er sich während der EM gut hält.

Der erfolgreichste Neueinsteiger in den Charts war Melissa McCarthys neue Komödie The Boss, die 81,000 Zuschauer in 496 Kinos lockte und nur einen mäßigen Schnitt von 163 Besuchern pro Kino erzielte. Samt Sneaks und Previews steht The Boss bei 94,000 Zuschauern. Sogar für McCarthy, die hierzulande nicht die gleiche Popularität genießt wie in den USA, ist es ein schwacher Start. Der vergleichbare Film Tammy lief vor zwei Jahren mit 120,000 Zuschauern aus 350 Kinos an. The Boss sollte nicht lange in den Charts verweilen und wird sie mit maximal 350,000 Besuchern verlassen.

Platz 5 gehörte dem Neustart Gods of Egypt. Der von der Kritik ebenfalls zerrissene 3D-Fantasyfilm schnitt mit 56,000 Besuchern von 410 Kinos noch schlechter ab und hat im Schnitt nur 137 Tickets pro Spielstätte am Wochenende verkauft. Einschließlich der Sneaks und Previews hat Gods of Egypt bis Sonntag 64,000 Besucher erreicht. Gods of Egypt wird von The First Avenger: Civil War kommendes Wochenende als direkter Konkurrent besonders hart getroffen werden, sodass ich ihm bestenfalls 200,000 Zuschauer zutraue. Vermutlich werden es aber noch weniger werden.

Auf Seite 2 geht es zu den neuen Besucherzahlen von Filmen wie The Huntsman & the Ice Queen, Batman v Superman – Dawn of Justice und Dirty Grandpa.