À bout portant, F 2010 • 84 Min • Mit: Gilles Lellouche, Elena Anaya, Roshdy Zem, Gérard Lanvin • Regie: Fred Cavayé • FSK: Ab 16 Jahren • DVD-Start: 25.05.2012
Handlung
Samuel (Gilles Lellouche) ist ein Krankenpfleger in Paris, der kurz vor einer Beförderung steht. Auch im privaten Bereich sieht für ihn alles blendend aus. Seine spanische Frau Nadia (Elena Anaya) ist im 8. Monat schwanger. Doch das Blatt wendet sich für ihn, nachdem er die Ermordung eines schwerverletzten Patienten unter seiner Obhut verhindert. Am nächten Tag wird seine Frau entführt und er dadurch erpresst, um eben diesen Patienten aus dem Krankenhaus auszubrechen. Der Patient ist nämlich niemand anderes als Hugo Sartet (Roschdy Zem), ein Meisterdieb und Einbrecher, dem neuerdings auch ein Mord angelastet wird. Nach einem spektakulären Ausbruch finden sich Samuel und Hugo und auf der Flucht vor der Polizei wieder. Hugos Komplize hält sein Wort und schon scheint Samuels Frau in greifbarer Nähe zu sein, als sich die Ereignisse plötzlich überschlagen und eine völlig unvorhergesehene Wendung nehmen.
Kritik
Es ist schon beneidenswert. Von allen europäischen Ländern (mit der Ausnahme Großbritanniens) exportiert wohl kein Land so viele qualitativ hochwertige Filmproduktionen aller erdenklichen Genres in alle Teile der Welt wie Frankreich. Während es bei vielen Ländern nur ganz bestimmte Genres sind, für die diese Länder weltweit bekannt sind (historische Dramen in Deutschland, schwarze Komödien und Krimis aus Skandinavien) hat Frankreich allein in den letzten Jahren gelungene und international erfolgreiche Filme jeden Genres vorzuweisen. Auf der Komödien-Front braucht man nicht weiter denken als an die Überflieger Ziemlich beste Freunde (allein in Deutschland erfolgreicher als jeder deutsche Film seit 2004) oder Willkommen bei den Sch’tis. Auch in puncto Horror hat sich Frankreich wahrlich einen Namen gemacht mit Filmen wie High Tension, Frontière(s), Inside und Martyrs. Man spricht gar von der großen französischen Horrorwelle. Bei tiefgründigen Dramen kommt Frankreich ebenfalls nicht zu kurz. Mit Merry Christmas und Die Klasse holte sich Frankreich Oscar-Nominierungen in der Kategorie des Auslandsfilms. The Artist gewann dieses Jahr Frankreich den Oscar als Bester Film. Auch in Sachen Action lassen die Franzosen es sich nicht lumpen. Kurz gesagt: die französische Filmindustrie ist der deutschen momentan meilenweit voraus.


Der Film mag vielleicht nichts Neues zum Genre beitragen, doch seine simple Geschichte ist so gut verpackt und wird in einem solch halsbrecherischen Tempo erzählt, dass es einem gar nicht auffällt.
Fazit
Point Blank ist wahre Achterbahn – der Film ist schnell vorbei und bietet bei genauer Betrachtung auch nichts Besonderes. Doch das vergisst man schnell während des spannungsgeladenen und an Intensität nie nachlassenden Erlebnisses

